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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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„Irgendetwas muss es geben.“ Ehe Anna ihn fragen konnte, was er damit meinte, legte er den Gang ein und fuhr weiter. Als sie am Fuß den Berges ankamen, deutete er auf einen Abzweig, der rechtwinklig fortführte. „Der Flugplatz und meine Büros liegen in dieser Richtung. Wir werden sie später besichtigen.“
    Kurz darauf gelangten sie in das Dorf. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Sie saßen vor einem betriebsamen Café in der Sonne, das sich als örtliche Nachrichtenbörse entpuppte. Mütter mit ihren Kindern tranken Kaffee oder Fruchtsaft und probierten die ofenfrischen Backwaren. Alle nannten Anna und Sebastian beim Namen und taten so, als wären sie eine große, fröhliche Familie.
    Nachdem Anna und Sebastian aufgegessen hatten, schlenderten sie zum Hafen hinunter. Eine Weile stand Anna am Pier und blickte auf die dort ankernden Boote. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele sind“, meinte sie.
    „Normalerweise ist es hier nicht so voll, aber heute ist Markttag. Die meisten der Schiffe kommen von den anderen Inseln.“
    „Sagtest du nicht, dass die Passage an den Riffen vorbei sehr riskant sei?“
    „Das ist sie auch. Siehst du die Fischkutter?“ Er deutete auf eine Gruppe von Pirogen, die vor der Hafeneinfahrt dümpelten. „Am Markttag warten sie dort draußen auf Fremde. Gegen eine bescheidene Gebühr lotsen sie die Besucher durch die Felsen.“
    Gemächlich kehrten sie zur Hauptstraße zurück, an der Früchte, Gemüse, Fisch und Hummer feilgeboten wurden. Händler und Kunden unterhielten sich in einer Sprache, die dem Französischen sehr ähnlich war, allerdings mit einem Akzent, den Anna nicht recht einordnen konnte. Ein Stück weiter priesen Handwerker und Künstler ihre Arbeiten an: Bilder, Muschelketten und Sisalläufer.
    Den Rest des Tages verbrachten sie damit, die Ortschaft zu erkunden. Mittags aßen sie kalaloo, einen deftigen, würzigen Eintopf aus Fleisch, Fisch und Krabben. Dazu tranken sie Früchtetee, der mit einem Stück silbrigem Zuckerrohr dekoriert war. Sebastian kaufte ihr einen Strohhut, der ihren Teint vor der Sonne schützen sollte, und hielt ihre Hand, als wäre dies die selbstverständlichste Geste der Welt.
    Die Sonne versank bereits am Horizont, als Sebastian zum Aufbruch mahnte. „Möchtest du die Insel aus der Luft betrachten?“, fragte er. „Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt dafür.“
    Anna nickte begeistert. „Das klingt wundervoll.“
    Die Fahrt zum Flugplatz dauerte nicht lange. Am Ende des Rollfeldes, direkt am Fuß des Berges, standen einige moderne Gebäude.
    „Die Hauptarbeit beim Design eines neuen Modells erledige ich am Computer in meinem Büro“, berichtete er. „Ich gebe sämtliche Daten ein, und der Rechner liefert mir eine dreidimensionale Konstruktionszeichnung.“ Er betrachtete sie prüfend. „Du hast eine Zeit lang hier gearbeitet. Erinnerst du dich?“
    Anna schaute sich gründlich um, dann schüttelte sie den Kopf. „Die Gegend ist mir völlig fremd, fürchte ich.“
    „Mach dir deshalb keine Gedanken.“ Er parkte den Jeep.
    Beim Aussteigen fiel ihr Blick auf ein schlankes weißes Flugzeug, das auf dem Runway wartete. Irgendetwas daran kam ihr vage bekannt vor. „Sebastian …“
    „Stimmt etwas nicht?“
    Sie zögerte. „Ich glaube nicht“, sagte sie schließlich stockend und ging zum Rollfeld. Mit jedem Schritt wuchs ihre Unsicherheit und Nervosität.
    Sebastian öffnete die Tür und klappte die kleine Leiter heraus. Dann trat er beiseite, um Anna beim Hinaufklettern behilflich zu sein. Langsam näherte sie sich der Maschine. Ihre Kehle war wie ausgedörrt, ihr Magen krampfte sich zusammen. Verwundert bemerkte sie, dass ihre Hände zitterten. Die Kabinenöffnung erschien ihr plötzlich wie ein tiefer, gähnender Schlund, die Stufen glichen einer glänzenden silbrigen Zunge, die sie zu verschlingen drohte.
    „Anna?“
    Wie durch einen dichten Nebel hörte sie Sebastians Stimme. Sie strich über die glatte Fiberglasoberfläche des Flugzeugs und zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt. „Nein!“ Der Schrei war mehr ein lautes Keuchen. „Nein, nein, nein!“
    „Anna, was zum Teufel ist los?“
    Sie konnte es nicht erklären. Stattdessen drehte sie sich um und floh. Nach wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und packte sie bei den Schultern.
    „Lass mich los!“, rief sie und schlug nach ihm. Verzweifelt wehrte sie sich gegen seinen Griff. „Ich steige nicht ein. Niemals! Du kannst mich nicht dazu

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