Romana Exklusiv 0224
dem nassen Haar und lief ihr über Gesicht und Rücken, während sie das Handy krampfhaft umfasst hielt. Sie wollte die Verbindung trennen oder ihm erzählen, dass sie Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hätte und die Situation bewältigen würde, doch stattdessen gab sie klein bei. „Also gut, ich treffe dich.“ Ja, sie sollte vielleicht wirklich mit ihm reden, und sei es lediglich, um ihm ins Gesicht zu sagen, was sie von ihm hielt. „Allerdings nur auf einen Kaffee“, fügte sie schnell hinzu. „Am Essen würde ich ersticken.“
„Immer so dramatisch.“ Er klang leicht amüsiert. „Bis später dann, Caitlin.“
Nach einigen Minuten lief das Wasser in der Dusche wieder.
Und nachher werde ich nicht erneut einknicken, sondern ihm genau erklären, was ich über ihn denke, hämmerte sie sich während der ganzen Fahrt nach Ezure ein und parkte den Wagen schließlich etwas außerhalb im Schatten mehrerer Bäume. Sie nahm ihre Einkaufstasche und stieg aus. Bis zu der Begegnung mit Ray blieb ihr noch eine Stunde Zeit.
Als sie vor einigen Tagen hier gewesen war, hatte das Dorf friedlich und still dagelegen, aber heute war es aus seinem Schlaf erwacht und mit Leben erfüllt. Jung und Alt schien auf den Beinen zu sein, und vor allem auf dem Marktplatz wimmelte es von Leuten. Es gab zahlreiche Stände, die jeweils große Vordächer hatten, sodass man vor den Sonnenstrahlen etwas geschützt war. Dennoch war es heiß.
Caitlin schlenderte umher, freute sich an dem Angebot von allem, was das Herz begehrte, und genoss die heitere Atmosphäre. Als sie vor einem Brotstand in der Schlange wartete, wurde ihr plötzlich übel, und sie hatte nur noch den Wunsch, schnell einen kühleren Ort zu finden, um sich hinzusetzen, damit sie nicht am Ende zusammenbrach.
Eilig kämpfte sie sich durch die Menschenmenge und war froh, als sie die andere Seite des Platzes erreicht hatte und wieder freier atmen konnte. Sie sank auf ein Mäuerchen ganz in der Nähe, das im Schatten von Eukalyptusbäumen lag, wandte das Gesicht der sanften Brise zu, die vom Meer her wehte, und schloss die Augen. Allmählich fühlte sie sich besser.
„Caitlin.“ Rays Stimme ließ sie zusammenzucken, und sie blickte sich um. „Dann habe ich mich nicht getäuscht“, sagte er, während er auf sie zuging. „Ich glaubte, dich erkannt zu haben, wie du den Markt …“ Er schwieg unvermittelt und betrachtete sie beunruhigt. „Bist du okay? Du siehst furchtbar aus.“
„Vielen Dank.“
„Nein, es war ehrlich gemeint. Du siehst aus, als ginge es dir nicht gut.“ Er setzte sich neben sie und legte ihr eine Hand auf die Stirn.
Sie fühlte sich angenehm kühl auf ihrer heißen Haut an und löste sogleich die unterschiedlichsten Empfindungen in Caitlin aus, vor allem eine starke Sehnsucht. Erschrocken über sich, wich sie zurück. Dies ist der Mann, der dich benutzt hat, rief sie sich ins Gedächtnis, vielleicht klingt er besorgt, doch interessiert er sich einzig und allein nur für seine Belange. „Mit mir ist alles in Ordnung. Die Hitze hat mir nur einen Moment zu schaffen gemacht.“
Er ließ den Arm sinken. „Trinkst du genug Wasser? Bei diesen Temperaturen trocknet man leicht aus.“
„Das von dem Mann zu hören, der mir heute Morgen das Wasser gesperrt hat, ist reichlich komisch.“ Sie funkelte ihn an.
„Du solltest Mineralwasser trinken, kein Leitungswasser. Und ich habe die Zufuhr nur für fünf Minuten unterbrochen, also übertreib nicht.“
„Dennoch war es eine fiese Tour und unverzeihlich.“
Nachdenklich betrachtete er sie. Ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen, und ihre Augen blitzten ihn an. „Es hat mir zu deiner Aufmerksamkeit verholfen, oder?“, erwiderte er sanft. „Und ich wollte dich sehen.“
Seine Worte und sein Blick wühlten sie innerlich auf. Verwirrt schaute sie beiseite.
„Ich habe dich vermisst“, sagte Ray zärtlich.
Ihr Herz begann, wie verrückt zu klopfen, und sie sah ihn wieder an. Auch sie hatte ihn vermisst, und zwar mehr, als sie je für möglich gehalten hatte.
Ja, da war etwas zwischen ihnen, das sie zueinander hinzog, und diese magische Kraft schien immer stärker zu werden. Miss dem keine Bedeutung bei, ermahnte sie sich entschlossen, er meint es nicht ehrlich und interessiert sich nur für dein Anwesen.
„Ich habe dich nicht vermisst“, sagte sie heiser und wollte sich abwenden, doch er umfasste ihr Gesicht, sodass sie ihn weiter anblicken musste.
„Ich habe Tag und Nacht an dich gedacht“,
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