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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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fehlt. Warum rufst du nicht Hester an? Sie hat bestimmt auch nichts zu tun.“ Im Vorübergehen drückte er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Ich melde mich, wenn ich kann. Falls nicht, sehen wir uns am Montag.“ Die Tür fiel hinter ihm zu.
    Flora sah ihm hinterher. Zu ihren Füßen türmten sich die Tüten. Sie fühlte sich zurückgewiesen und verloren.
    Chris war ihr Fels in der Brandung, ihr Schutzwall gegen all die verwirrenden Gedanken und Emotionen, die sie zu überwältigen drohten. Und plötzlich, erschreckenderweise, war er nicht für sie da.
    Als sie sich seine geringschätzigen Abschiedsworte ins Gedächtnis rief, flammte Zorn in ihr auf. „Was, zum Teufel, bildet er sich eigentlich ein?“, sagte sie laut zu sich selbst.
    Hatte er eine so geringe Meinung von ihr und Hester, dass er annahm, ihre Freundin habe am Freitagabend nichts Besseres vor, als ihr Gesellschaft zu leisten? Waren sie in seinen Augen nichts weiter als zwei trübsinnige, unverheiratete Frauen, die sich mit einer Pizza und einem Video den Abend vertrieben? Männerlos und demzufolge auch hilflos?
    Falls er das glaubte, hatte er soeben den größten Fehler seines Lebens gemacht.
    Flora stürmte ins Schlafzimmer, riss die Schranktüren auf und inspizierte ihre Garderobe. Letztlich entschied sie sich für ein schmales schwarzes Kleid aus Seidenjersey mit Spaghettiträgern und einem kurzen Rock. Sie hatte es erst vor einigen Wochen gekauft und auf einen passenden Anlass gewartet, es tragen zu können.
    Heute ist die ideale Gelegenheit, dachte sie trotzig. Während sie das Preisschild entfernte, bemühte sie sich, die innere Stimme zu ignorieren, die ihr sagte, dass sie im Begriff war, einen großen Fehler zu begehen. Was sie vorhatte, war gefährlich.
    Mein Leben lang habe ich jegliches Risiko gescheut, rechtfertigte sie sich im Stillen und kramte nach dem spitzenbesetzten schwarzen Seidenslip, dem einzigen Dessous, das sie unter dem Kleid anziehen konnte. Und wohin hat es mich gebracht?
    Man betrachtete sie als Selbstverständlichkeit, als jemand, der sich klaglos beiseiteschieben ließ.
    Es war nicht das erste Mal, dass Chris all ihre Pläne fürs Wochenende wegen irgendwelcher geschäftlicher Dinge über den Haufen warf. Bislang hatte sie sich eingeredet, sein Ehrgeiz sei lobenswert und verdiene ihre volle Unterstützung. Aber es gab einen Punkt, an dem aus Ehrgeiz Egoismus wurde, und dort waren sie jetzt angelangt.
    Sein Beruf war nämlich nicht immer der Grund für seine Abwesenheit. Chris hätte die Reise auf die Bahamas durchaus stornieren können und hatte es nicht getan, obwohl sie in diesem Moment seine Liebe und Zuwendung dringend gebraucht hätte. Sie hatte nicht allein sein wollen.
    Energisch verdrängte Flora diesen Gedanken und die damit verbundenen Erinnerungen. All das gehörte der Vergangenheit an, was zählte, war die Gegenwart, zumal die Zukunft ungewiss schien.
    Nein, sie würde nicht noch einen Freitagabend die eigenen vier Wände anstarren, denn diesmal gab es eine attraktive Alternative. Flora erschrak, denn erst jetzt dämmerte ihr die volle Tragweite ihres Plans.
    Fabio Valante war Lichtjahre davon entfernt, einfach nur ein attraktiver Mann zu sein. Er ist ein Naturereignis, dachte sie bebend vor Nervosität und Erregung.
    Seit sie ihn im Restaurant zum ersten Mal gesehen hatte, fühlte sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen – wie die Gezeiten vom Mond.
    Zwischen ihr und einer möglichen Katastrophe stand lediglich sein Wort, dass der heutige Abend allein das Dinner beinhalten würde, mehr nicht. Aber durfte sie dem Versprechen eines Fremden vertrauen?
    Insbesondere dann, wenn der Instinkt sie warnte, dass dieser Mann ausschließlich nach seinen Regeln lebte?
    Verträumt hob sie die Hand und berührte ihre Lippen. Die bloße Erinnerung …
    Ich muss den Verstand verloren haben, schalt sie sich.
    Sie brauchte nur das Kleid wieder in den Schrank zu hängen und einen langweiligen Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Niemand würde je von ihren Absichten erfahren.
    Tief in ihrem Herzen wusste sie jedoch, dass ihr Stolz über die Vernunft siegen würde.
    Ich werde mit ihm zu Abend essen, beschloss Flora trotzig. Ich werde lachen und flirten und mich so gut amüsieren wie schon seit Monaten nicht mehr. Nur einen einzigen Abend lang. Danach werde ich mich höflich bedanken, ihm die Hand schütteln und mich verabschieden. Ende der Geschichte.
    Ich beherrsche das Spiel nämlich genauso gut wie er. Und

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