Romana Extra Band 5 (German Edition)
Liste mit den Namen der Innenarchitekten. Ich sollte die Sache endlich in Gang bringen. Bestimmt würden Grants Kollegen auch gute Arbeit leisten, sonst hätte er sie ihr nicht empfohlen.
Seufzend streckte sie die schmerzenden Glieder aus. Außerdem hatte sie Magenschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollten, seit …
Verdammt, warum kam sie nicht darüber hinweg? Noch immer beherrschte Grant ihre Gedanken. Immer wenn sie glaubte, es geschafft zu haben, ihn zu vergessen, geschah etwas, das sie wieder an ihn erinnerte.
Mach dir nichts vor. Der Mann geht dir immer noch unter die Haut.
Dabei hast du noch nicht einmal seine Handynummer. Das konnte man nur Ironie des Schicksals nennen. Das war vorher ja auch nicht nötig gewesen. Schließlich hatte sie immer nach oben gehen können.
Seufzend ging sie mit dem Handy in der Hand ins Schlafzimmer. Doch selbst wenn sie ihn hätte anrufen können, was hätte sie ihm dann sagen sollen? „Ich vermisse dich und muss die ganze Zeit an dich denken? Bitte, komm zurück!“ Grant hatte den Schritt nach vorn gemacht und sich ganz offenbar von seinen Schuldgefühlen befreit.
Und ich sollte mich besser um meinen Job und meine Zukunftspläne kümmern.
Außerdem, dachte Sophie, als sie sich jetzt im Spiegel betrachtete und ihr müdes Gesicht erblickte, sollte ich mich nicht mit einem Mann wie ihm einlassen. Sie war schließlich nicht eine Dame von Welt, die sich einen jungen Liebhaber hielt. Nein, sie war immer noch Sophie Messina aus der Pond Street. Daran hatte auch die Beförderung nichts geändert.
Irgendwie hatte sie plötzlich das Gefühl, als wären die Linien um Mund und Nase in letzter Zeit noch tiefer geworden. Kein Wunder bei der vielen Arbeit. Was sie jetzt brauchte, war ein ausgiebiges heißes Bad und einen erholsamen Schlaf. Sie musste wieder zu Kräften kommen, um dem morgigen Tag gewachsen zu sein.
Doch obwohl sie redlich versuchte, sich zu motivieren, wollte es Sophie diesmal nicht so recht gelingen.
Als Sophie am nächsten Morgen aufgestanden war, ging sie zunächst unter die Dusche und fühlte sich danach plötzlich viel energiegeladener. Erst jetzt, da nicht mehr das Hämmern von oben erklang, merkte sie, wie ruhig ihre Wohnung eigentlich war. Sie beschloss spontan, eine Runde zu joggen. Das hatte sie nicht mehr gemacht, seit …
Nein, nein, nicht schon wieder. Wenigstens einen Tag wird es mir doch hoffentlich gelingen, nicht an Grant zu denken.
Tatsächlich war das Laufen genau das, was ihr gefehlt hatte. Sie spürte förmlich, wie die Glückshormone zurückkehrten. Außerdem war der späte Sommertag dafür wie geschaffen.
Ohne es geplant zu haben, stand sie plötzlich vor dem Flohmarkt. Ein großes Schild am Eingang verkündete, dass er in diesem Jahr zum letzten Mal geöffnet sein würde. Kurz entschlossen löste Sophie eine Eintrittskarte.
Es war dort genauso voll wie damals, als sie mit Grant dort gewesen war. Ach, wie schön wäre es jetzt, an seiner Seite zu sein!
Nachdem sie eine Weile planlos herumgeschlendert war, stand sie mit einem Mal wieder vor dem Stand, an dem Grant damals die Scharniere gekauft hatte. Nur der Händler war nicht mehr derselbe.
Direkt daneben befand sich auch jetzt der Stand mit den Secondhandsachen. Fasziniert trat Sophie näher und sah die Mäntel auf der Kleiderstange durch. Leider fand sie nicht das, wonach sie suchte.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte die Verkäuferin, die mit einer Kollegin geschwatzt hatte, Sophie.
„Ich war vor etwa einem Monat mit einem Freund hier“, erwiderte Sophie. „Er war ein Kunde ihres Kollegen von nebenan.“
„Ah ja, der gut aussehende junge Mann mit den hellen Haaren.“ Natürlich erinnerte sie sich an Grant. „Er kommt ziemlich oft hierher.“
„Damals habe ich einen Ihrer Mäntel anprobiert. Er war blau und hatte einen Pelzbesatz.“
Die Frau überlegte einen Moment lang. „Er war aus Brokat, richtig?“
„Genau.“
„Das tut mir leid.“ Sie schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich habe ihn vor ein paar Wochen verkauft.“
„Oh.“ Sophie war sehr enttäuscht.
„Ich könnte Ihnen aber ein schickes rotes Cape mit Pelzbesatz anbieten. Möchten Sie es nicht einmal anprobieren?“
„Nein danke. Mich hat nur der Mantel interessiert.“
„Schade. Wenn Ihnen hier etwas gefällt, müssen Sie es sich gleich schnappen. Sonst ist es weg.“
Niedergeschlagen bedankte Sophie sich bei ihr und zog dann weiter. Es war doch nur ein Mantel, versuchte sie sich
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