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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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nach wenigen Minuten kritisiert.“
    „Ich habe Ihnen nur vorgeworfen, dass Sie sich nicht auf die Straße konzentrieren“, entgegnete sie ausdruckslos. „Es war sowieso meine Schuld, weil ich Sie abgelenkt habe.“
    Er betrachtete sie einen Moment lang. „Da Sie in Caracas etwas zu erledigen haben, wäre es besser, wenn Sie einen eigenen Wagen haben. Sie können sich einen aussuchen.“
    „Ich fürchte, ich habe meinen Führerschein vergessen“, log sie spontan, weil sie sich über seine autoritäre Art ärgerte. Als sie Patricio anlächelte, leuchteten dessen dunkle Augen. „Bei dir bin ich sicher in guten Händen.“
    „Das bist du“, versprach er.
    „Was hast du in Caracas zu erledigen?“, erkundigte sich Leonora.
    „Ich hatte überlegt, unsere Zweigstelle dort zu besuchen.“ Inzwischen bedauerte Nicole, Marcos’ Angebot abgelehnt zu haben. Es war idiotisch gewesen. Sie spürte, wie er sie beobachtete und wie sie unter seinem Blick errötete. Leider war sie noch nie eine gute Lügnerin gewesen.
    „Wir können morgen nach Caracas fahren“, schlug Patricio vor.
    „Nicole hat die estancia noch gar nicht gesehen“, wandte sein Vater ein.
    „Ich bin schon ganz gespannt darauf“, erklärte sie. „Halten Sie auch Vieh?“
    „Wir haben Pferde“, antwortete er. „Reiten Sie?“
    „Nicht besonders gut.“
    „Dann brauchen Sie unbedingt Praxis. Leonora hat einen hervorragenden Sattel.“
    „Ich habe keine Reitsachen dabei.“
    „Du kannst meine nehmen, wir haben beide dieselbe Kleider- und Schuhgröße“, bot Leonora an. „Patricio wird dich bestimmt gern begleiten.“
    „Natürlich!“, bejahte dieser.
    Marcos sagte nichts, doch seine Miene und sein Blick sprachen Bände. Auf keinen Fall würde er tatenlos zusehen, wie sein Bruder denselben Fehler machte wie sein Vater. Es war eine Warnung.
    Das Essen, das im kleineren der beiden Speisesäle serviert wurde, erwies sich als erstaunlich einfach. Nicole hatte mit einem mehrgängigen Menü gerechnet und war froh darüber, denn sie war es ohnehin nicht gewohnt, so spät zu essen. Patricio saß neben ihr, Marcos ihr gegenüber. Immer wenn sie aufsah, begegnete sie seinem unergründlichen Blick. „Wenn ich mit ihr schlafen würde …“, hatte er gesagt, als würde er ganz selbstverständlich annehmen, dass sie ihm nicht widerstehen würde. Soll er es nur versuchen, sagte sie sich.
    Es war nach elf, als sie vom Tisch aufstanden, und dann auch nur, um im Salon Kaffee oder Brandy zu trinken. Nicole setzte sich so weit wie möglich von Marcos weg, doch Patricio blieb in ihrer Nähe. Sie war nicht lange genug auf dem Balkon geblieben, um seine Antwort auf die letzte zynische Bemerkung seines Bruders zu hören, nahm allerdings an, dass er eher unparteiisch war. Er schien ein unbeschwerter Mensch zu sein, der einem Flirt nicht abgeneigt war, aber von ihm hatte sie anscheinend nichts zu befürchten.
    Sosehr sie es versuchte, sich auf Patricio zu konzentrieren, es fiel ihr schwer, Marcos’ Anwesenheit zu ignorieren. Aus den Augenwinkeln nahm sie ihn fortwährend wahr und spürte seinen Blick. Obwohl sie ihn nicht mochte, konnte sie nicht leugnen, dass sie sich körperlich zu ihm hingezogen fühlte. Sie hoffte nur, man merkte es ihr nicht an.
    Da sich ihr Jetlag bemerkbar machte, war sie froh, als die anderen gegen Mitternacht ins Bett gingen. Patricio fiel es sichtlich schwer, sich von ihr zu verabschieden, und er versprach, ihr am nächsten Morgen das Anwesen zu zeigen.
    Marcos ließ sich nicht anmerken, was in ihm vorging, als er ihr Gute Nacht sagte. Wenn sie das Gespräch zwischen ihm und seinem Bruder nicht belauscht hätte, wären seine Absichten ihr verborgen geblieben. Plötzlich verspürte sie den Drang, ihn ein bisschen zu ärgern, doch ihr Verstand gewann schließlich die Oberhand. Sie war weder erfahren noch nervenstark genug, um solche Spielchen zu spielen, nicht mit jemandem wie Marcos Peraza.
    Als es, wenige Minuten nachdem sie ihr Zimmer betreten hatte, an der Tür klopfte, begann ihr Herz zu rasen. Daher seufzte Nicole erleichtert auf, als Leonora hereinkam.
    „Wen hattest du denn erwartet?“, erkundigte sie sich scharfsinnig, als sie ihren Gesichtsausdruck sah. „Oder besser gesagt, wen hattest du erhofft ?“
    „Sei nicht albern!“, erwiderte Nicole scharf, woraufhin Leonora erstaunt die Augenbrauen hochzog.
    „Es ist doch nichts dabei, wenn man einen Mann begehrt, Schatz – oder ein Mann dich. Es war offensichtlich, dass es von

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