Romana Exklusiv 0187
warten zu lassen, bis ich hier auftauche.“ Hasserfüllt blickte sie auf die verschiedenen Trainingsgeräte in dem kleinen Raum. „Du zögerst dein Gespräch mit Richard einfach hinaus und gehst inzwischen all deinen anderen ‚Terminen‘ nach.“
Jacob schmunzelte. „Wie misstrauisch du doch bist, mein Schatz. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich muss erst duschen, bevor wir uns über den Grund deines Besuchs unterhalten.“
Er wollte auf die Duschkabine zugehen, die in einer Ecke des Raums eingebaut war, doch Helen packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. Seine Haut fühlte sich warm und ein wenig feucht an. Sofort ließ Helen ihn wieder los.
„Du weißt, warum ich hier bin, Jacob. Du hast die Schlösser an der Wohnungstür ausgetauscht.“
„Stimmt“, bestätigte er. „Ich habe dich gewarnt. Du solltest bis zum Ende der Woche aus der Wohnung sein. Was kann ich dafür, wenn du die Warnung einfach in den Wind schlägst?“
„Darum geht es doch gar nicht“, entgegnete sie hitzig. „Verdammt, Jacob, glaubst du wirklich, ich will länger dort wohnen bleiben, als ich muss? Es ist nicht leicht, so schnell etwas anderes zu finden.“
„Das ist wohl kaum mein Problem. Du hast deine Wahl getroffen, Helen.“
„Und dass Vater sich furchtbare Sorgen gemacht hat, als er bei seiner Heimkehr nicht in die Wohnung konnte, ist wohl auch nicht dein Problem, oder?“
„Das habe ich nicht gewollt. Ich bin davon ausgegangen, dass dein Vater den Nachmittag wie immer im Club verbringen würde. Es lag nicht in meiner Absicht, Edward zu beunruhigen. Und jetzt würde ich gern duschen, wenn du nichts dagegen hast.“ Jacob blickte zur Duschkabine. „Du kannst natürlich gern bleiben …“
Sofort drehte Helen sich um und verließ den Raum, wobei sie sein spöttisches Lachen ignorierte. Am liebsten hätte sie das Gebäude verlassen, doch was hätte das genützt? Stolz wäre ein Luxus, den sie sich nicht mehr leisten könnte, hatte Jacob gesagt. Jetzt begann sie zu verstehen, was er damit meinte. Nicht nur sie, sondern auch ihr Vater und Richard mussten darunter leiden, wenn sie einfach davonlief.
Während sie in seinem Büro dem Rauschen des Wassers lauschte, überlegte Helen, was sie Jacob sagen sollte. Als er wenig später erschien, war ihr immer noch nichts eingefallen.
Schweigend betrachtete er sie einen Moment. Dann ging er zu seinem Schreibtisch, schaltete die Gegensprechanlage ein und bat seine Sekretärin, Kaffee zu bringen.
„Warum nimmst du nicht Platz?“, wandte er sich an Helen, die immer noch unentschlossen dastand. „Während wir zusammen Kaffee trinken, versuchen wir, eine Lösung für dein Problem zu finden.“
„Ich bin nicht gekommen, um dir einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Und die Lösung meines Problems liegt auf der Hand. Du brauchst mir nur die Wohnungsschlüssel zu geben.“
Jacob setzte sich in einen der Ledersessel, die am anderen Ende des Büros standen, lehnte sich bequem zurück und musterte Helen mit leicht hochgezogenen Augenbrauen. „Und warum sollte ich das tun? Habe ich dir nicht neulich gesagt, dass ich die Wohnung selbst nutzen will?“
„Ja, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Vater und ich keine Bleibe haben.“
„Es ändert auch nichts an der Tatsache, dass das nicht mehr mein Problem ist.“ Es klopfte, und Annette brachte den Kaffee herein. Jacob wartete, bis sie eingeschenkt hatte und wieder gegangen war, ehe er weitersprach. „Genauso wenig ändert es etwas an Richards Situation.“
Helen ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Willst du ihn wirklich feuern, Jacob? Es ist gemein, ihn dafür zu bestrafen, dass du deinen Willen nicht haben kannst.“
„Das scheint mir eine ziemlich drastische Beschreibung dessen, was ich tun muss. Mir gefällt der Gedanke auch nicht, aber es ist vernünftig.“
„Vernünftig?“, rief sie aufgebracht. „Du willst Richards Karriere wegen einer Fehde mit mir und meiner Familie zerstören!“
„Ja, es ist vernünftig, wenn ich sicherzustellen versuche, dass alle Personen, die ich einstelle, mir gegenüber loyal bleiben. Wie kann ich Richards Loyalität sicher sein, wenn du ihm erzählst, was passiert ist?“
Er trank einen Schluck von seinem Kaffee. „Natürlich wird Richard hin und her gerissen sein, und das ist ein Risiko, das ich nicht eingehen kann. Ich will Hunt Electronics keiner Gefahr aussetzen. Ich schränke also nur die Risiken ein, um die Firma zu schützen.“
„Das sind alles Lügen,
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