Romana Extra Band 5 (German Edition)
zuckte zusammen. „Bist du immer noch wütend auf mich?“
„Du hast deinem Boss wohl erzählt, ich wäre dein Innenarchitekt, oder?“
„Na ja, schließlich renovierst du meine Küche und …“
„Ach ja? Und wie nennst du das, was wir in den letzten Nächten miteinander getrieben haben? Verhandlungen?“
„Es war doch nur eine Ausrede!“
„Ich fand es nicht sehr lustig.“
Das war offensichtlich. Sophies Hoffnung auf eine schnelle Versöhnung löste sich in nichts auf. „Hör zu, es tut mir leid. Ja, ich habe Allen erzählt, dass du mein Innenarchitekt bist. Das war ein Fehler.“
„Was du nicht sagst!“
„Er hat mich auf dem falschen Fuß erwischt, und mit deinem Erscheinen habe ich auch nicht gerechnet. Was wolltest du überhaupt bei uns?“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist doch jetzt egal.“
Sophie sah das anders. „Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, wäre ich besser vorbereitet gewesen. Ich hätte mir …“
„… eine bessere Ausrede ausdenken können?“
„Hör auf, mir dauernd Worte in den Mund zu legen! Ich gebe ja zu, dass ich Mist gebaut habe. Aber denk doch mal kurz darüber nach, Grant. Was hätte ich sonst sagen können?“
„Warte, lass mich überlegen.“ Er stand auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer, wodurch er noch mehr Abstand zwischen ihnen schuf. „Ja, jetzt hab ich’s! Wie wär’s zur Abwechslung mal mit der Wahrheit.“
Die Wahrheit? Hey Allen, das hier ist der Typ, mit dem ich schlafe?
Grant seufzte und schüttelte den Kopf. „Weißt du, ich habe wirklich geglaubt, wir seien über die Sache mit dem Altersunterschied hinweg.“
„Wovon sprichst du überhaupt?“
„Davon, dass es dir offensichtlich peinlich ist, dich mit einem jüngeren Mann sehen zu lassen.“
„Sei nicht albern! Nur weil ich nicht will, dass alle im Büro über mein Privatleben Bescheid wissen, bist du mir noch lange nicht peinlich.“
„Ach nein? Da hatte ich aber einen ganz anderen Eindruck!“
„Warum? Nur weil ich nicht in alle Welt hinausposaune, dass wir eine Affäre miteinander haben? Bitte entschuldige, wenn ich Berufs- und Privatleben voneinander trennen möchte.“
„Also gut, peinlich ist es dir nicht“, stellte er verletzt fest.
Du meine Güte! Warum war er so schwierig? Wieso wollte er nicht verstehen, in welcher Situation sie sich befunden hatte. „Verdammt noch einmal, Grant, wir reden hier doch nicht über irgendeinen Kollegen! Das war Allen Breckinridge, der Vorstandsvorsitzende meiner Firma. Der Mann, der demnächst über meine Zukunft entscheidet.“
Seine Miene war unergründlich. „Soso, dieser Allen entscheidet also über deine berufliche Zukunft“, wiederholte er mit ausdrucksloser Stimme.
„Ja. Er wird den neuen Geschäftsführer ernennen. Wenn ich es mir mit ihm verderbe, bedeutet das das Aus für meine Karriere. Du weißt, wie wichtig dieser nächste Schritt für mich ist.“
„Oh, natürlich weiß ich das. Bitte, tu mir den Gefallen und erinnere mich daran, damit ich dir ja nicht im Weg stehe, falls du jemals Vorstandsvorsitzende werden solltest.“
„Jetzt sei bitte nicht so kindisch!“
Er sah sie erstaunt an. „ Ich soll kindisch sein? Das bin ich ganz bestimmt nicht. Ich bin nur nicht so blauäugig zu glauben, dass es im Leben nur darum geht, befördert zu werden.“
„Ach ja? Hältst du es für besser, den Kopf in den Sand zu stecken? Bitte entschuldige, aber nicht jeder kann sich den Luxus erlauben, sich zu verstecken, weil er Angst vor der Zukunft hat. Manche Menschen wollen eben arbeiten und etwas aus sich machen.“
Der Seitenhieb hatte gesessen. Er kniff die Augen zusammen. „Was willst du damit sagen?“
„Gar nichts.“ Sie hatte keine Lust, es ihm zu erklären.
Doch so schnell gab er sich nicht zufrieden. „Ich stecke meinen Kopf nicht in den Sand. Du weißt doch genau, warum ich aus diesem mörderischen Kreislauf ausgestiegen bin, Sophie.“
„Ja. Und mir ist auch bewusst, dass du mich nur allzu gern davon überzeugen möchtest, es dir gleichzutun.“
„Entschuldige mal, meine Liebe, ich will nur nicht, dass du die gleichen Fehler machst wie ich.“
„Und ich habe keine Lust, zwanzig Jahre harter Arbeit für ein Techtelmechtel hinzuschmeißen.“
Grant zuckte zusammen. Damit hatte sie ihn anscheinend getroffen. „So siehst du es also? Als ein Techtelmechtel?“
„Als was denn sonst? Wer weiß, vielleicht ist es ja nächste Woche schon vorbei.“
„Vielleicht, vielleicht aber
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