ROMANA EXKLUSIV Band 0179
nicht setzen?“, fragte Richard und füllte ein großes Kristallglas voll mit Scotch. „Warum nimmst du dir nicht von dem Kaffee? Oder möchtest du ihn nicht mehr?“
Helen errötete und füllte hastig zwei Tassen mit Kaffee. Dann nahm sie auf der Couch Platz. Sofort setzte sich Richard neben sie, legte einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas und öffnete Krawatte und die obersten Knöpfe seines Hemds.
„Sahne … und Zucker?“, stammelte sie und rückte etwas zur Seite. „Oder möchtest du ihn schwarz?“
„Weißt du denn nicht, was ich gerne hätte?“, fragte Richard heiser.
Obwohl Helen die Doppeldeutigkeit seiner Frage nicht entging, beschloss sie, nicht darauf einzugehen. „Woher soll ich das wissen?“, antwortete sie nervös.
„Rate mal!“
„Vermutlich möchtest du den Kaffee schwarz.“
Sofort verzog Richard das Gesicht. „Hältst du mich eigentlich für betrunken?“
„Ich … warum … nein.“ Helen wurde immer aufgeregter. Sie schob ihm das Sahnekännchen und die Zuckerdose zu. „Bedien dich doch am besten selbst!“
Richard griff nach ihren Händen. „Ich bin nicht betrunken“, versicherte er ihr sanft. „Zumindest nicht so, dass ich nicht zu gewissen Schlussfolgerungen fähig bin. Es ist das erste Mal, dass du dich auf etwas Derartiges einlässt, nicht wahr? Ich hätte es schon früher erkennen sollen. Vermutlich hat der Alkohol meine Wahrnehmungsfähigkeit beeinträchtigt.“
„Das macht doch nichts …“
„Es macht sehr wohl etwas.“ Er lächelte gequält. „Ich sollte dich auf der Stelle nach Hause bringen. Und das werde ich auch, sobald ich meinen Kaffee getrunken habe.“
Noch nie hatte Helen sich so gedemütigt gefühlt. Trotz ihrer Bemühungen, selbstsicher und erfahren zu wirken, hatte sie versagt. Vermutlich wünschte Richard sich nun, jemand anderen von der Party mitgenommen zu haben – eine reife Frau und keinen naiven Teenager.
„He“, sagte er nun, „mach nicht so ein verzweifeltes Gesicht. Das ist doch nicht das Ende der Welt. Wir haben einen wunderschönen Abend miteinander verbracht. Mir hat es gefallen.“
„Mir auch“, beeilte Helen sich zu versichern und schaute Richard traurig an. „Und ich möchte nicht nach Hause – noch nicht. Es sei denn, du kannst meine Gesellschaft nicht länger ertragen.“
Richard seufzte laut. „So habe ich es nicht gemeint. Aber ich hätte dich gar nicht erst in meine Suite einladen sollen. Das war keine gute Idee.“
Helen schluckte. „Ich verstehe …“
Sie versuchte, ihm die Hände zu entziehen, aber er hielt sie fest. „Du verstehst gar nichts. Und genau das ist das Problem.“
„Aber …“
„Pssst.“ Dann zog er ihre Hände an die Lippen und küsste die Knöchel.
Helen erschauerte. Die Berührung seines Mundes entfachte ein glühendes Feuer in ihr. Noch nie hatte sie etwas Ähnliches verspürt, und als er ihr die Hände umdrehte und die Innenflächen mit der Zunge liebkoste, bebte sie am ganzen Körper.
Vermutlich hatte Richard ihre Reaktion bemerkt, denn er ließ ihre Hände los, griff nach der Tasse und trank sie in einem Zug leer. Dann stand er unvermittelt auf.
„Bist du fertig?“
Seine barsche Frage war nicht gerade ermutigend, aber Helen begriff, dass er sie nach Hause fahren würde, obwohl er eigentlich die Nacht mit ihr verbringen wollte. Dieses Wissen gab ihr den Mut zu sagen: „Nein, bin ich nicht.“
Sofort setzte Richard sich wieder zu Helen auf die Couch. Er schloss gequält die Augen und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
„Geht es dir nicht gut?“, fragte sie zaghaft.
„Ob es mir nicht gut geht?“ Er öffnete die Augen und zog Helen an sich. Während er mit den Händen ihre Taille umschloss, presste er hart die Lippen auf ihren Mund. Ein glühendes Verlangen stieg in Helen auf. Als sie seine Zunge an ihren Zähnen fühlte, spürte sie für einen kurzen Augenblick Panik, die sich jedoch sofort wieder verflüchtigte. Richard streichelte mit den Fingern durch den Stoff der Bluse ihren Bauch und tastete sich langsam zu ihren Brüsten vor.
Hartnäckig weigerte sich ihr Körper zu verstehen, was ihr Verstand zu sagen versuchte. Nur undeutlich nahm sie wahr, dass sie sich auf ein gefährliches Spiel einließ. Aber Richard erweckte derartig süße und leidenschaftliche Gefühle in ihr, dass ihr die Knie weich wurden, und ihre Haut brannte. Ihr Herz schlug heftig, und das Blut in ihren Adern schien zu pulsieren. Allmählich vergaß Helen ihre Zurückhaltung und schob
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