Romana Exklusiv 0187
Heirat erfahren hatte, denn jetzt brauchte er sich um die Zukunft keine Sorgen mehr zu machen.
„Natürlich will ich die Heirat!“ Helen lachte gezwungen. „Was für eine komische Frage, Vater!“
„Eigentlich nicht. Du musst zugeben, dass alles ziemlich plötzlich kommt. Erst habt ihr ständig Streit miteinander, und dann wollt ihr auf einmal heiraten.“ Edward Sinclair schaute seine Tochter an. „Es würde mir nicht gefallen, wenn du es vielleicht aus den falschen Gründen tust.“
Helen sprang auf, weil der forschende Blick ihres Vaters ihr Unbehagen bereitete. Sie ging zum Fenster und beobachtete, wie ein Auto langsam die Straße entlangfuhr und dann anhielt. Aus der Entfernung sah es Jacobs Mercedes erstaunlich ähnlich. Sie war über sich selbst entsetzt. Jetzt bildete sie sich sogar schon ein, Jacob zu sehen!
„Helen?“
Helen zuckte zusammen, als ihr Vater wieder sprach und sie daran erinnerte, dass sie seine Frage noch nicht beantwortet hatte. Sie ließ den Vorhang sinken und drehte sich um. „Ich versichere dir, dass ich Jacob aus den richtigen Gründen heirate, Vater.“
Der besorgte Ausdruck verschwand aus seinem Gesicht. Edward Sinclair stand auf und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Wange. „Gut. Es erleichtert mir das Herz, Liebes. Ich gehe jetzt ins Bett. Du bist wohlbehalten zu Hause angekommen, da kann ich ruhig schlafen.“ Er lächelte etwas verlegen. „Ja, ich weiß, du bist eine erwachsene Frau, aber ein Vater macht sich trotzdem immer noch Sorgen.“
Liebevoll küsste sie ihn ebenfalls auf die Wange. „Das brauchst du nicht. Ich kann selbst auf mich aufpassen.“
„Sicher kannst du das, und Jacob wird sich um die Dinge kümmern, mit denen du nicht fertig wirst. Er ist ein ungewöhnlich fähiger Mann, Helen. Einen besseren, der für dich sorgt, wenn ich einmal nicht mehr bin, hätte ich nicht finden können.“ Er wandte sich zur Tür.
„Das klingt, als würdest du Jacob bewundern“, rief Helen überrascht. „Das mit dem Haus und der Firma – ärgert es dich denn nicht?“
Edward Sinclair blieb stehen und sah seine Tochter an. „Was mich ärgert, ist, dass mir nicht gelungen ist, was Jacob geschafft hat. Ich hatte nie das Zeug zu einem Geschäftsmann. Deine Mutter war in diesen Dingen viel besser als ich. Nach ihrem Tod ist mir alles über den Kopf gewachsen. Wenn Jacob nicht eingesprungen wäre …“ Unvermittelt verstummte er. „Aber das weißt du sicher alles. Gute Nacht, Liebling.“
Stirnrunzelnd blickte Helen ihm nach. Ihr Vater schien Jacob fast dankbar zu sein. Wie war das möglich? Jacob hatte ihrer Familie alles genommen, was sie besessen hatte. Das war gewiss kein Grund zur Dankbarkeit!
Helen drehte sich wieder zum Fenster, presste die Stirn gegen das kühle Glas und versuchte, das alles zu begreifen. Ob sie sich verhört hatte? Sie war furchtbar müde. Vielleicht bildete sie sich bestimmte Dinge nur ein. Es war wohl besser, wenn sie jetzt schlafen ging. Am nächsten Morgen würde sie bestimmt klarer sehen.
Sie knipste die Tischlampe neben dem Sofa aus und ging dann zu dem Fenster am anderen Ende, um auch die Lampe auf dem kleinen antiken Sekretär auszuschalten. Plötzlich klingelte das Telefon, das gleich daneben stand. Sie zuckte zusammen, nahm aber schnell ab, damit ihr Vater nicht gestört wurde. Wahrscheinlich hatte sich jemand verwählt.
„Helen?“
Die tiefe, dunkle Stimme war unverkennbar. Helen stockte der Atem.
Jacob lachte leise. „Komm schon, Schatz, ich weiß, dass du es bist. Hast du Angst, mir zu antworten?“
„Der Tag, an dem ich Angst hätte, mit dir zu sprechen, wird nie kommen, Jacob Hunt! Was willst du?“
„Was für eine Art, seinen Verlobten zu begrüßen. Ich bin tief betroffen, Helen.“
„Wenn du nur angerufen hast, um alberne Wortspiele zu spielen, tut es mir leid, Jacob. Dafür ist es jetzt viel zu spät.“
„Vielleicht sollten wir dann auf ganz andere Weise miteinander zu kommunizieren versuchen.“ Er sprach leise und fuhr in verführerischem Tonfall fort: „Ich rufe dich an, um dir eine gute Nacht zu wünschen, bevor du ins Bett gehst. Träum was Schönes, Schatz.“
Sie versuchte, sich von dem sinnlichen Klang seiner Stimme nicht verwirren zu lassen. „Wie rührend von dir! Du gehst in deiner Rolle ja richtig auf!“
Jacob lachte. „Allen Dingen, für die ich mich entscheide, schenke ich meine volle, ungeteilte Aufmerksamkeit. Das musst du doch wissen.“
„Wenn du damit meinst, du wärst
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