Romana Extra Band 8 (German Edition)
Wäre in diesem Moment eine Kamera dabei gewesen, hätten sie für ihren Kuss ganz bestimmt den Viewers’ Choice Award gewonnen.
– ENDE –
Genau wie damals in dich verliebt
1. KAPITEL
Nach dem Betreten des sonnendurchfluteten Zimmers musste Laura kurz stehen bleiben und blinzeln. Nur mit Mühe konnte sie eine Gestalt erkennen, die mit dem Rücken zu ihr vor dem großen Erkerfenster stand.
Der Mann war groß und athletisch, hatte schwarzes Haar und trug ein helles Hemd und eine ebensolche Hose. Offensichtlich nahm ihn die Aussicht auf das Mittelmeer, das sich hinter der Scheibe in funkelndem Saphirblau bis zum Horizont erstreckte, völlig gefangen.
„Ich bin Laura Miskin. Ich glaube, Sie wollten mich sprechen.“
Laura sah auf seinen breiten Rücken und fragte sich, ob der Mann sie hatte eintreten hören. Leider hatte man ihr nicht einmal seinen Namen genannt, als man sie in aller Eile zu seinem Zimmer führte. Irgendetwas an der Silhouette, die sich im grellen Gegenlicht abzeichnete, versetzte sie zudem in eine leise Unruhe.
Vielleicht hat er mich nicht gehört, dachte sie, als er zunächst keine Reaktion zeigte. Mit einem Räuspern trat sie näher. Trotz seiner Reglosigkeit wirkte er sehr dynamisch und erinnerte sie an eine Katze, die zum Sprung ansetzte.
Wider Erwarten antwortete er ihr nun doch noch.
„Das ist richtig. Ich bin tatsächlich an einem Gespräch interessiert.“
Auch wenn er sich immer noch nicht bewegte und leise gesprochen hatte, blieb Laura fast die Luft weg. Sie hätte schwören können, dass sie diese tiefe, wohlklingende Stimme kannte.
Das ist unmöglich, dachte sie, während sie angestrengt ins Gegenlicht blinzelte. Diese Stimme gehörte einer längst vergessenen Vergangenheit an.
Immer noch mit dem Rücken zu ihr, sprach der Mann weiter. „Schön, dass Sie die weite Reise so kurzfristig machen konnten. Hoffentlich war sie angenehm.“
Laura hatte den Flug in der Tat genossen. Bei ihrer Abreise aus London war es stark bewölkt gewesen, während sich Neapel kaum zwei Stunden später in sommerlichem Sonnenschein präsentiert hatte. Auch die Überfahrt mit der Fähre von Neapel zur nahe gelegenen Insel Alba, dem Ziel ihrer Reise, war ohne Zwischenfälle verlaufen.
Dennoch blieb Laura dem Mann eine Antwort schuldig. In ihr erwachte allmählich ein furchtbarer Verdacht. Starr blickte sie auf die Erscheinung vor sich, während seine Stimme ihr noch in den Ohren klang. Eigentlich war sie sich ganz sicher, obwohl es schlichtweg unmöglich war. Das Schicksal kann einfach nicht so tückisch sein, dachte sie verwirrt.
Als sich der Mann dann langsam zu ihr umwandte, schien sich der Boden unter ihren Füßen aufzutun.
Mit einem kühlen Ausdruck in den schwarzen Augen sah er sie an. Ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich, denn es war Falco Roth.
Ein zynisches Lächeln umspielte seine vollen Lippen. „Ich heiße dich in meinem Haus herzlich willkommen.“
Vor Entsetzen verschlug es Laura die Sprache.
Unverwandt betrachtete Falco sie. „Wie blass du geworden bist“, bemerkte er. „Tut mir leid, falls ich dich schockiert habe. Du hattest wohl keine Ahnung, wer dein neuer Arbeitgeber ist.“
Als sie seinen arroganten Tonfall hörte, rief Laura sich augenblicklich zur Vernunft. Natürlich war sie schockiert, was Falco zweifellos beabsichtigt hatte! Wahrscheinlich hatte er sogar damit gerechnet, dass sie ihm zuliebe in Ohnmacht fallen würde!
Stattdessen warf sie mit einem vielsagenden Lächeln stolz den Kopf zurück. In einem wichtigen Detail irrte er sich nämlich gewaltig.
„Es scheint ein Missverständnis vorzuliegen“, klärte sie ihn ungehalten auf. „Du bist keineswegs mein Arbeitgeber, sondern lediglich ein potenzieller Kunde.“
„Ja, natürlich bin ich ein Kunde. Da hast du völlig recht.“ Falco musterte sie gelassen. „Ich hatte schon immer Schwierigkeiten, unsere Beziehung richtig einzuschätzen.“
Diese Worte versetzten Laura einen schmerzhaften Stich. Sie verstand seine Anspielung sofort. Nur zu gut waren ihr die Sünden bekannt, die Falco Roth ihr unterstellte. Wegen dieser Unterstellungen hasste und verachtete sie ihn.
„In unserer Beziehung ging es mir auch nicht anders.“ Es fiel ihr schwer, so kühl zu antworten. Aber sie schaffte es. „Schade, dass wir beide nicht früher gemerkt haben, was für eine Zeitverschwendung die ganze Sache war“, fügte sie wegwerfend hinzu. „Unsere Beziehung war es im Grunde gar nicht wert, dass wir
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