Romana Exklusiv 0225
Leute, die ins Wochenende strebten. Leider hatte Matthew mehr als recht gehabt. Die Schlange der Leute, die auf ein Taxi warteten, schien kein Ende zu nehmen. Es blieb ihr keine andere Wahl, als sich ebenfalls anzustellen, registrierte jedoch mit steigender Ungeduld, dass nur alle paar Minuten ein Taxi auftauchte. Sie rechnete sich aus, dass sie mindestens eine halbe Stunde hier stehen würde.
Sollte sie trotz des strömenden Regens zur U-Bahn-Station laufen? Aber die Züge würden bei diesem Wetter noch voller sein als sonst, und es war gut möglich, dass sie drei oder vier Züge würde abwarten müssen, bevor sie sich in eines der überfüllten Abteile würde quetschen können.
Rudy Phelps, der Türsteher des Hotels, kümmerte sich an diesem Abend um die Taxis. Er kam auf sie zu. „Wohin fahren Sie heute Abend, Miss Rossi?“
„Nach Brooklyn.“
„Augenblick.“
Rudy machte einen raschen Schritt auf die Straße, winkte mit seinem weißen Handschuh und pfiff ohrenbetäubend auf seiner Trillerpfeife. Ein gelbes Taxi fuhr heran, und Stephanie wollte hinübereilen. Aber Rudy hielt sie zurück. „Das ist nicht für Sie, Miss Rossi. Warten Sie eine Sekunde.“
Er winkte den nächsten Gästen, einem Ehepaar, das ins Theater wollte, in das Taxi einzusteigen. Sie wunderte sich, warum Rudy sie aufgehalten hatte, bemerkte jedoch die schwarze Limousine nicht, die lautlos heranrollte. Rudy sprang vor, riss die Beifahrertür der Limousine auf und schob Stephanie vorwärts.
„Steigen Sie ein, Miss Rossi.“ Er lachte sie an, als ob ihm ein guter Scherz gelungen sei.
„Komm schon herein, Stephanie“, sagte eine ihr nur zu vertraute Stimme. „Du bist ja gleich völlig durchnässt.“
Rudy grinste übers ganze Gesicht und hielt ihr die Tür weit auf. „Der Boss nimmt Sie mit. Natürlich nur, wenn Sie wollen.“
Stephanie warf einen Blick in das luxuriöse Innere des teuren Wagens und begegnete Matthews fragendem Blick. Sie warf ihre Reisetasche auf den Rücksitz, öffnete die Beifahrertür weit und stieg ein.
„Das war ein ganz fieser Trick“, schalt sie Matthew.
„Ja, das stimmt“, gab dieser ziemlich fröhlich zu und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Aber nur mit den besten Absichten.“
„Du kannst mich an der nächsten Ecke absetzen. Ich nehme dann die U-Bahn.“
„Kommt nicht infrage. Nächster Halt ist Brooklyn, Carroll Gardens. Das ist doch die Adresse deiner Eltern, nicht wahr?“ Matthew grinste. „Ich wusste gar nicht, dass du so dickköpfig sein kannst. Haben dir das andere auch schon gesagt?“
Häufig genug, dachte Stephanie. „Nein, noch nie“, behauptete sie trotzdem. Sie lehnte sich zurück und machte es sich auf den weichen Ledersitzen bequem. Noch nie in ihrem Leben war sie in einem so teuren Auto gefahren.
„Bist du noch beunruhigt wegen deiner Großmutter?“, unterbrach Matthew nach einer Weile das Schweigen.
„Ein wenig. Sie ist schon ein paar Mal weggelaufen. Aber normalerweise kommt sie immer nach ein paar Stunden wieder. Oder sie ruft an und sagt uns, wo sie ist. Aber meine Mutter hat gesagt, Nana habe einen Koffer mitgenommen. Das hat sie vorher noch nie getan.“
„Das klingt beunruhigend. Warum ist sie weggelaufen?“
Sie schaute ihn misstrauisch von der Seite an. War er wirklich an den Details ihrer Familie interessiert?
„Nana Bella ist die Mutter meines Vaters“, erklärte sie zögerlich. „Vor ungefähr einem Jahr hat er sie überredet, ihr Haus zu verkaufen und bei der Familie zu leben. Es schien eine gute Idee. Aber irgendwie hat sie es nicht ganz verwunden, dass sie ihre Selbstständigkeit aufgegeben hat. Sie behauptet, mein Vater behandele sie wie ein unmündiges Kind.“ Stephanie seufzte. „Er kann tatsächlich manchmal sehr bevormundend sein – und Nana sehr dickköpfig.“
Matthew nickte und verzog den Mund zu einem leichten Lächeln. „Das erklärt so einiges. Dickköpfigkeit liegt also in den Genen deiner Familie.“
„Ich bin sicher, es geht ihr gut“, entgegnete Stephanie, ohne darauf einzugehen. „Meine Familie neigt dazu, sich über alles furchtbar aufzuregen. Bei uns kann es manchmal hochdramatisch zugehen.“
„Ja, das hast du schon erwähnt. Aber sie kümmern sich wenigstens umeinander. Das ist doch etwas Schönes, nicht wahr?“
Stephanie fragte sich, was ihn zu dieser Bemerkung veranlasst hatte. Im Büro wäre sie niemals auf den Gedanken gekommen, ihn nach seiner Familie zu fragen. Aber jetzt hier im Wagen fasste sie
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