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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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Sprache gelernt hatte, von der sie nicht ein Wort verstand. Sicher, er schien nicht flüssig in der Sprache zu sein, die Unterhaltung war von vielen Gesten und Handzeichen begleitet. Aber immerhin hatte er genügend Grundkenntnisse, um sich verständlich zu machen. Gabrielle sah, wie der Häuptling immer wieder nickte und schließlich in ein breites Lächeln ausbrach. Er deutete auf eine der Hütten und bedeutete ihnen dann, ihm zu folgen.
    Gabrielle klammerte sich an Doyles Hand, während er sie durch die Gruppe zog, die sich um die Besucher angesammelt hatte. Mehrere der Frauen strichen neugierig über Gabrielles Haar und ihre bloßen Unterarme, offensichtlich fanden sie die helle Haut und die rötliche Farbe ihres Haars faszinierend. Sie tat ihr Bestes, um nicht zurückzuweichen. Schließlich traten sie in die lang gezogene Hütte, und der Häuptling bedeutete ihnen, sich zu setzen.
    Gabrielles Augen mussten sich erst an das drinnen herrschende Dämmerlicht gewöhnen, bevor sie sich umschauen konnte. In einer Ecke der Hütte hatten sich mehrere Frauen um eine Lagerstatt versammelt, auf der ein kleiner Junge lag. Sie sah, wie eine der Frauen, vermutlich die Mutter des Jungen, ein Tuch in Wasser tauchte und dem Jungen über Stirn, Arme und Brustkorb wischte. Dann sah sie, dass der Kleine sich unruhig hin und her wälzte.
    Der Häuptling sagte etwas in Richtung der Frauen, und eine von ihnen stand auf und ging aus der Hütte hinaus, um bald darauf mit zwei Schalen mit Wasser und Essen zurückzukommen, die sie vor Doyle und Gabrielle stellte. Der Häuptling forderte seine Besucher lächelnd auf zuzugreifen.
    Doyle nahm den Fladen Brot, brach ihn entzwei und reichte Gabrielle eine Hälfte.
    „Was ist das?“, fragte sie leise.
    „Maniok-Fladen und Fisch, das Grundnahrungsmittel hier. Die Indianer schlagen eine Lichtung in den Regenwald, verbrennen die Bäume und streuen die Asche als Dünger aus, was ihnen erlaubt, ihre kleinen Felder anzupflanzen.“
    Gabrielle biss in das Brot, kaute langsam und nickte dem Häuptling lächelnd zu. „Das ist gut.“
    Der Häuptling, der sie abwartend beobachtet hatte, lachte erfreut auf, als Doyle übersetzte.
    „Wie haben Sie eigentlich ihre Sprache gelernt?“, wollte sie interessiert von Doyle wissen.
    Der zuckte nur die Schultern. „Es ist immer nützlich, wenn man sich verständlich machen kann, das war einer der Grundsätze meiner Ausbildung. Die Sprache ist relativ einfach, und man kann schnell ein paar Worte hier und da auffangen, wenn man sich die Mühe macht.“
    Gabrielle konnte ihre Überraschung nicht verheimlichen. „Welche Ausbildung denn? Ich dachte, Sie würden so eine Art Frachtunternehmen leiten.“
    „Das gehört mit zu meinem Job, ja. Aber es gibt noch sehr viel andere Dinge, die dazugehören.“
    Eine klare Antwort war das sicher nicht, aber er wandte sich schon wieder dem alten Mann zu und redete mit ihm, während Gabrielle das bestimmte Gefühl hatte, dass ihr hier etwas Wichtiges entgangen war.
    Was wusste sie überhaupt von Doyle? Im Grunde genommen nichts. Sie hatte nur den Brief ihres Großvaters gesehen, der Doyle als denjenigen auswies, der sie zu Henry Marshall bringen sollte. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte Fragen gestellt und mehr über diesen Mann herausgefunden, der eine immer wichtigere Rolle in ihrem Leben zu spielen begann.
    Ihre Augen wanderten zu der dunklen Ecke hinüber, wo die Frauen um das Kind herumsaßen. Eine der jungen Frauen, wohl die Mutter, weinte leise und verzweifelt – ein Bild, das Gabrielle zutiefst berührte. Ohne zu überlegen, wie es aufgefasst werden würde, erhob sie sich und ging zu den Frauen hinüber.
    Die Frauen wichen zurück und machten Platz, nur die Mutter blieb an der Lagerstatt sitzen, als Gabrielle sich zu der Gruppe hockte. Sie wünschte, sie könnte sich verständlich machen und fragen, was dem Jungen fehle. So aber blieb ihr nichts anderes, als so freundlich und mitfühlend wie möglich zu lächeln. Sie streckte die Hand aus und streichelte dem Jungen über die Wange, erschreckt darüber, wie heiß seine Haut war. Er hatte hohes Fieber, und die Versuche seiner Mutter, die Temperatur mit dem kühlen Tuch zu senken, zeigten offensichtlich nicht viel Wirkung.
    Als Doyle neben ihr auftauchte, sah sie mit flehenden Augen zu ihm hin. „Gibt es denn gar nichts, was wir für ihn tun können?“
    Doyle schüttelte den Kopf. „Das bezweifle ich. Wir wissen ja noch nicht einmal, was er hat. Außerdem bin

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