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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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den ersten Blick, dass es sich nicht nur um ein schlichtes Zimmer, sondern um eine weitläufige, luxuriös möblierte Suite handelte. Sie befanden sich im Wohnbereich. Die Vorhänge waren halb geschlossen, um die Nachmittagssonne zu dämpfen.
    Fabio eilte zum Fenster und riss es auf. „Setzen Sie sich.“ Er deutete auf eines der üppig gepolsterten Sofas, und Flora gehorchte bereitwillig – hauptsächlich, weil ihre Beine den Dienst zu versagen drohten. „Ich habe darum gebeten, dass sich die Hotelkrankenschwester um Ihre Verletzungen kümmert. Außerdem habe ich Tee für Sie bestellt. Im Bad finden Sie einen Frotteemantel, den Sie tragen können, während Ihr Kostüm gereinigt wird.“
    „Für einen Buchhalter sind Sie ziemlich autoritär“, bemerkte sie mit bebenden Lippen.
    Er zuckte die Schultern. „Ich möchte lediglich das, was vorhin passiert ist, ein bisschen wiedergutmachen.“
    „Warum?“, fragte sie verwundert. „Es war doch nicht Ihre Schuld.“
    „Wäre ich schneller gewesen, hätte ich es vielleicht verhindern können. Ich hätte nur meinem Instinkt folgen und das Restaurant mit Ihnen verlassen müssen.“
    „Warum hätten Sie das tun sollen?“ Allmählich setzten die Nachwirkungen des Schocks ein. Auf einmal wurde ihr kalt. Sie schlang die Arme um den Körper und biss die Zähne zusammen, aus Angst, sie könnten laut klappern.
    „Soweit ich mich erinnere, ist es mir verboten, Ihnen Komplimente zu machen. Aber wenn Sie es unbedingt wissen wollen: Ich habe mich danach gesehnt, ein wunderschönes rothaariges Mädchen kennenzulernen, das geradewegs einem Gemälde von Tizian entstiegen zu sein scheint.“
    Hester hatte also recht, dachte Flora erschrocken. Er hat mich tatsächlich beobachtet. „Vermutlich haben Sie eine Schwäche für Rothaarige“, meinte sie unbehaglich.
    „Erst seit ich Sie heute im Sonnenlicht gesehen habe, Flora mia.“
    Ein paar Sekunden lang schlug ihr Herz verräterisch schnell, doch dann siegte die Vernunft, und Flora fragte sich unwillkürlich, bei wie vielen Frauen vor ihr dieser Spruch bereits gewirkt haben mochte. Sie schloss die Augen, um sich vor seinem gefährlichen Charme zu schützen.
    „Ich sollte wirklich nicht hier sein.“ Ohne es zu wollen, hatte sie den Gedanken laut ausgesprochen.
    „Sie sind absolut sicher“, erwiderte er. „Das Hotelpersonal wird jeden Moment kommen, und dann habe ich wahrscheinlich niemals wieder die Gelegenheit, mit Ihnen allein zu sein.“
    Und „niemals“, flüsterte eine innere Stimme ihr zu, ist eine sehr lange Zeit. Ein Wort voller Einsamkeit und Verzicht. Aber diese Überlegung musste sie unbedingt für sich behalten.
    „Würden Sie mir jetzt das Bad zeigen?“, bat sie.
    Auf dem Weg dorthin musste sie notgedrungen das Schlafzimmer durchqueren. Den Blick starr auf Fabios Rücken gerichtet, bemühte sie sich, das überdimensionale Bett mit der cremefarbenen Tagesdecke zu ignorieren.
    Das Bad war ganz in Beige und Gold gehalten. Flora unterdrückte einen leisen Aufschrei, als sie sich im Spiegel über dem muschelförmigen Waschbecken betrachtete. Der Schock ließ ihren normalerweise schon recht hellen Teint leichenblass wirken, ihre grauen Augen glänzten unnatürlich. Auf ihrer Wange prangte ein Schmutzfleck, ihre Bluse war staubig und zerrissen, an einigen Stellen schimmerte sogar ihr Spitzen-BH durch das Gewebe. Fabio Valante hatte dieses Detail garantiert bemerkt.
    Vielleicht kann mir der Reinigungsservice einige Sicherheitsnadeln beschaffen, dachte sie, während sie behutsam die zerfetzten Strümpfe abstreifte. Anschließend wusch sie sich Gesicht und Hände und versuchte, sich mithilfe der Schminkutensilien in ihrer Handtasche halbwegs präsentabel herzurichten, bevor sie sich ihrer zerzausten Frisur widmete.
    Bei der Arbeit trug sie die Lockenpracht streng aus dem Gesicht gekämmt und bändigte sie im Nacken mit einer Spange oder einem dunklen Band. Trotz aller Sorgfalt gelang es stets einigen widerspenstigen Strähnen, sich zu befreien und sich um ihr Gesicht zu ringeln.
    Heute jedoch hatte sie das Band verloren, sodass ihr das dichte Haar wie eine Mähne über die Schultern fiel und einfach nicht glätten ließ.Seufzend gab Flora alle Versuche auf und schlüpfte in den viel zu großen Bademantel. Obwohl er sie vollständig verhüllte und sie den Gürtel fest verknotet hatte, fühlte sie sich unerklärlicherweise beklommen, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    Dort wartete nicht nur Fabio Valante auf sie,

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