Romana Exklusiv Band 240
Wahrscheinlich schleppst du sie in eine Disco nach der anderen, und am nächsten Tag seid ihr zu müde zum Lernen! Stimmt doch, oder?“
Suzanna schluckte, den Tränen nahe. Kein Wort bekam sie heraus. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Was fiel ihm eigentlich ein, hier den Tugendwächter zu spielen? Francesca hatte recht gehabt, sie vor ihm zu warnen.
Gequält schloss sie die Augen. Wenn sie daran dachte, wozu sie vor Kurzem noch bereit gewesen war, trieb es ihr die Schamesröte ins Gesicht. Jetzt konnte sie nicht mehr glauben, dass sie fast …
„Keine Antwort ist auch eine Antwort“, bemerkte er kühl. „Und es beweist mir einmal mehr, dass ich recht habe.“
Suzanna biss sich auf die Lippe und hob trotzig das Kinn, als er unvermittelt erneut ihr Handgelenk umfasste und sie grimmig anblickte. „Hör mir zu, hör mir gut zu“, raunte er gefährlich sanft, „du packst jetzt sofort deine Sachen, und morgen früh verlässt du das Haus. Ich will dich hier nicht mehr sehen. Nie wieder!“
Wie Ohrfeigen schmerzten seine Worte. „Aber … ich …“, begann sie stockend.
„Es ist alles gesagt!“, fiel er ihr barsch ins Wort und erhob sich. „Morgen früh bist du verschwunden. Unser Chauffeur wird dich zum Flughafen bringen. Ich werde dir gleich einen Platz in der ersten Maschine buchen. Und dann fährst du direkt zu deiner Mutter. Sie ist doch zu Hause, oder?“
„Ja“, sagte sie leise. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Aber sie rechnet nicht mit mir.“
Für einen Moment schien er irritiert. Forschend betrachtete er sie. „Überlass das mir“, sagte er dann schroff, „mir wird schon was einfallen.“
Stumm blickte sie ihn an. Wollte er sie wirklich einfach so aus dem Haus werfen?
„Und untersteh dich, je wieder Kontakt zu meiner Schwester aufzunehmen!“, wütete er. „Die Familie Caliandro ist für dich gestorben. Ist das klar?“
Halb ungläubig, halb entrüstet schüttelte sie den Kopf. „Was habe ich eigentlich verbrochen? Du warst es doch, der sich zu mir ins Bett gelegt hat, während ich schlief!“ Energisch straffte sie die Schultern. Ihr Widerstand war erwacht. „Wenn hier überhaupt jemanden eine Schuld trifft, dann ja wohl dich! Du hast angefangen!“
„Und du hast mitgemacht. Ausgesprochen willig, wenn ich daran erinnern darf.“
Sie wurde rot, wich aber seinem durchdringenden Blick nicht aus. „Kannst du mir vielleicht erklären, warum du mich nicht abgewiesen hast, wenn die Vorstellung, mit mir zu schlafen, so dermaßen abschreckend für dich war?“
„In solch intimer Nähe von Frauen neigen Männer nun einmal dazu, ihren Verstand auszuschalten“, entgegnete er süffisant und sah sie mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an. „Und wenn ich dich noch mal erinnern darf: Ich habe dir Einhalt geboten.“
Stumm blickte sie ihn an und war so wütend über seine Arroganz, dass sie einen Hass in sich aufsteigen fühlte wie noch nie zuvor in ihrem Leben …
3. KAPITEL
Sieben Jahre war das jetzt her. So lange hatte sie Pasquale nicht gesehen. War er nicht noch attraktiver geworden? Seine geheimnisvollen Augen, sein sonnenbrauner Teint und sein durchtrainierter Körper … waren doch die Versuchung pur, oder?
Nein! Nicht schon wieder! Energisch rief Suki sich ins Gedächtnis, wie tödlich sein Charme war, was für ein gefühlloser Mistkerl sich in Wahrheit hinter der atemberaubenden Fassade verbarg. Und dass sie sich auf gar keinen Fall noch einmal so von ihm demütigen lassen würde. Schließlich war sie nicht mehr der naive kleine Teenager, sie hatte es zu etwas gebracht! Als Neunzehnjährige hatte sie mit ihren eins neunundsiebzig bei einem Model-Casting einen hoch dotierten Vertrag als Fotomodell gewonnen. Seitdem gehörte der Catwalk ebenso zu ihrem Leben wie Shootings für die Titelseiten internationaler Zeitschriften. Lukrative Aufträge in dieser Branche waren allerdings hart umkämpft. Süße Anmut reichte nicht aus, um zu bestehen. Suki hatte jedoch gelernt, sich durchzusetzen, ehrgeizig eine eiserne Disziplin und professionellen Biss entwickelt.
Aber irgendwie unfair ist es doch, dass Falten Männer ab dreißig interessanter und männlicher aussehen lassen, während sie Frauen meist einfach nur älter machen, dachte sie, während sie Pasquale musterte. Dann griff sie nach ihrer Stola, um sie sich um die Schultern zu legen. So konnte Pasquale ihr Dekolleté wenigstens nicht mehr mit seinen Blicken verschlingen.
Spöttisch hob er eine
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