Romana Exklusiv 0225
in einem Ledersessel bequem. „Oh, oh … was für einen unglaublichen Chef du hast. Er sieht ja noch besser aus als die Helden in den Fernsehserien. Und er ist so nett und charmant. Und gut erzogen.“ Sie nickte nachdrücklich. „Ich werde ihn beim Wort nehmen mit seinem Vorschlag.“
Bella beugte sich vor. „Ist er noch zu haben?“, fragte sie in einem vertraulichen Ton.
„Äh … ja … ich meine, ich bin mir nicht sicher …“
Schnell wechselte sie das Thema. „Weißt du, dass Dad nach Atlantic City gefahren ist, um dich abzuholen? Er ist bestimmt noch da und sucht dich überall.“
Nana Bella schien das zu amüsieren. Sie grinste.
„Nun, dann hat er ja Zeit zum Nachdenken. Wollte mich wohl um jeden Preis zurückbringen, tot oder lebendig.“
„Nana! Er hat sich ehrlich Sorgen um dich gemacht.“
„Ich weiß, Schätzchen. Aber dein Vater schießt manchmal übers Ziel hinaus. Er kann einen Dämpfer vertragen.“
Stephanie lächelte. „So ganz unrecht hast du nicht.“
„Ich will eine eigene, kleine Wohnung in der Stadt und tun und lassen können, was ich will. Und ich möchte nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen müssen, sondern einen Job, der mich fordert. Ein bisschen Geld habe ich gespart, keine Reichtümer, aber es müsste reichen, bis … na, du verstehst.“
Stephanie nickte. Ihre Großmutter wollte die letzten Jahre ihres Lebens voll auskosten. Wer konnte ihr das verübeln?
„Du willst also nicht nach Brooklyn zurück?“
Nana nickte. „Genau so ist es. Kannst du mich für ein paar Tage aufnehmen, bis ich selbst eine Unterkunft gefunden habe?“
„Natürlich. Du kannst bei mir wohnen.“ Das wird die Familie fürs Erste beruhigen, dachte sie, weil sie dann wissen, wo Nana Bella ist. Ihr Vater würde sich in ein paar Tagen ebenfalls beruhigt haben, danach würde man weitersehen.
„Du wirst sehen, wir werden viel Spaß miteinander haben“, sagte ihre Großmutter grinsend und rieb sich die Hände.
Stephanie rief den Portier in ihrem Apartmenthaus an und erklärte ihm, dass ihre Großmutter vorerst bei ihr einziehen würde. Dann gab sie ihr die Schlüssel, brachte sie nach unten und rief ihr ein Taxi.
Als sie wieder in ihrem Büro war, rief sie ihre Mutter an, um ihr von den Neuigkeiten zu berichten.
„Wie ich Vater kenne, wird er sofort zu ihr fahren und sie zurückholen wollen. Das musst du verhindern. Sie würde nicht mit ihm gehen. Wenigstens vorläufig nicht. Ich denke, die beiden brauchen einige Tage, um wieder zur Vernunft zu kommen.“
Ihre Mutter versprach ihr hoch und heilig, alles zu versuchen, um ihren Mann davon abzuhalten, seiner Mutter seinen Willen aufzwingen zu wollen.
Stephanie lehnte sich einen Moment zurück und schloss die Augen. Dieses Familiendrama am frühen Morgen hatte sie ein wenig mitgenommen – und viel Zeit gekostet. Auf ihrem Schreibtisch lag eine Menge Arbeit – nicht zuletzt die Frage ihrer Nachfolge.
Matthew musste endlich eine Entscheidung treffen. Sie stand energisch auf und ging zu seinem Büro. Als er Stephanie an der halb geöffneten Tür sah, winkte er sie herein.
„Schon wieder da? Du vermisst mich anscheinend.“ Er stand hinter seinem Schreibtisch und verstaute ein Bündel Papiere in seiner Aktentasche.
„Hattest du Gelegenheit, dir die Liste wegen meiner Nachfolge anzuschauen? Es wird langsam Zeit, eine Entscheidung zu treffen.“
Er schaute flüchtig auf die Liste in ihrer Hand. „Oh … sicher. Ich hatte ja eine Kopie. Sie muss hier irgendwo sein.“ Er blätterte durch einen Stapel Papiere auf seinem Tisch. „Vielleicht habe ich sie oben in meiner Wohnung liegen lassen.“
„Hier, du kannst mein Exemplar haben. Die aus meiner Sicht geeignetsten Kandidaten sind angestrichen. Ich könnte für heute Nachmittag ein Treffen arrangieren.“
„Entschuldige, aber das wird nicht gehen. Ich bin auf dem Weg nach Boston, ein dringendes Meeting mit den Architekten wegen der Neuplanungen. Willst du nicht mitkommen? Es würde dir Spaß machen.“
Und dir auch! dachte sie. So wie bei unserer letzten gemeinsamen Geschäftsreise.
„Lieber nicht. Ich habe hier noch eine Menge Arbeit zu erledigen, bevor ich am Ende der Woche weggehe.“
„Ich nehme an, du bleibst wegen deiner Großmutter in New York.“ Er nahm ein Blatt Papier in die Hand. „Ich habe über einen Job für Nana Bella nachgedacht. Die Idee, sie als Beraterin für unsere älteren Gäste einzusetzen, ist doch gar nicht so schlecht, nicht
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