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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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erkannte sie ihren Fehler. Sie hatte sich beim Sturz die Strümpfe zerrissen und die Beine aufgeschürft, ihre Ellbogen und Handflächen waren ebenfalls zerschunden.
    „Kommen Sie“, sagte der andere. Ein stämmiger Arm legte sich um ihre Taille und hob sie mühelos hoch. „Ich setze Sie in mein Taxi und bringe Sie zum nächsten Krankenhaus.“
    „Taxi?“, wiederholte Flora. „Ich wollte ein Taxi.“
    „Das habe ich gesehen und gerade abgebremst, als der Dieb Sie angriff. Plötzlich tauchte der andere Gentleman auf, und der Räuber ist getürmt.“
    „Oh.“ Verlegen blickte sie den „anderen Gentleman“ an, dessen Blick kühl und abschätzend auf ihr ruhte. „Danke.“
    Er neigte leicht den Kopf. „Sie haben Ihre Tasche noch? Hat er sonst nichts gestohlen?“
    „Er hatte keine Gelegenheit dazu“, erwiderte sie mit einem höflichen Lächeln und wandte sich dem Chauffeur zu. „Ich habe einen Termin in der Belvedere Row und werde mich verspäten.“
    „So können Sie unmöglich dort erscheinen“, warf ihr Retter energisch ein. „Zuvor müssen zumindest Ihre Sachen gereinigt und die Verletzungen versorgt werden.“
    Bevor sie protestieren konnte, fand Flora sich auf dem Rücksitz des Taxis wieder. Der Fremde nahm neben ihr Platz. „Zum Mayfair Tower Hotel, bitte“, wies er den Fahrer an.
    „Dorthin will ich nicht!“ Sie richtete sich kerzengerade auf. „Ich muss in die andere Richtung.“
    „Sobald Sie sich gesäubert haben, wird Sie ein anderes Taxi hinbringen.“Trotz des liebenswürdigen Tonfalls schien der Mann keinen Widerspruch zu dulden. „Handelt es sich um ein geschäftliches Treffen? Dann ist es einfach. Sie rufen von Ihrem Handy an und erklären die Verzögerung.“
    „Also, wohin nun, Miss?“, erkundigte sich der Fahrer. „Zum Mayfair Tower?“
    Flora zögerte. „Ja … bitte.“
    „Eine weise Entscheidung“, lobte der Mann neben ihr.
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und fragte dann: „Macht es Ihnen Spaß, sich in das Leben anderer Leute einzumischen?“
    „Nur bei denen, die ich gerettet habe.“
    Tief in ihr regte sich das Unbehagen. Unauffällig versuchte sie, so weit wie möglich von ihm abzurücken.
    „Ist das nicht übertrieben?“
    Er hob die breiten Schultern hoch, die von dem maßgeschneiderten anthrazitfarbenen Anzugjackett eher betont als kaschiert wurden. Der oberste Knopf seines hellgrauen Seidenhemds war geöffnet, der Krawattenknoten gelockert. Er war über einsachtzig, schlank, muskulös und besaß, wie es schien, endlos lange Beine.
    Insgeheim musste Flora einräumen, dass er mehr als nur attraktiv war – er war schlichtweg hinreißend.
    „Einigen wir uns doch darauf, dass ich Ihnen die Unannehmlichkeiten erspart habe, die mit dem Verlust Ihrer Kreditkarten und Ihres Geldes verbunden sind. Für viele Leute würde das den Untergang der Welt bedeuten.“
    Sie lächelte gezwungen. „Und da zudem mein Verlobungsring beim Juwelier ist, bin ich ungeschoren davongekommen.“ Im nächsten Moment bereute sie die ungeschickte Bemerkung. „Warum ausgerechnet zum Mayfair Tower?“, fügte sie rasch hinzu, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
    „Zufälligerweise wohne ich dort.“
    Nach kurzem Schweigen sagte sie: „Dann werde ich Sie dort absetzen, bevor ich mit dem Taxi zu meiner Wohnung fahre, um mich zu waschen und umzukleiden.“
    „Fürchten Sie, ich könnte einen unerwünschten Annäherungsversuch unternehmen?“ Er zog die Brauen hoch. „Ich darf Ihnen versichern, dass ich niemals junge Frauen verführe, die sich in einer Notlage befinden – es sei denn, sie bestehen darauf.“
    Flora straffte die Schultern. „Sie mögen das vielleicht lustig finden …“
    „Im Gegenteil, Signorina. Ich betrachte die Sache mit äußerstem Ernst.“ Ein sonderbarer Unterton schwang in seiner Stimme mit, gleich darauf hatte der Fremde sich jedoch wieder in der Gewalt. „Sie versuchen zwar, den Zwischenfall zu verdrängen, aber Sie haben einen schweren Schock erlitten, der bald zu einer Reaktion führen wird. Meiner Meinung nach sollten Sie dann nicht allein sein.“
    „Sie sind sehr freundlich, aber ich kann Sie wirklich nicht begleiten“, beharrte sie. „Gewiss sehen Sie das ein.“
    „Ich scheine heute mit Blindheit geschlagen zu sein.“ Er holte eine Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie ihr. „Vielleicht kann eine formelle Vorstellung Sie von meiner Ehrbarkeit überzeugen.“
    Flora studierte den Aufdruck.„Fabio Valante“,las sie und

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