Romana Exklusiv Band 240
öfter herkommen“, erzählte er, während er Tassen und Untertassen auf ein Tablett stellte. „Wie oft sollte das Haus geputzt werden, damit es einigermaßen ordentlich aussieht?“
Sie hatte sich auf die Arbeitsplatte aus rosafarbenem Marmor gestützt, die den Arbeitsbereich vom Essbereich der Küche trennte. „Küche und Badezimmer erfordern mehr Zeit als die anderen Zimmer. Ich weiß ja nicht, wie gut Alicia putzt. Vielleicht sollte ich so alle zwei Wochen vorbeischauen und ihr Vorschläge machen.“
Er lächelte sie an. „Sie sagten ‚Vorschläge machen‘ und nicht ‚Anweisungen geben‘. Sie scheinen Führungsqualitäten zu haben.“
„Die meisten Menschen möchten gefragt werden und keine Befehle empfangen. Das ist einfache Menschenkenntnis. Für das, was Sie mir zahlen wollen, garantiere ich, dass das Haus immer tipptopp ist. Allerdings wäre eine Nachricht über Ihre Ankunft hilfreich, was das Auffüllen des Kühlschranks betrifft.“
„Tauschen wir unsere E-Mail-Adressen“, schlug er vor, „dann können wir ganz einfach in Kontakt bleiben.“
Liz schrieb ihre Adresse auf einen Block, der auf dem Tisch lag. Während sie darauf warteten, dass das Wasser kochte, notierte er seine Adresse. Anschließend füllte er koffeinfreien, löslichen Kaffee in die Tassen, goss Wasser hinzu und trug das Tablett zum Tisch.
„Ich habe Alicia nicht gefragt, warum das Haus bei unserer Ankunft so wüst aussah“, fuhr er fort. „Hoffentlich wird sie sich unter Ihrer Aufsicht ein bisschen zusammenreißen. Wenn nicht, muss jemand anders her. Vielleicht könnten Sie sich in dem Fall umhören.“
„Ich werde die Ohren aufhalten“, sagte Liz. „Aber ein leeres Haus zu putzen, wenn der Hausherr nicht oft da ist, macht auch nicht besonders viel Spaß. Alicia strengt sich vielleicht mehr an, wenn Sie öfter hier sind und ich sie ab und zu für ihre Arbeit lobe. Für das Verrichten eintöniger Hausarbeit braucht man Anerkennung.“ Sie dachte an ihre Mutter, deren perfekte Haushaltsführung niemals gelobt oder gar bemerkt worden war.
Cameron Fielding wechselte das Thema. „Haben Sie Kontakt zu anderen Briten hier? Sind sie nett zu Ihnen?“
„Sehr nett … aber die Einheimischen auch.“ Doch wie sie bereits in England gelernt hatte, lagen Welten zwischen dem Leben einer Ehefrau und dem einer Witwe. Die gesellschaftlichen Aktivitäten waren auf Paare und nicht auf Singles ausgerichtet.
Die Terrassentür ging auf, und Fiona trat ein. Sie trug den knappsten Bikini, den man sich vorstellen konnte. Er war silberfarben. „Gibt’s noch einen Kaffee für mich?“, fragte sie. Nachträglich begrüßte sie Liz mit einem gelangweilten „Hallo“.
„Haben Sie die Nacht in der Stadt genossen?“, erkundigte sich Liz, nur um etwas zu sagen.
„Ja, das war ganz nett.“
Fiona zuckte die Schultern, sodass ihre Brüste in dem silberfarbenen Bikini auf und ab wippten. Wahrscheinlich finden die meisten Männer sie unglaublich sexy, dachte Liz. Aber würde das auch ein kritischer Mann tun? Würde er nicht denken, dass sie es mit ihren Verführungskünsten übertrieb? Wahrscheinlich war Sex immer noch der Grund, warum sie hier war. Sie schien nicht mal eine gute Gesprächspartnerin zu sein.
Liz leerte ihre Tasse. „Ich gehe. Ich muss heute noch so viel tun.“
„Einen Moment noch“, hielt Cameron Fielding sie zurück, während er Fiona eine Tasse Kaffee reichte. Dann langte er in seine hintere Hosentasche und zog zwei Geldscheine heraus. „Sie sollen schon mal eine Anzahlung bekommen … Sie und Alicia.“
„Das ist wirklich nicht nötig. Das können wir bei Ihrem nächsten Besuch erledigen.“
„Es ist nötig. Ich könnte von einem Terroristen erschossen werden, und was wäre dann mit Ihnen?“ Er reichte ihr die großen Scheine. „Morgen früh rufe ich bei der Bank an und lasse Ihr Honorar aufstocken. Sie brauchen außerdem noch die Schlüssel. Sie liegen in einer Schublade im Korridor.“
Während sie ihm folgte, verabschiedete sie sich von Fiona. „Auf Wiedersehen, Fiona.“
Fiona antwortete Liz zwar, hielt es allerdings nicht für nötig, ihre Gleichgültigkeit hinter einem Lächeln zu verbergen.
Im Bett muss sie so fantastisch sein, dass er über ihre entsetzlichen Manieren hinwegsehen kann, dachte Liz, als sie die Straße hinunterging, das Geld in der Tasche und die Schlüssel zu La Higuera in der Hand.
Mitten in der Nacht stand Cam auf, um in der Küche etwas Wasser zu trinken. Mit Ende zwanzig,
Weitere Kostenlose Bücher