ROMANA EXKLUSIV Band 0173
tut mir wirklich leid, dass sie bei dem Unfall verletzt wurde, das war nicht meine Absicht. Allerdings habe ich auch nicht damit gerechnet, dass sie Sie heiraten würde. Als ich davon erfuhr … also, offen gestanden, ich war schockiert. Ich habe niemals von ihr verlangt, zu solchen Mitteln zu greifen, das versichere ich Ihnen.“ Seine Stimme klang aufrichtig.
„Wieso hat sie mich geheiratet?“
„Vielleicht glaubte sie, eine Ehe mit Ihnen würde ihr mehr Geld bringen als mein Angebot.“
Diese Unterstellung verschlug Anna den Atem. Sebastian ballte die Fäuste, und einen Moment lang fürchtete sie, er würde Benjamin schlagen. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, als ein Klopfen an der Tür das Gespräch unterbrach.
Dominiques stämmiger Mann trat ein. „Das Zimmer ist bereit“, erklärte er. „Sind Sie mit ihm fertig?“ Er deutete in Benjamins Richtung.
„Ja, Joseph, fast.“ Sebastian musterte sein Gegenüber. „Joseph wird Ihnen Ihr Zimmer zeigen. Sollten Sie Schwierigkeiten machen, werden Sie größere Probleme als nur ein blaues Auge bekommen. Ist das klar?“
„Hey!“, protestierte Benjamin empört. „Ich will die Insel verlassen. Schließlich habe ich Ihnen alles erzählt, was ich weiß. Sie können mich hier nicht gegen meinen Willen festhalten.“
Sebastian lachte zynisch. „Oh doch, das kann ich. Aber das ist nicht der Grund, weshalb Sie bleiben sollen. Es zieht ein Sturm auf, und Sie wären auf See jetzt nicht sicher. Gleich morgen früh werde ich veranlassen, dass man Sie von der Insel schafft.“
Diese Erklärung schien ihn zufriedenzustellen. „Und Chris?“
„Das geht Sie nichts an.“
„Aber …“
Joseph legte seinen muskulösen Arm um Benjamins Schulter und zog ihn zur Tür. Mit einem hilflosen Blick auf Anna folgte er seinem Bewacher.
Sebastian betrachtete sie mit undurchdringlicher Miene. „Wie es scheint, habe ich eine Spionin geheiratet.“
Es kostete sie große Willensanstrengung, seinem Blick zu begegnen. „Es tut mir leid, Sebastian. Ich weiß, du hast keinen Anlass, mir zu trauen, aber ich bereue zutiefst die Rolle, die ich in dieser Sache gespielt habe.“
„Demnach glaubst du ihm?“, fragte er. „Du bist sicher, dass du der Dinge fähig bist, die er dir vorgeworfen hat?“
Sie schluckte. „Ich möchte es nicht glauben, aber solange ich nicht das Gegenteil beweisen kann …“
„Mach dir um die Beweise keine Sorgen. Bis morgen werden wir alles haben, was wir brauchen.“
„Bis morgen?“, wiederholte sie erschrocken. „Was passiert dann?“
„Ich werde mit dem Detektiv sprechen, den ich nach deinem Unfall angeheuert habe. Mit den Informationen, die wir jetzt haben, sollte er in der Lage sein, Benjamins Geschichte zu bestätigen – oder zu widerlegen.“
„Und wenn sie wahr ist?“
Er presste die Lippen zusammen. „Dann weiß ich wenigstens, in welchen Schwierigkeiten meine Frau steckt.“
„Und in der Zwischenzeit?“
„In der Zwischenzeit werden wir abwarten.“
Der Sturm weckte Anna und trieb sie zurück in Sebastians Bett.
„Ich habe mich schon gefragt, wann du kommen würdest“, meinte er, als sie die Tür aufriss.
„Nach allem, was Benjamin gesagt hat, dachte ich, es wäre vernünftiger, wenn ich in meinem Zimmer schlafe“, begann sie zögernd. Ein lauter Donnerschlag ließ sie verstummen. „Aber ich habe meine Meinung geändert.“
„Worauf wartest du dann noch?“ Er schlug das Laken zurück. „Komm her.“
Sie brauchte keine weitere Aufforderung. Hastig schlüpfte sie zu ihm ins Bett. Kaum hatte sie es sich bequem gemacht, schloss er sie auch schon tröstend in die Arme.
Sie war zu Hause.
„Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein.“ Scheu schob sie ihre Finger durch das dichte Haar auf seiner Brust.
„Wegen Benjamin?“
„Ja.“
„Weil er behauptet hat, ihr wärt ein Liebespaar gewesen?“
Sie nickte wortlos. Seine Offenheit verunsicherte sie.
Seufzend sah Sebastian sie an. „Es gibt da etwas, das ich dir verschwiegen habe.“ Sanft umschloss er ihr Gesicht. „Etwas, das du wissen solltest.“
„Wenn es noch mehr schlechte Nachrichten sind, möchte ich sie lieber nicht hören“, wehrte sie mit einem verlegenen Lachen ab.
„Es ist nichts Schlimmes.“ Er zögerte kurz, bevor er fortfuhr. „Benjamin hat dich angelogen, Anna. Du warst niemals seine Geliebte. Das ist völlig ausgeschlossen. Als ich mit dir in der Höhle hinter dem Wasserfall geschlafen habe, warst du
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