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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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versuchte sie ihr Hemd aufzuknöpfen, um das Krabbeltier abzuschütteln. „Da ist etwas in meinem Hemd …!“
    Doyle hörte die Hysterie in ihrer Stimme und reagierte blitzschnell. Er fasste das Hemd und riss es mit einem Ruck auseinander. Eine große gelbe Raupe kam zum Vorschein, die er sich auf die Hand legte.
    „Alles in Ordnung, Gabrielle. Sie tut Ihnen nichts, sie ist nicht giftig.“
    Angeekelt sah Gabrielle auf das Tier und schüttelte sich. „Ob giftig oder nicht, ich kann solche Viecher einfach nicht ausstehen!“
    Doyle schleuderte das Insekt in die Büsche. „Hysterisch werden wegen einer Raupe“, knurrte er verächtlich. „Werden Sie endlich erwachsen, Gabrielle.“
    „Ich kann doch nichts dafür, wenn ich mich vor diesem Getier ekle!“ Wütend starrte sie ihn an, als ihr bewusst wurde, wie sie aussehen musste: Das zerrissene Hemd bot einen freizügigen Blick auf ihren Oberkörper. Der Spitzen-BH, den sie darunter trug, tat auch nicht viel, um ihre Brüste zu verbergen. Hastig griff sie die beiden herunterhängenden Enden und verknotete sie fest, als ihr Blick auf Doyles Arm fiel. Eine feine lange Linie zog sich über seinen Unterarm. „Mein Gott, Sie bluten ja!“
    „Ich habe mich geschnitten, als Sie so losbrüllten.“ Seine Miene sagte ihr überdeutlich, was er von ihr hielt, weil sie ohne Grund geschrien hatte. „Vielleicht könnten Sie sich beim nächsten Mal, wenn Ihnen harmlose kleine Insekten begegnen, etwas mehr beherrschen.“
    „Vielleicht war es harmlos, aber ganz bestimmt nicht klein.“ Sie schüttelte sich. „Doyle, es tut mir leid, dass Sie sich meinetwegen geschnitten haben. Lassen Sie mich mal sehen …“
    Sie streckte die Hand aus, aber Doyle zog den Arm zurück. „Sie brauchen mich nicht zu verarzten, ich werd’s überleben“, knurrte er. „Also, wenn Ihnen nichts mehr einfällt, was uns aufhalten könnte, können wir dann endlich weitergehen? Bei diesem Tempo schwinden unsere Chancen schneller als meine Geduld.“
    Er zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wickelte es sich um den verletzten Arm. Dann machte er sich wieder an die Arbeit, ohne Gabrielle eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Gabrielle streckte ihm hinter seinem Rücken die Zunge heraus und musste grinsen, weil sie sich so kindisch benahm. Überhaupt war die ganze Sache kindisch! Dieser Mann trieb sie zur Weißglut, seit sie das Pech gehabt hatten, einander zu begegnen.
    Und dann verspürte sie einen schmerzhaften Stich, als sie daran dachte, dass sie nicht mehr viel Zeit zusammen hatten. Doyle war arrogant, kalt, selbstgerecht, und er trieb sie zum Wahnsinn. Er brachte sie dazu, sich völlig atypisch zu verhalten und ihre ganze kultivierte Erziehung zu vergessen.
    Und nur er schaffte es, dass sie sich weiblicher als je zuvor in ihrem Leben fühlte!
    Es würde nicht einfach werden, wieder die Person zu sein, die sie vor dieser Notlandung gewesen war.
    Kurz bevor der tägliche Regenguss anfangen würde, stießen sie auf eine kleine Ansiedlung. Gabrielle hatte innerlich um den Regen gefleht, damit sie eine Pause von dem mörderischen Tempo einlegen konnten. Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihr, als Doyle am Rande einer großen Lichtung stehen blieb. Doch die Erleichterung wandelte sich bald in Argwohn, als sie die Hütten sah.
    „Doyle?“
    Ihre Stimme zeigte die Unsicherheit, und sie verstummte, als mehrere Menschen aus den Hütten traten und zu ihnen hinschauten.
    „Keine Panik, Gabrielle. In diesen Wäldern leben immer noch einige Stämme, und normalerweise sind die Menschen sehr freundlich. Ich glaube nicht, dass Sie als Fleischeinlage im großen Suppentopf landen.“
    Sie hasste seinen Sarkasmus. „Nun, Sie landen bestimmt nicht im Topf. Sie sind viel zu hart und zäh, die armen Menschen würden sich den Magen verderben!“
    Überraschenderweise lachte er. Seine Augen funkelten amüsiert, als er sie jetzt ansah. „So schnell lassen Sie sich nicht unterkriegen, was?“
    Das hörte sich ja fast wie ein Kompliment an! Sie war verwirrt, doch dann zogen die Menschen bei den Hütten wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Doyle, ich …“
    Er griff nach ihrer Hand, drückte sie leicht und ging zusammen mit ihr auf die Menschen zu. „Seien Sie ganz ruhig, überlassen Sie das mir.“
    Diese Anordnung befolgte sie nur zu gern. Still stand sie neben ihm, als er mit einem Mann, der offensichtlich so etwas wie der Häuptling war, zu reden begann. Sie fragte sich, wann und wie Doyle die

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