Romana Exklusiv 0187
freut mich zu hören, aber ich weiß immer noch nicht, was los ist.“
„Das kann ich verstehen. Es ist auch für uns ziemlich überraschend gekommen, stimmt’s, Helen?“ Jacob legte ihr den Arm um die Schultern und lächelte sie auf eine Weise an, dass sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verabreicht hätte. Wie schrecklich das alles für Richard war, schien ihn überhaupt nicht zu kümmern. Im gleichen unbarmherzigen Ton fuhr er fort: „Helen hat gerade eingewilligt, meine Frau zu werden.“
„Ihre … Helen?“ Richard war tief betroffen.
Helen wollte auf ihn zugehen, doch Jacob verstärkte den Druck seiner Finger auf ihrer Schulter. Sie blickte zu ihm auf und erkannte, dass sie ihm besser nicht widersprach.
„Ja, es ist wahr, Richard“, sagte sie sanft. „Ich weiß, dass es ein Schock für dich ist, und es tut mir leid. Ich … ich wollte nicht, dass du es auf diese Weise erfährst.“
„Es spielt doch keine Rolle, wie ich es erfahre! Du meine Güte, Helen, warum hast du es mir nicht eher erzählt?“ Verzweifelt versuchte Richard, die Fassung wiederzugewinnen. „Ich wünschte, du hättest mich vorgewarnt, dann würde ich mir jetzt nicht wie ein Idiot vorkommen.“
„Richard, ich …“
„Ich habe gerade erklärt, dass weder Helen noch ich es vorhergesehen haben. Ich halte es für unnötig, über die Einzelheiten zu sprechen.“ Jacobs Finger bohrten sich immer noch schmerzhaft in ihre Schultern, doch jetzt empfand Helen es als seltsam beruhigend. Unwillkürlich rückte sie näher an ihn heran.
Richard bemerkte es, und sie errötete wieder. Sie hatte ihm nie irgendwelche Versprechungen gemacht, vielleicht weil sie tief im Inneren immer gewusst hatte, dass Richard nicht der Richtige für sie war. Allerdings half ihm das jetzt nicht. Verzweifelt wünschte sie sich, ihm den wahren Grund sagen zu können, warum sie Jacob heiratete.
Stumm flehte sie um Verzeihung, aber Richard beachtete sie nicht.
„Dann bleibt wohl nichts mehr zu sagen“, bemerkte er an Jacob gewandt. „Verzeihen Sie, dass ich Ihnen nicht gratuliere, doch aus meiner Sicht gibt es keinen Grund zum Jubeln.“
„Ich verstehe“, erwiderte Jacob. „Sollte es ein Trost für Sie sein, so versichere ich Ihnen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um Helen glücklich zu machen. Sie soll keinen Grund haben, ihre Entscheidung zu bedauern.“
Helen bedauerte ihre Entscheidung schon jetzt, und es lag ihr auf der Zunge, es ihm zu sagen. Als sie jedoch seinem Blick begegnete, verrauchte ihr Zorn. Richard würde es vielleicht nie herausfinden, aber einer der Gründe, warum sie in die Heirat eingewilligt hatte, war, ihn vor der Entlassung zu bewahren.
Mit einem Mal hielt Helen es nicht mehr aus. Sie riss sich von Jacob los und lief zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um und sagte mit Tränen in den Augen: „Tut mir leid, Richard. Ich hoffe, dass du eines Tages imstande sein wirst, zu akzeptieren, was ich getan habe.“
Sie stürmte auf den Flur hinaus, doch Jacob holte sie ein und hielt sie wütend zurück. „Was wolltest du damit sagen? Wenn du glaubst, ich würde zulassen, dass du Jackson den Grund für unsere Heirat verrätst, dann hast du dich getäuscht. Was immer zwischen dir und ihm war, gehört jetzt der Vergangenheit an. Verstanden?“
Helen versuchte, seinem Blick standzuhalten. „Keine Angst, ich habe nicht vor, Richard die Wahrheit zu sagen. Er würde es mir wohl kaum danken. Richard ist anständig und ehrlich und würde deine Spielregeln nie verstehen. Jetzt entschuldige mich bitte, ich will gehen.“
„Sicher. Lass dich von mir nicht aufhalten. Aber vergiss nicht, was ich dir eben gesagt habe. Was wir vereinbart haben, bleibt unter uns.“ Er betrachtete sie lächelnd. „Falls du plauderst, würde ich dich mein Missfallen auf eine Weise fühlen lassen, die dir nicht gefallen wird.“
„Das bezweifle ich nicht. Zumindest darin stimmen wir überein. Vielleicht ist es das Einzige überhaupt.“
„Ich glaube, du unterschätzt, was uns miteinander verbindet, mein Schatz.“ Jacob kam näher und drängte sie gegen die Wand. Sein männlicher Duft machte Helen ganz schwindlig.
Jetzt hob Jacob die Hand und fuhr sacht mit einem Finger über ihre Wange. Sie zuckte zurück und blickte zu ihm auf, die Augen geweitet.
Lächelnd beugte er sich zu ihr herab. „Ich könnte mir vorstellen, dass du und ich vieles finden werden, worin wir übereinstimmen – viele Ebenen, auf denen wir uns begegnen können. Es
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