Romana Extra Band 8 (German Edition)
ihm über die Wangen. Er hustete und stöhnte. „Ich sterbe.“
„Lektion Nummer eins:“, wandte Bella sich an die übrigen Kursteilnehmer. „Wenn ihr ein Rezept zum ersten Mal ausprobiert, haltet euch genau an die Anweisungen. Erst wenn ihr wisst, wie das Original schmeckt, könnt ihr herumexperimentieren und eure persönliche Note hinzuzufügen. Dominic und Matt haben die dreifache Menge Chili verwendet.“
„Wasser“, stöhnte Dominic, aber Bella wies ihn zurecht.
„Ich sagte bereits, das hilft nicht.“
Vor Schmerzen hätte er sich am liebsten auf dem Boden gewälzt. Verzweifelt hielt er den Atem an, in der Hoffnung, das Brennen dadurch zu lindern. Vergebens.
„Lektion Nummer zwei: Gelangt Chili in eine offene Verletzung oder in die Augen, beispielsweise über die Hände, spült mit Milch nach.“
Sie ging zum Kühlschrank und nahm eine Packung Milch heraus. Ehe sie ein Glas füllen konnte, riss er ihr die Packung aus der Hand und setzte sie gierig an die Lippen.
„Oder trinkt sie“, ergänzte Bella, und alle lachten. Dominic war es gleichgültig, dass er sich zum Gespött der Leute gemacht hatte. Er trank hastig, bis sie ihm den Karton aus den Händen nahm.
„Nicht zu viel, sonst wird dir übel“, warnte sie leise.
Augenblicklich setzte das Brennen wieder ein, diesmal aber in deutlich abgemilderter Form. Erleichtert seufzte er auf, dann deutete er auf den Topf. „Das Zeug ist tödlich.“
„Ich dachte, du magst es scharf?“ Sie hob die Augenbrauen und bedachte ihn mit einem spöttischen Blick. Wieder klatschte sie in die Hände. „Alle mal herhören. Hier drüben stehen Behälter, in denen ihr euer Curry nach Hause transportieren könnt. Matt, du darfst dich aus dem Topf bedienen, den Luigi und ich gekocht haben.“
Dass sie Dominic dieses Angebot nicht machte, störte ihn nicht. Ihm war der Appetit auf Curry für eine Weile vergangen.
„Was für ein gemeiner Streich!“
Minky, die es sich gerade auf dem Sofa bequem gemacht hatte, jaulte auf und brachte sich unter dem Esstisch in Sicherheit. Auch Bella zuckte erschrocken zusammen, als Dominic ins Apartment stürmte. „Ich …“ Die Worte wollten ihr nicht über die Lippen kommen.
„Zugegeben, ich habe einen Fehler gemacht, aber du hast mit mir gespielt.“ Er stellte die Aktentasche auf dem Tisch ab. Minky, die sich allmählich beruhigte, kam neugierig hervor.
„Dumme Katze“, brummte Dominic.
„Mir kannst du nichts vormachen“, neckte Bella ihn. „Wer hat denn die alberne Aufziehmaus für sie gekauft?“
„Das sagt die Frau, die dem verwöhnten Vieh allabendlich ein Filetsteak zubereitet.“
„Übrigens, Mel hat vorhin angerufen. Ihre Rückkehr wird sich verzögern. Möglicherweise muss Minky volle zwei Monate bei uns bleiben.“
Als sie seinen finsteren Blick sah, konnte Bella sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er verhielt sich so nett zu der launischen Katze, dass sie ihn dafür am liebsten umarmt hätte. Stattdessen zog sie die Maus auf, stellte sie auf den Boden und ließ sie los. Wie auf Kommando schoss Minky unter dem Tisch hervor, tänzelte um das Spielzeug herum und verpasste ihm von Zeit zu Zeit einen Schlag mit der Tatze. Als die Maus sich nicht mehr bewegte, lief Minky zu Dominic und miaute kläglich, bis er sie erneut aufzog.
„Dein Kochkurs war eine ausgezeichnete Idee. Die Leute werden mit Begeisterung für ein Hotel arbeiten, das solche Programme bietet.“
Das Lob freute Bella aufrichtig.
„Außerdem dient er mir als Inspiration.“
„Inwiefern?“
„Ich habe über das nachgedacht, was du mir am Sonntag vorgehalten hast.“
Dafür hatte sie sich schon die ganze Woche über entschuldigen wollen, aber keine Gelegenheit gefunden. „Es tut mir leid, ich hatte kein Recht, so mit dir zu reden.“
Dominic winkte ab. „Du hast mir die Augen geöffnet, was es heißt, einem Hotel einen einzigartigen Charakter zu verleihen. Eine Möglichkeit dazu ist dein Kochkurs. Wenn das Personal gerne im Maldini arbeitet, merken das auch die Gäste.“
Genau das war ihr Ziel, leider konnte sie mit ihrer Initiative nicht alle Kollegen erreichen.
„Du willst, dass unser gesamtes Personal bei der Arbeit so glücklich ist wie du“, fuhr er fort.
„Die Leute sollen Schlange stehen für Jobs im Maldini, sie sollen sich um frei werdende Stellen reißen und Gastfreundschaft als Karrierechance begreifen.“
„Das hört sich fantastisch an. Wie bereits gesagt, du hast mich inspiriert und zum Nachdenken angeregt.
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