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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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seinen Mund auf ihre Lippen und küsste sie.
    Rosalie fühlte sich wie im freien Fall.
    Laurent war nicht der erste Mann, der sie küsste, natürlich nicht. Aber so etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt. Ihr Herz flatterte wie ein aufgeregter Vogel. Sie schlang die Arme um Laurents Nacken und schmiegte sich an ihn. Jeder Zentimeter, der zwischen ihnen lag, war ihr zu viel. Sie wollte ihm nah sein, wollte ihn spüren, und einen Moment lang vergaß sie alles andere um sich herum.
    Zumindest so lange, bis ein diskretes Räuspern sie abrupt wieder in die Realität zurückkehren ließ.
    Es war, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Hastig ließ sie von ihm ab, erschrocken darüber, wie sehr sie die Kontrolle über sich selbst verloren hatte.
    Sie blinzelte heftig; dann murmelte sie eine Entschuldigung, sprang auf und stürzte an Madame Arnault vorbei zum Ausgang der Boulangerie . Draußen an der frischen Luft atmete sie erst einmal tief durch und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Doch das machte es nicht besser, denn jetzt wurde ihr erst recht bewusst, was in der Bäckerei zwischen Laurent und ihr vorgefallen war.
    Wie hatte sie nur so verrückt sein können, sich derart gehen zu lassen? Das war normalerweise gar nicht ihre Art!
    „Rosalie?“
    Sie unterdrückte ein Aufstöhnen, als sie Laurents Stimme hinter sich vernahm. Sie war sich bei Weitem nicht sicher, dass sie jetzt schon wieder in der Lage war, ihm gegenüberzutreten. Ihr zitterten noch immer die Knie.
    Mit einem erstickten Aufschrei schrak sie zusammen, als sich seine Hände von hinten auf ihre Schultern legten. Was stellte dieser Mann bloß mit ihr an? Wie konnte es sein, dass sie so heftig auf ihn reagierte?
    Sie zwang sich, tief und ruhig durchzuatmen. „Ich glaube, wir sollten uns jetzt besser auf den Heimweg machen“, flüsterte sie heiser. Ihr eigentliches Vorhaben, nach einem Makler zu suchen, der die Roseraie Baillet für sie verkaufte, war für den Augenblick vergessen. Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Jetzt gerade wollte sie nur eines: so schnell wie möglich nach Laurins-les-Fleurs zurückkehren und Laurents irritierender Nähe entkommen.
    Schweigend gingen sie zurück zum Wagen. Rosalie vermied es, Laurent anzusehen, und er machte keine Anstalten, sie auf das, was vorgefallen war, anzusprechen. Vermutlich, so überlegte sie, war er ganz froh darüber, dass sie ihm kein klärendes Gespräch aufdrängte. Möglicherweise bereute auch er bereits, was vorgefallen war.
    Seltsamerweise versetzte ihr der Gedanke einen Stich, was sie selbst überraschte. Warum wollte sie nicht, dass Laurent bedauerte, was geschehen war? Vielleicht, weil es dir selbst in Wahrheit auch nicht leidtut? Weil du dich insgeheim danach sehnst, seine Lippen wieder auf deinen zu spüren? Weil du … Stopp!
    Rosalie zwang sich, ihre Gedanken in eine andere, ungefährlichere Richtung zu lenken. Sobald sie zurück in Laurins-les-Fleurs war, würde sie mit Adrienne sprechen. Selbstverständlich nicht über diesen unsäglichen Kuss, sondern darüber, an welchen Makler sie sich bezüglich des Verkaufs der Rosenzucht am besten wenden konnte. Es war ohnehin eine verrückte Idee gewesen, ganz unvorbereitet nach Rouen zu fahren. Aber es ist ja nicht so, als wäre der Tag vollends verschwendet gewesen …
    „Reiß dich endlich zusammen“, sagte sie zu sich selbst – und erst, als sie Laurents fragenden Blick bemerkte, wurde ihr klar, dass sie die Worte laut ausgesprochen hatte.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Nachdem sie sich geküsst hatten, erschien es ihr nur natürlich, dass er wie von selbst zum vertraulicheren Du übergegangen war, und sie verspürte keinerlei Bedürfnis, daran etwas zu ändern.
    Sie nickte. „Ja“, entgegnete sie heiser. „Alles in bester Ordnung.“
    Die Worte klangen wie Hohn in ihren eigenen Ohren, und sie war sicher, dass auch Laurent es so empfand. Wie sollte auch schon alles in Ordnung sein? Sie war so durcheinander wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Es waren schlichtweg zu viele Dinge, die im Moment gleichzeitig auf sie einprasselten. Die letzten Monate kamen ihr vor wie ein nicht enden wollender Spießrutenlauf – Sandrines Unfall, dann der überraschende Tod ihres Großvaters und die Nachricht, dass sie die Roseraie Baillet geerbt hatte. Ihre Rückkehr nach Laurins-les-Fleurs schließlich hatte alte Wunden in ihr wieder aufgerissen.
    Sie war überzeugt gewesen, die Zurückweisung, die sie als

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