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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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recht“, murmelte sie. „Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen, Luís. Ich …“ Sie schüttelte den Kopf. „Es war ein Fehler.“
    Damit schulterte sie ihre Tasche und lief, so schnell sie barfuß im Sand vorankam, davon. Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie hörte, wie Luís nach ihr rief, doch sie drehte sich nicht um.
    Immer wieder musste sie an Lyles Worte denken. Daran, wie er hatte durchblicken lassen, sie solle mit Luís schlafen, um auf diese Weise sein Vertrauen zu gewinnen. War sie tatsächlich so tief gesunken?
    Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass die Antwort nein lautete. Sie hatte sich Luís nicht hingeben wollen, weil sie sich eine Gegenleistung davon versprach. Lyle, Cala de Laura und ihre Familie spielten überhaupt keine Rolle dabei. Die Wahrheit lautete, dass sie schon lange nach Luís’ Nähe sehnte.
    Luís saß in seinem Arbeitszimmer und blickte grübelnd zum Fenster hinaus. Graue Wolken türmten sich am Himmel auf, und die Luft war so schwül, dass man es kaum aushalten konnte.
    Doch die drückende Hitze war nicht der Grund dafür, dass er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Nein, der wahre Grund hatte einen Namen.
    Beth …
    Er hatte nicht mehr versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, seit sie an dem Abend vor zwei Tagen am Strand davongelaufen war. Er hatte gehofft, dass er sie sich aus dem Kopf schlagen konnte, wenn er ihr nur lange genug aus dem Weg ging. Vergeblich. Er konnte sie nicht vergessen. Ja, er konnte nicht einmal aufhören, ständig an sie zu denken.
    Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Beinahe wäre es vorgestern zum Sex mit Beth gekommen. Zum Glück hatte er im letzten Moment die Notbremse gezogen. Aber es war ein großer Fehler gewesen, überhaupt damit anzufangen. Nach allem, was zwischen ihm und Juana vorgefallen war, sollte er gelernt haben, vorsichtiger zu sein.
    Doch es gab noch einen Grund, weshalb das, was er sich wünschte, einfach nicht sein durfte, und dieser Grund hatte etwas mit Beth selbst zu tun: Ganz offensichtlich war die Frau, die er so sehr begehrte, nämlich noch immer nicht über den Tod ihrer ersten großen Liebe hinweg.
    Luís schüttelte den Kopf. Dass er sie nicht haben konnte, bedeutete nicht, dass er ihr nicht helfen musste. Sie kämpfte darum, ihre Familie zu beschützen, und offenbar musste sie ernsthaft befürchten, ihren Job zu verlieren, wenn sie ihren Auftrag nicht erfolgreich zu Ende brachte.
    Und das war ausgeschlossen, solange Luís noch ein Wörtchen mitzureden hatte. Er würde Cala de Laura nicht opfern, ganz gleich was auch geschah. Aber vielleicht gab es ja eine andere Möglichkeit, Beth zu unterstützen.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Er griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer aus dem Anrufspeicher.
    „Du hast ja eine Ewigkeit nichts mehr von dir hören lassen!“, meldete sich sein älterer Bruder Javier bereits nach dem zweiten Klingeln. „Was gibt’s, Luís? Soll dein Anruf etwa bedeuten, du hast dir meine Bitte bezüglich Miguel doch noch einmal durch den Kopf gehen lassen?“
    „Ganz und gar nicht“, entgegnete Luís. „Ich rufe vielmehr an, um dich selbst um etwas zu bitten …“
    „Dein Chef hat vorhin wieder angerufen.“ Helen Coldwell rührte den dampfenden Inhalt des Suppentopfs um und bedachte Beth mit einem besorgten Blick. „Meinst du nicht, dass du ihn langsam mal zurückrufen solltest?“
    Beth hielt den Atem an. Lyle setzte sie immer mehr unter Druck. Und trotzdem konnte sie einfach nicht aufhören, an einen anderen Mann zu denken.
    Luís.
    Es war jetzt vier Tage her, seit sie am Strand auseinandergegangen waren. Nein, dass du vor ihm davongelaufen bist, korrigierte sie sich im Stillen. Denn nichts anderes als eine Flucht war es gewesen. Eine Flucht vor sich selbst. Vor ihren Gefühlen.
    Sie setzte sich zu Lindy an den Küchentisch. Ihre Schwester blickte von dem Hochglanzmagazin auf, in dem sie blätterte. „Also, ich würde ihn an Beths Stelle auch nicht zurückrufen“, verkündete sie und schüttelte sich theatralisch. „Ein schmieriger Typ, dieser Lyle. Jedenfalls klang er so, als ich ihn neulich am Telefon hatte.“
    Beth konnte ihrer kleinen Schwester nur recht geben. Sie wusste selbst nicht mehr, was sie je an Lyle gefunden hatte. Wie hatte sie jemals glauben können, dass er der Richtige für sie war?
    Der Schmerz, ihn zu verlieren, hatte sich in Grenzen gehalten. Er war in nichts mit dem zu vergleichen gewesen, was sie seinerzeit bei Diegos Tod empfunden

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