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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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niedergerissen, der ihre Vergangenheit verbarg. Das Dunkel lichtete sich und gab die Bilder frei.

    Anna träumte.
    Ein Blitz zuckte über den nächtlichen Himmel und tauchte das Hotelzimmer für Sekundenbruchteile in gleißendes Licht. Anna wandte den Kopf und sah Sebastian an. Er schlief, den Arm besitzergreifend um ihre Taille gelegt.
    Es war Zeit.
    Vorsichtig befreite sie sich aus seinem Griff und zog sich lautlos an. Dann griff sie nach ihrer Handtasche. An der Tür blieb sie noch einmal stehen. Es galt nur noch eine schreckliche Pflicht zu erfüllen.
    Sie wagte nicht, zum Bett zurückzugehen, aus Angst, dann nicht mehr die Kraft zur Flucht zu finden. Stattdessen streifte sie die kostbaren Eheringe von ihrem Finger und presste sie an ihre Lippen, ehe sie sie behutsam auf ihr Kissen warf. In der Ferne grollte der Donner, und ein weiterer Blitz flammte auf. Sein greller Schein fiel auf die durch die Luft wirbelnden Ringe. Nur mit Mühe konnte Anna die Tränen unterdrücken.
    Sie war spät dran. Sie musste gehen.
    Dennoch war sie nicht fähig, sich von der Stelle zu rühren. Ihr Blick ruhte unverwandt auf ihrem schlafenden Ehemann, um sich sein Bild unauslöschlich einzuprägen. Dann presste sie die Hand auf die Lippen und floh aus dem Zimmer.
    Mit dem Lift fuhr sie nach unten. Sie spürte deutlich die neugierigen Blicke des Hotelpersonals, als sie die Lobby durchquerte.
    Der livrierte Portier öffnete ihr die Tür. „Soll ich Ihnen ein Taxi rufen, Miss?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde abgeholt, danke.“ Sofort bereute sie ihre unbedachten Worte. Nun würde Sebastian erfahren, dass sie nicht allein fortgegangen war. Nun, wenn er erst einmal ihren Brief erhalten hatte, würde er noch mehr herausfinden.
    Ein Wagen hielt mit quietschenden Reifen am Straßenrand. Benjamin stieß die Fahrertür auf und stieg aus. Der Regen prasselte auf ihn nieder. „Du bist spät dran“, rief er. „Beeil dich!“
    Sie öffnete die Beifahrertür und zögerte. Von Sehnsucht und Reue getrieben, wandte sie sich ein letztes Mal um, ehe sie in den schwarzen Sedan kletterte. Kaum hatte sie Platz genommen, brauste Benjamin bereits los.
    „Hast du die Unterlagen?“, fragte er.
    „Nein.“
    „Was heißt ‚Nein‘?“, schrie er und nahm schlingernd eine Kurve.
    Der Regen war stärker geworden. Die Straße vor ihnen war kaum noch zu erkennen. „Sei vorsichtig, Benjamin“, drängte Anna. „Fahr langsamer.“
    Er ignorierte ihre Bitte und presste wütend die Lippen zusammen. Mit unvermindertem Tempo schoss er um die nächste Ecke. „Du warst meine einzige Hoffnung. Wie konntest du mir das nur antun? Du hast alles ruiniert. Alles!“
    Tränen brannten in ihren Augen. Er hatte recht. Sie hatte jeden betrogen, der ihr etwas bedeutete. „Es tut mir leid“, flüsterte sie. „Aber du sagtest doch, du würdest die Klage zurückziehen. Außerdem warst du mit meiner Beziehung zu Sebastian einverstanden.“
    „Weil ich wusste, dass du auf diese Weise leichter an die Akten herankommen würdest. Glaubst du wirklich, ich wäre so dumm, die Sache fallen zu lassen, nur weil du dich in diesen Kerl verliebt hast?“
    „Ja. Sonst hätte ich ihn schon vor Monaten verlassen. Er ist unschuldig, Benjamin. Du musst dich damit abfinden, dass es ein tragischer Unfall war. Vielleicht könnte ein Therapeut …“
    „Niemals! Es war kein Pilotenfehler, sondern ein Konstruktionsmangel.“ Er schlug mit der Faust aufs Lenkrad. „Ich habe dich gewarnt, was passieren würde, wenn du mir die Informationen nicht besorgst. Bilde dir nur nicht ein, ich hätte meine Meinung geändert. Ich werde ihm sagen, wer du wirklich bist – nämlich meine Stiefschwester.“
    „Mach, was du willst, Benjamin. Es ist nicht mehr wichtig. Ich habe ihn verlassen.“
    „Du hast was?“
    „Du hast richtig gehört. Ich habe ihn verlassen und ihm einen Brief geschickt, in dem ich alles erklärt habe.“ Tränen rannen nun über ihre Wangen. Sie wandte den Kopf ab, um ihre Verzweiflung zu verbergen. Der Schmerz war noch zu frisch. „Du hast nichts mehr in der Hand, um mich zu erpressen. Es ist vorbei.“
    Er fluchte laut. „Was zum Teufel sollen wir jetzt tun?“
    „Aufgeben.“ Hoffnung und Kummer schwangen in ihrer Stimme mit.
    „Niemals.“ Wütend trat er das Gaspedal durch. „Dieser Mann muss für den Mord an unseren Eltern bezahlen. Ich gebe erst Ruhe, wenn er ein gebrochener Mann ist und im Gefängnis …“
    Seine letzten Worte gingen in einem dröhnenden

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