Romana Extra Band 8 (German Edition)
einiger Zeit immer etwas von seinem Lieblingskuchen vorrätig. Sie verbrachte die Woche damit, sich Unternehmungen fürs Wochenende auszudenken, und schwebte wie auf Wolken, wenn er ihren Einfallsreichtum lobte.
Wieso tat sie das alles? Wieso freute sie sich sogar auf die abendlichen Unterrichtsstunden?
Die Arme vor der Brust verschränkt, dachte sie nach. Er brachte sie zum Lachen, stellte sie vor Herausforderungen und half ihr, ein besserer, klügerer Mensch zu werden.
Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Oh nein! schoss es ihr durch den Kopf, jetzt sitze ich in der Patsche.
Sie hatte sich in ihn verliebt.
11. KAPITEL
„Bella?“, fragte Dominic besorgt, der bemerkte, dass sie wie erstarrt dastand.
Rasch zwang sie sich zu einem Lächeln. „Im Gegensatz zu dir würde ich einen Hund einem glamourösen Leben vorziehen. Und ich möchte nicht für Papas Firma arbeiten, wenn das heißt, von einer Großstadt in die nächste zu ziehen. Mein Traum ist ein eigenes Restaurant – ein einziges. Ich möchte sesshaft werden und …“
„Und?“
Eine Familie gründen, dachte sie, brachte die Worte aber nicht heraus. Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt.
Bislang hatte sie sich zu jung gefühlt für eine feste Bindung. In den vergangenen Jahren hatte sie lediglich zwei längere Beziehungen geführt, aus denen mehr hätte erwachsen können. Beide waren durch ihre Schuld in die Brüche geganen, denn sie hatte unbewusst ihre Jungfräulichkeit als Schutzschild benutzt. Der Gedanke, ihr Partner könnte ihre Fehler, ihre Dummheit erkennen, war ihr unerträglich gewesen.
Aber Dominic hatte sie nicht ausgelacht und dachte auch nicht schlecht von ihr, obwohl er um ihre Fehler wusste. Er glaubte an sie, das hatte etwas in ihr bewirkt.
Sie fühlte sich bereit für eine Familie, wollte sie so schnell wie möglich gründen – mit ihm als Partner. Leider war das unmöglich, sie kannte seine Einstellung zur Ehe.
„Was noch?“
Sie zögerte. „Ich möchte irgendwo Wurzeln schlagen, zu einer Gemeinschaft gehören.“
„Dann bist du nicht mit von der Partie, wenn wir das nächste Maldini-Hotel aufbauen?“
Schwang da Bedauern in seiner Stimme mit? Sofort verwarf sie den Gedanken als Wunschdenken. „Das überlasse ich dir. Papa wird mich verstehen und dennoch stolz auf mich sein.“
„Davon bin ich überzeugt.“
Sie füllte eine Tasse mit Kaffee und stellte sie vor ihm ab. „Mir dreht sich der Kopf, ich muss an die frische Luft“, erklärte sie und ging rasch in ihr Zimmer. Während sie Jeans und bequeme Schuhe anzog, hoffte sie inständig, Dominic würde ihr nicht seine Begleitung anbieten. Sie brauchte Zeit, um in Ruhe nachzudenken.
Sollte sie um ihn kämpfen oder ihn widerstandslos aufgeben?
Wenig später saß Bella auf einer Düne an Nobby’s Beach und überlegte, welche Möglichkeiten sie hatte.
Sie könnte Dominic gestehen, was sie für ihn empfand. Vermutlich würde er daraufhin in Panik die Flucht ergreifen.
Die Alternative wäre, weiterzumachen wie bisher und ihre Gefühle zu verleugnen.
Nachdenklich ließ sie sich rücklings in den Sand fallen und blickte zum Himmel empor. Die rosafarbenen Ränder an den Wolken kündeten vom nahenden Sonnenuntergang. Alles in Bella sträubte sich dagegen, gar nichts zu unternehmen.
Was bleibt mir sonst? fragte sie sich. Wenn sie ihm ihre Empfindungen gestand, würde er sich künftig in ihrer Gegenwart unwohl fühlen. Das wollte sie ihm nicht antun, schließlich war es nicht seine Schuld, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Er hatte von vornherein klargestellt, wer er war und was er vom Leben erwartete.
Sie passten nicht zueinander, hatten gegensätzliche Interessen. Daran würde auch eine Liebeserklärung nichts ändern.
Frustriert schlug sie mit der Hand in den Sand. Wann habe ich mich eigentlich in ihn verliebt?
Nach dem Grund brauchte sie nicht zu fragen, der lag auf der Hand: Er war ein durch und durch toller Mensch, das bewies sein liebevoller Umgang mit Minky oder seine Freundlichkeit gegenüber den Männern im Obdachlosenheim. Er arbeitete hart, war ein aufmerksamer, beliebter Vorgesetzter und setzte sich mit seinem ganzen Ehrgeiz dafür ein, die Wünsche ihres Vaters zu erfüllen. Sein gutes Aussehen war nicht mehr als eine angenehme Dreingabe.
In seiner Gegenwart fühlte sie sich lebendiger als je zuvor, selbst bei den Mathematikstunden brachte er sie zum Lachen.
Er würde ihr unendlich fehlen, wenn sich
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