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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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Auftrag zu erledigen. Obwohl auch das schon alles andere als feinfühlig war, zumal er wusste, dass sie sich geschworen hatte, nie wieder hierher zurückzukehren. Immerhin gehörte er zu den wenigen Menschen, denen sie sich anvertraut hatte.
    Und zwar zu einer Zeit, als er für mich mehr war als nur mein Boss …
    Nein, das wirklich Schlimme waren die Mittel, zu denen er gegriffen hatte, um sie zu zwingen, hierherzukommen. Sie grenzten an Erpressung und führten ihr nur einmal mehr ihre schlechte Menschenkenntnis vor Augen. Wie hatte sie sich nur je auf diesen Mann einlassen können? Beruflich wie privat?
    „Ist sie glücklich?“ Die Stimme ihrer Mutter riss Beth aus ihren Gedanken. Beth räusperte sich. „Lindy?“ Sie nickte. „Ja, ich glaube, sie ist sehr glücklich, wieder hier zu sein.“
    „Sie hat Estellencs nie vergessen können.“
    Beth nickte. Sie selbst hatte Estellencs auch nie vergessen können. Und das, obwohl sie es sich, im Gegensatz zu ihrer Schwester, sehnlich wünschte. „Warum seid ihr nicht einfach mal hergefahren?“, fragte sie ihre Mutter. „Palma ist doch keine Stunde entfernt.“
    „Ach, ich habe doch kein Auto, und …“ Helen zuckte mit den Schultern. „All die Erinnerungen an die Vergangenheit, an deinen Vater … Allein oder nur mit deiner Schwester wäre ich nicht in der Lage gewesen, mich ihnen zu stellen.“ Ihr Blick hellte sich auf. „Aber als dein Chef vor ein paar Tagen anrief und den Vorschlag machte, dass wir dich auf deiner Geschäftsreise begleiten … da wusste ich sofort, das ist genau das Richtige für Lindy! Die ganze Familie wieder vereint in Estellencs …“
    Beth schluckte. Die ganze Familie … das war wohl kaum möglich. Ihr Vater fehlte, und er würde niemals wieder dabei sein.
    „Du weißt, dass ich nie mehr hierher zurückkommen wollte“, sagte sie bedrückt.
    Ihre Mutter nickte. „Ich verstehe es bis heute nicht. Was findest du bloß an London?“
    „Ach, darum geht es doch gar nicht. Einfacher ist das Leben dort auch nicht.“ Das stimmte in der Tat. Als Beth vor neun Jahren, nach dem schrecklichen Ereignis, das ihr Leben für immer verändert hatte, aus Mallorca weggegangen war, hatte sie noch geglaubt, in London ihr Glück finden zu können. Und anfangs ging ja auch alles gut, rief sie sich in Erinnerung. Doch dann wendete sich das Blatt, und von da an lief alles schief, was nur schieflaufen konnte. Der Höhepunkt ihrer Pechsträhne war allerdings erst dann eingeläutet, als sie Lyle Beckham kennenlernte …
    „Es geht auch gar nicht um Mallorca“, fuhr sie mit ihrer Erklärung fort. „Immerhin war ich seit der Sache mit Lindy mehr als ein Mal bei euch in Palma. Leicht fiel mir das nicht, das kannst du mir glauben. Aber jemals wieder nach Estellencs zu kommen außer zu …“ Sie stieß ein gequältes Seufzen aus. Seit ihrem Weggang war sie noch ein einziges Mal in den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurückgekehrt. Vor sieben Jahren, zur Beerdigung ihres Vaters. Danach hatte sie zwar ihre Mutter und ihre Schwester mehrfach besucht, doch das war bereits nach deren Umzug nach Palma gewesen. „Kannst du dir denn nicht vorstellen, wie schwer das für mich ist, nach allem, was war?“
    „Du bist nicht die Einzige, die mit der Vergangenheit klarkommen muss, Kind! Und irgendwann muss man schließlich wieder nach vorn blicken, findest du nicht?“
    „Aber genau das habe ich doch getan, indem ich fortgegangen bin!“, entgegnete Beth gereizt. Sie mochte Weisheiten dieser Art nicht, schon gar nicht, wenn sie aus dem Mund ihrer Mutter kamen. „Ich habe mir eine Zukunft aufgebaut, und das ist es doch wohl, worum es im Leben geht, oder nicht?“
    „Aber Estellencs ist deine Heimat, Kind. Dein Vater und ich haben viel dafür getan, dir und deiner Schwester ein Zuhause zu schaffen und …“
    „… und ihr seid gescheitert!“, platzte Beth heraus. Die Worte waren noch nicht ganz verklungen, da bedauerte sie schon, sie ausgesprochen zu haben. „Und immerhin seid ihr nach Dads Tod ja auch aus Estellencs fortgegangen“, fügte sie leise hinzu.
    „Ich wäre viel lieber mit Lindy hiergeblieben, wenn …“ Helen brauchte nicht weiterzusprechen. Beth wusste auch so, was sie meinte. Oder besser gesagt, wen. Diego. Nach Clives Tod war niemand mehr da gewesen, um die beiden Frauen vor den Anfeindungen der González-Familie zu beschützen. Diego … Wieder drängten die Erinnerungen mit aller Macht an die Oberfläche, doch Beth kämpfte dagegen an. Sie

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