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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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Kaffee mochte, erinnerte sie einmal mehr an all die unausgesprochenen – und vergessenen – Probleme zwischen ihnen.
    „Ich habe Dominique gesagt, sie brauche sich nicht ums Frühstück zu kümmern“, erklärte er ohne Einleitung. „Unten im Ort gib es ein Café, das allerlei Gebäck anbietet. Du hattest immer eine Schwäche für Zimtröllchen. Wenn wir unseren Kaffee ausgetrunken haben, würde ich gern dorthin fahren. Ich dachte mir, es würde dir vielleicht Spaß machen, anschließend über den Markt zu bummeln.“
    „Gut.“ Sie nahm ihre Tasse entgegen. „Im Moment interessiert mich allerdings am meisten, warum du Ruby beauftragt hast, meine Habseligkeiten in dein Zimmer zu bringen.“
    Er zog eine Braue hoch. „Hast du etwas dagegen?“
    Klirrend stellte sie ihre Tasse ab. „Natürlich! Du warst mit getrennten Zimmern einverstanden, bis ich mein Gedächtnis wiedererlangt habe.“
    „Nach der letzten Nacht ist das wohl unwichtig.“ Er trank einen Schluck und erkundigte sich dann betont harmlos: „Wie hast du geschlafen?“
    Heiße Röte stieg in Annas Wangen. Sie hatte so tief und fest geschlafen wie ein Kind. Nur einmal war sie während eines Albtraums aufgewacht, um sich in der Geborgenheit von Sebastians Armen wiederzufinden. Sie hatte halb auf ihm gelegen, den Kopf an seine Schulter geschmiegt und eine Hand in den dichten Haarflaum auf seiner Brust geschoben. Flüchtig hatte sie mit dem Gedanken gespielt, von ihm abzurücken und sich auf die andere Seite des Bettes zurückzuziehen.
    Aber sie hatte es nicht getan.
    Stattdessen hatte sie die Augen geschlossen und ihre Lippen zärtlich auf seine Haut gepresst. Und dann war sie in eine Traumwelt hinübergeglitten, in der nur Liebe, Licht und Lachen existierten. In ein Reich der Fantasie, in dem es keine dunklen, drohenden Schatten gab.
    Ihre Blicke trafen sich. „Ich habe recht gut geschlafen“, räumte sie zögernd ein. „Aber …“
    „Damit ist die Angelegenheit entschieden. Du bleibst in meinem Bett, bei mir.“ Versonnen betrachtete er ihr Gesicht. „Vielleicht verlierst du dann diesen erschöpften Ausdruck. Eine ruhige Nacht hat bereits Wunder gewirkt.“
    Misstrauisch schaute sie ihn an. „Du wirst mich schlafen lassen?“
    Er lächelte leicht. „Ja, ich lasse dich schlafen.“ Nachdem er seine Tasse geleert hatte, stand er auf. „Bist du fertig?“
    Nein, sie war weder fertig noch bereit, die Diskussion zu beenden. Andererseits würde sie bei einem Streit unweigerlich den Kürzeren ziehen. Es gab also nichts, was sie gegen Sebastians Entscheidung tun konnte. Widerstrebend trank sie ihren Kaffee aus und folgte ihm zum Jeep.
    Erstaunlicherweise sah alles genauso aus wie am Vortag. Schmetterlinge flatterten friedlich zwischen den Blumen, Kolibris schwirrten in den Bougainvilleen, und Vögel zwitscherten in den von Orchideen überwucherten Baumkronen. Verwundert über den geringen Schaden, den der Sturm angerichtet hatte, schüttelte Anna den Kopf.
    „Das verstehe ich nicht“, sagte sie. „Gestern Nacht klang es wie ein Hurrikan, und heute sieht alles so ruhig aus wie immer.“
    Er lachte leise. „Ein Hurrikan? Das war gestern Abend nur ein mildes Lüftchen, meine Süße. Die Vegetation ist hier an Wind und Regen gewöhnt. Um zu überleben, muss man sich entweder beugen …“, er zuckte die Schultern, „oder man zerbricht.“
    Sie nahmen die Straße, die von der Lagune wegführte, aber nichtsdestotrotz genauso tückisch war. Bald erreichten sie den Regenwald, die Luft duftete würzig nach den gelben Genepiblüten.
    Die Route wand sich steil den Berg hinauf und bog dann unvermittelt in einen schmalen Tunnel, der weder vom Fort noch vom Ort her zu erkennen gewesen war. Auf der anderen Seite hielt Sebastian an. Der Hang fiel schroff ab, unten im Tal erstreckte sich das Dorf. Erst bei näherem Hinsehen bemerkte Anna die kunstvoll in den Fels getriebenen Terrassen, auf denen die Einheimischen fruchtbare Felder angelegt hatten.
    „Was wird in diesen Gärten angebaut?“, fragte sie.
    „Bananen, Muskatnüsse und Zitrusfrüchte.“ Zufrieden schaute er auf die üppigen Pflanzen. „Darüber hinaus ziehen wir Zimt und Zuckerrohr.“
    „Was kann man mehr verlangen?“, sagte sie zu sich selbst.
    Er warf ihr einen sonderbaren Blick zu. „Wenn du es herausgefunden hast, musst du es mir verraten“, erwiderte er geheimnisvoll. „Ich weiß nämlich nicht, was es sein könnte.“
    „Und du meinst, ich wüsste es?“
    Sebastian seufzte.

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