Romana Exklusiv 0224
schließlich vor Murdos Haus an. „Wir sind wieder Freunde, oder?“
Sie antwortete nicht gleich.
„Caitlin?“ Besorgt blickte er sie an.
„Ich war der Meinung, dass wir etwas mehr als Freunde seien“, erwiderte sie leise. „Hast du nicht davon gesprochen, dass du in mich verliebt seist?“ Schüchtern sah sie ihn an. „Und dass du auf mich warten würdest?“
Er lächelte sie an, auf die ihr so vertraute Art. „Ich liebe dich von ganzem Herzen und werde bis in alle Ewigkeit auf dich warten.“
Tief bewegt, musste sie erst einmal schlucken. „Und ich liebe dich.“ Ihre Stimme bebte. „Von ganzem Herzen.“
Es herrschte einen Moment lang Schweigen, während Ray sie eindringlich betrachtete.
„Ich … ich dachte, dass ich vielleicht deshalb so starke Gefühle für dich hätte, weil ich mich mit dir über David hinwegtrösten wollte“, redete sie kaum hörbar weiter. „Aber die Wahrheit ist, dass ich noch nie so viel für jemanden empfunden habe wie für dich. Offen gestanden ist mir erst jetzt klar geworden, dass ich David nie wirklich geliebt habe. Ray, ich liebe dich über alles und würde alles für dich tun …“ Hilflos zuckte sie die Schultern. „Also, was das Grundstück betrifft … du musst mir da nichts vormachen …“ Eine Träne lief ihr über die Wange. „Du kannst es haben, denn in diesem Moment ist es ganz und gar unwichtig.“
„Caitlin.“ Er neigte sich zu ihr und zog sie an sich. „Ich will dich, alles andere ist mir egal. Würdest du dir das bitte einprägen und nie mehr vergessen.“ Er presste die Lippen auf ihre und küsste sie mit der stürmischen Leidenschaft, nach der sie sich in den langen Nächten, die sie ohne ihn gewesen war, so sehr gesehnt hatte.
„Ich liebe dich“, stieß sie hervor und legte ihm die Arme um den Nacken. Und dann küssten sie sich erneut und tauschten Zärtlichkeiten aus, die von der Qual und der Erleichterung zeugten, die sie in ihrer grenzenlosen Liebe erlebt hatten.
„Sollen wir reingehen?“, fragte Caitlin mit bebender Stimme, als Ray sie mit den Händen erforschte und sie sich nach so viel mehr sehnte.
Er lächelte sie schalkhaft an. „Was ist aus der jungen Frau geworden, die vor mir geflohen ist, als ich sie das letzte Mal nach Hause gefahren habe?“
„Sie hat sich einer Macht gebeugt, die wesentlich stärker ist als sie.“
Ray öffnete ihr die Tür von innen, und sie traten hinaus in den warmen Sonnenschein. Er wartete, bis sie um den Wagen herumgekommen war, streckte die Hand nach ihr aus und hielt Caitlin fest.
„Bevor wir hineingehen, muss ich dich etwas fragen“, sagte er ernst.
Aufmerksam sah sie ihn an. „Und was?“, erkundigte sie sich nervös.
Plötzlich kniete er sich vor den Stufen zur Haustür hin. „Caitlin, würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?“, bat er rau. „Ich möchte, dass wir zusammen alt werden … Kinder miteinander haben und jede Nacht gemeinsam ins Bett sinken von jetzt an bis in Ewigkeit.“
Zu Tränen gerührt, kniete sie sich neben ihn und umarmte ihn. „Sag mir, wann, und ich werde für dich da sein“, versprach sie zärtlich.
Epilog
Der Frühsommer hatte in der Provence Einzug gehalten, und die Tage waren schon sehr heiß. Caitlin trat von der Küche hinaus ins Freie und ließ den Blick über den Garten gleiten. Dank des neu installierten Bewässerungssystems wuchs und blühte alles prächtig. Die Bäume und die Weinstöcke trugen bereits die ersten Früchte.
Sie wandte sich zum Haus um und betrachtete es begeistert. In den letzten Monaten hatte sich so viel verändert. Es erstrahlte fast wieder in altem Glanz. Das rote Dach war neu gedeckt, und auch die Fenster waren ausgetauscht und durch andere ersetzt, die genau zum Stil der Villa Mirabelle passten. Natürlich war auch der Anschluss an die Hauptwasserleitung gelegt worden.
Noch beeindruckender waren die Veränderungen im Innern. Überall glänzten herrliche Dielenböden, und die Küche war bis auf den mit Holz befeuerten Ofen, von dem sie sich nicht hatte trennen wollen, völlig neu eingerichtet und traumhaft schön. Auch die Zimmer im ersten Stock waren renoviert und einem traditionellen französischen Landhaus entsprechend möbliert.
„Ich glaube, du wärst zufrieden, Murdo“, sagte Caitlin leise, während sie beobachtete, wie ein kleiner Vogel sich auf dem Ast eines Mandelbaums niederließ. „Dies ist mein letzter Vormittag hier. Aber die Villa Mirabelle ist wieder zu einem richtigen Zuhause
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