Romana Exklusiv 0187
Jacob. Wäre Richard nicht mit mir befreundet, hättest du ihm den Job überhaupt nicht angeboten.“
„Ich glaube, du tust Richard unrecht, Helen. Er ist ein außerordentlich fähiger Mann. Es ist einfach Pech, dass unsere gegenwärtige Situation mich zu einem solchen Schritt zwingt.“
Jacob stellte seine Kaffeetasse wieder auf das Tablett und schaute Helen auf eine Weise an, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Was hatte sie eigentlich durch ihr Kommen zu erreichen gehofft? Hatte sie wirklich geglaubt, sie könnte Jacob dazu bringen, seine Haltung zu ändern?
„Ich …“
„Du hältst die Lösung in Händen, Helen“, schnitt er ihr das Wort ab, als hätte er nicht gemerkt, dass sie etwas sagen wollte.
Unwillkürlich hielt sie den Atem an. Ihr Herz klopfte so laut, dass Jacob es hören musste.
„Heirate mich, dann ist nicht nur für deinen Vater gesorgt, sondern auch Richards Karriere ist gesichert.“
Im ersten Moment brachte Helen kein Wort über die Lippen. Schließlich sprang sie erbost auf. „Nein! Du musst verrückt sein, wenn du glaubst, ich würde dich heiraten. Ich hasse dich. Ich wünsche mir nur, einen Weg zu finden, um es dir heimzuzahlen.“
„Und dafür biete ich dir die ideale Gelegenheit.“ Er stand auf. „Heirate mich, Helen, und du wirst mich besser kennenlernen als irgendjemand sonst. Keine meiner Schwächen wird dir verborgen bleiben. Stell dir vor, welche Möglichkeiten sich dir auftun, Rache zu üben.“
Jacob umfasste ihre kalten Hände, zog Helen an sich und blickte ihr verlangend in die Augen. „Heirate mich, Helen. Nicht aus Liebe, sondern aus einem anderen, ebenso starken Gefühl heraus: Hass.“
Auf eine schreckliche Art machten seine Worte einen Sinn. Sie würde nie frei von ihm sein. Egal, wohin sie ging oder was sie tat, er würde ihr Leben immer beeinflussen. Doch wenn sie ihn heiratete, würde sie einen Weg finden können, ihn für all das Leid, das er ihrer Familie zugefügt hatte, bezahlen zu lassen. Sie würde seine wunden Punkte entdecken und ihn vernichten.
„Ja, ich werde dich heiraten, Jacob. Und glaub mir, ich werde dafür sorgen, dass es dir für den Rest deines Lebens leidtut, mich dazu gebracht zu haben.“
Ein seltsamer Ausdruck flackerte in seinen Augen auf, bevor Jacob den Kopf senkte und seinen Mund auf ihren presste. Obwohl es nur ein flüchtiger Kuss war, der ihre Abmachung besiegelte, zuckte Helen zurück, verwirrt über das Gefühl, das die Berührung seiner Lippen in ihr auslöste.
„Ich werde alles Notwendige so schnell wie möglich arrangieren“, erklärte Jacob. „Ich sehe keinen Grund, noch lange zu warten. Du?“
Helen, die immer noch den Druck seines Mundes auf ihrem zu spüren meinte, zuckte die Schultern, bemüht, das beunruhigende Gefühl abzuschütteln. „Nein, eigentlich nicht. Wann immer du willst, Jacob. Es gibt da jedoch ein oder zwei Bedingungen, die du noch vor der Hochzeit erfüllen müsstest.“
„Und die sind?“ Eher amüsiert als besorgt lehnte er sich gegen die Schreibtischkante.
„Du musst mir versprechen, dass Vater für den Rest seines Lebens versorgt sein wird und Richards Job …“ Sie überlegte kurz, bevor sie fortfuhr. „… für zwei Jahre sicher ist.“
„Du hast mein Wort darauf, Helen.“
„Das genügt mir nicht. Ich will es schriftlich haben, und zwar vor der Hochzeit, sodass mein Anwalt Zeit hat, sich die Vereinbarung durchzulesen.“
Jacob lachte laut auf. „Traust du meinem Wort nicht?“
„Nein, ich traue dir nicht.“ Helen musterte ihn verächtlich von Kopf bis Fuß. „Wenn du es dir anders überlegst und Zweifel hast, ob das alles klug ist, verstehe ich es natürlich. Weißt du, worauf du dich da einlässt?“
„O ja, durchaus.“ Jacob ließ den Blick über ihre schlanke Figur schweifen. „Es ist etwas, das ich mir schon seit langem gewünscht habe.“
„Dann bist du selbst schuld, wenn sich das alles zu einem Albtraum für dich entpuppt.“
„Du glaubst, dass es ein Albtraum wird?“
„Ja, was denn sonst? Ich bin sogar fest davon überzeugt und möchte deshalb unserer Vereinbarung eine Klausel hinzufügen. Danach musst du die Vertragsbedingungen auch dann erfüllen, wenn du die Ehe beenden willst.“ Sie lachte bitter. „Wie lange wird es wohl dauern, bis du genug hast? Sechs Monate? Weniger? Meine Einwilligung, dich zu heiraten, könnte sich als die gewinnbringendste Entscheidung erweisen, die ich je getroffen habe.“
Jacob richtete sich auf und kam
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