Romana Extra Band 3
immer Sie ein Fahrzeug benötigen, steht Ihnen ein Fahrer zur Verfügung. Rufen Sie einfach in der Verwaltung an, unter dieser Nummer.“ Er zeigte ihr die Anzeige auf einem Smartphone, das er ihr anschließend überreichte. „Außerdem wurde in Ihrem Namen ein Konto eröffnet. Hier sind die Unterlagen und Ihre Karte.“
„Ein Bankkonto?“
„Ja.“ Er lächelte anzüglich. „Signor Tremante ist sehr großzügig. Nutzen Sie die Gelegenheit.“
Das hatte Maisy nicht erwartet. Noch geraume Zeit, nachdem Carlo gegangen war, stand sie wie vom Donner gerührt da und betrachtete durch einen Tränenschleier hindurch die Kreditkarte in ihrer Hand.
Es war dumm, sich gedemütigt und verletzt zu fühlen. Alessandro regelte Beziehungen auf seine Weise. Die Bedingungen hatte er ihr zuvor genannt – und sie hatte zugestimmt.
Andererseits war es zweierlei zu wissen, dass sie nur eine in einer langen Reihe von Frauen war, und es tatsächlich zu begreifen.
So geht das nicht! dachte sie wütend, während sie alles in ihre Handtasche stopfte. Sie beschloss, nicht einen Cent von Alessandros Geld ausgeben.
Vier Stunden später entspannte sie sich unter den Händen einer erfahrenen Masseurin. Das hatte ich wirklich nötig, dachte Maisy, und meinte nicht nur die Massage, sondern in erster Linie die Zeit für sich allein.
Später saß sie in einen flauschigen weißen Morgenmantel gehüllt in einem bequemen Sessel und blätterte in einem Magazin, während eine Haarkur ihre Wirkung entfaltete. Sie überlegte, welches ihrer neuen Kleider sie abends anziehen sollte. Es war herrlich, sich endlich einmal wieder rundum schön zu fühlen.
Beim Weiterblättern stieß sie auf den Klatschteil der Zeitschrift. Überrascht blinzelte sie, als ihr ein Foto von Alessandro ins Auge sprang. Er befand sich auf einer Party und hielt den Arm um Tara Mills geschlungen, ein ihr von zahlreichen Werbekampagnen her wohlbekanntes Model. Nervös las sie die Bildunterschrift:
Hat Tara in Alessandro Tremante, dem italienischen Multimilliardär und Bad Boy der Gesellschaft, endlich ihren Traummann gefunden? Die Diamanten um ihren Hals legen den Schluss nahe.
Nicht die Worte des Journalisten jagten Maisy Angst ein, sondern Alessandros Vergangenheit. Tara Mills und er waren ein Paar gewesen?
Kein Grund zur Panik, ermahnte sie sich. Natürlich hatte er nicht wie ein Mönch gelebt. Wie unter einem inneren Zwang nahm sie weitere Magazine zur Hand. Beinahe in jedem Heft entdeckte sie sein Bild, immer an der Seite einer umwerfenden Schönheit.
Er hatte sie gewarnt, dass die Medien jeden seiner Schritte verfolgten und auch über sie berichten würden, aber sie hatte ihn nicht ernst genommen. Jetzt erkannte sie, dass er ein Liebling der Presse war: reich, mächtig, gut aussehend und ein Frauenheld.
Von einem Lebensstil wie seinem hatte sie nie geträumt. Als sie vor dem prächtigen Spa vorgefahren war und persönlich begrüßt wurde, hatte sie sich für einen Moment Gedanken um die Kosten gemacht. Luxus pur umgab sie, und bislang waren ihr keine anderen Gäste begegnet. Der diskrete persönliche Service hatte gewiss seinen Preis.
Ohne es zu ahnen, war sie in eine Traumwelt geraten – aber es war nicht ihr Traum.
Alessandro brach das Telefonat ab, als er Maisys Stimme im Flur vernahm, und ging ihr entgegen.
Maisy stand in der Eingangshalle, umgeben von Einkaufstüten aus ihm zum größten Teil unbekannten Geschäften. Nur wenige stammten aus den ihm vertrauten Edelboutiquen.
„Bravo! Wie ich sehe, hast du die Amalfiküste leer gekauft.“
Maisy schwieg einen Moment, dann verzog sie die Lippen zur Parodie eines Lächelns. „Eigentlich müsste ich zu Tode erschöpft sein, aber das bin ich nicht. Es war einfach toll.“
Ihre Begeisterung war so offensichtlich geheuchelt, dass Alessandro gespannt auf die Pointe wartete – die nicht folgte. Stattdessen nahm sie so viele Tüten, wie sie tragen konnte, und machte sich auf den Weg nach oben.
Rasch schnappte Alessandro sich den Rest und eilte ihr hinterher. „Ich habe deine Sachen in das Zimmer neben meinem bringen lassen. Du schläfst natürlich in meinem Bett.“
Ihr entgeisterter Blick veranlasste ihn nachzufragen: „Das ist doch kein Problem für dich?“
„Nein, natürlich nicht.“
Anscheinend doch, dachte er. „Das habe ich auch nicht angenommen.“
Maisy wandte Alessandro erneut den Rücken zu und lief ihm voraus. Wenn mir wenigstens ein paar Minuten blieben, mich zu sammeln, ehe ich mich
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