Romana Extra Band 8 (German Edition)
sollte er doch lieber verschwinden, bevor er sich dazu hinreißen ließ, zu nehmen, was sie ihm bot.
Jared hängte Schutzweste und Florett an ihren Platz an der Wand. „Ich muss leider gehen. Ich muss noch einen Anruf erwidern, wegen dieser verdammten Jubiläumsparty, die die Leute unbedingt hier auf meiner Ranch abhalten wollen. Ich habe keine Ahnung, wie ich ein Fest für so viele Leute ausrichten soll.“
„Ich könnte dir helfen“, schlug Mimi vor.
Überrascht blickte er sie an. „Wie meinst du das?“
„Ich meine, ich habe Erfahrung im Planen von Festen.“
Er trat auf sie zu. „Was für Feste?“
Sie zuckte mit den Achseln. „Alle möglichen. Ich habe bei großen und kleinen Events geholfen. Sogar bei ein paar Hochzeiten.“
„Deiner eigenen?“, konnte er sich nicht enthalten zu fragen.
Mimi blinzelte überrascht, dann sah sie ihn empört an. „Nein. Ich war noch nie verheiratet.“ Sie schwieg einen Moment. „Und du?“
Langsam schüttelte er den Kopf. „Einmal war ich nah daran.“
„Was ist passiert?“
„Sie hatte keine Lust, in Wyoming zu leben.“
„Tja, ich schätze, ich kann mir vorstellen, dass man sich hier ein bisschen isoliert fühlt, wenn man das Leben in der Stadt gewohnt ist.“
„Stimmt. Die einzige Art, einen Hüttenkoller zu vermeiden, ist, öfter einen Kurzurlaub einzulegen.“
„Dem kann ich nur zustimmen“, erwiderte sie und nickte bekräftigend.
„Dann weißt du also, wie es ist, wenn man sich ein bisschen eingesperrt fühlt?“
„‚Ein bisschen‘ ist stark untertrieben“, sagte sie heftig.
„Wo hast du denn deine Zeit abgesessen?“, fragte er.
Mimi runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
„Ich meine, wo war das, als du dich so eingesperrt gefühlt hast?“
Sie machte eine wegwerfende Geste. „Oh, ich denke, das lag eher an den Umständen.“
„Und die waren?“
Schnell wandte sie den Blick ab. „Zu Hause.“
Die kleinen Brosamen an Information, die sie ihm zuwarf, machten ihn erst recht neugierig. „Hast du dort das Ausrichten von Festen gelernt? Bei dir zu Hause?“
„Zum Teil“, erwiderte sie. „Warum fragst du?“
„Du hast angeboten, mir zu helfen. Ich wollte nur wissen, worauf sich deine Erfahrung gründet.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Es könnte ja sein, dass es etwas mit der Erfahrung zu tun hat, die du angeblich mit Kinderbetreuung hast.“
Entrüstet straffte Mimi die Schultern und hob das Kinn. „Willst du damit sagen, ich hätte meine Sache bei deinen Nichten nicht gut gemacht?“
„Ganz und gar nicht, Prinzessin. Aber Katie kann nichts für sich behalten und hat mir erzählt, dass sie dir zum hundertsten Mal helfen musste, Lindseys Windel zu wechseln.“
Wieder hob sie das Kinn. „Das beweist nur, dass ich bereit bin dazuzulernen und man mir vertrauen kann.“ Dann wandte sie sich ab. „Aber wenn du dein Fest lieber allein organisieren möchtest …“
„Oh nein.“ Jared umfasste ihr Handgelenk. „Du hast ein Angebot gemacht. Das kannst du jetzt nicht einfach zurücknehmen.“
Sie sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Ich glaube, du bist ein bisschen durcheinander. Ich kann tun, was ich will.“
„Also, ich weiß nicht, wie und wo du aufgewachsen bist, aber ich habe gelernt, dass man zu seinem Wort stehen muss.“
Offenbar wollte Mimi etwas entgegnen, überlegte es sich dann jedoch anders. Einen Moment lang sah sie ihn an. „Das ist auch etwas, was ich an dir mag“, sagte sie ruhig und verblüffte ihn damit völlig.
„Ich wusste nicht, dass du überhaupt etwas an mir magst, Prinzessin.“
Sie verdrehte die Augen. „Na, hör mal. Du weißt genau, dass ich dich für deine Kraft und Intelligenz bewundere. Und ich finde es gut, dass du ein Mann bist, der zu seinem Wort steht.“
Er ermahnte sich, sich ihr Kompliment nicht zu Kopf steigen zu lassen. Frauen waren so raffiniert. Wenn die Nummer mit der Lady in Not, die einen edlen Ritter brauchte, nicht funktionierte, dann versuchten sie es mit Schmeichelei. Aber nicht mit ihm. Er hatte sich etwas geschworen, und er würde zu seinem Wort stehen. Niemals würde er sich wieder in eine verwöhnte Frau verlieben, die einen Retter brauchte. Niemals. Auf keinen Fall.
„Und du weißt sicher auch, dass du sehr sexy bist“, fügte Mimi so beiläufig hinzu, als würde sie über das Wetter reden.
Heißes Verlangen wallte in ihm auf, er konnte nichts dagegen tun.
„Das bringt eine Frau auf Ideen …“
Nicht anbeißen, sagte er sich.
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