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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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gründlich satt. Bayne lässig dasitzen zu sehen machte das Maß voll.
    „Was machst du hier?“, fragte sie erschöpft.
    Bayne stand langsam auf und sah sie mit einem undeutbaren Blick an. „Rate mal.“
    „Mir ist nicht nach Ratespielen.“ Wie konnte er nur so gelassen sein, nach allem, was geschehen war? Sie hatte sich ihm hemmungslos ausgeliefert – und fand ihn beschämenderweise noch immer wahnsinnig attraktiv.
    Jenna zwang sich, den Blick von Bayne abzuwenden, und begrüßte ihre Mutter. Mrs Draycott lehnte graziös an einem zierlichen, extrem wertvollen Tischchen, das wahrlich nicht dazu geschaffen war, das Gewicht eines ausgewachsenen Menschen zu tragen. Sie war das genaue Ebenbild ihrer Tochter, obwohl das helle Haar bereits etwas grau wurde und die blauen Augen nicht mehr ganz so hell strahlten.
    „Er kam, sah und siegte“, sagte Jennas Mutter mit einem koketten Lächeln. Sie breitete die Arme aus. „Willkommen zu Haus, mein Liebling.“
    Mit einem leicht gequälten Lächeln umarmte Jenna sie und küsste sie auf die Wange.
    „Müde, mein Schatz?“
    „Vollkommen erledigt.“
    „Bayne holt deinen Koffer aus dem Auto, nicht wahr?“, sagte Mrs Draycott über Jennas Schulter hinweg.
    Er sprang sofort auf und ging hinaus.
    „Er gefällt mir“, sagte Jennas Mutter. „Unglaublich attraktiv. Der Mann kann einer Frau zu schaffen machen, möchte ich meinen.“
    „Ja.“
    Mrs Draycott lachte leise. „Du bist nicht sehr mitteilsam. Aber ich will nicht weiter in dich dringen, Kind.“
    „Wirklich nicht?“ Jenna bezweifelte das.
    „Nun ja, du kennst mich …“ Sie lächelten einander zu, Mrs Draycott mit Wärme, Jenna eher krampfhaft.
    „Er hat mit Helen gesprochen“, erklärte Jennas Mutter. „Du scheinst ein ziemliches Durcheinander angerichtet zu haben. Und deine arme Nase, lass mal sehen. Bayne hat mir alles berichtet.“
    „Wie reizend von ihm. Hat er dir auch berichtet, dass er mich ein Luxusweib genannt hat?“, gab Jenna unwirsch zurück.
    „Nein, aber ist doch süß. Ich möchte ihn wirklich näher kennenlernen. Soll ich das Geschäft für heute schließen? Wollen wir etwas unternehmen?“
    „Auf keinen Fall“, sagte Jenna bestimmt. „Sag ihm, er soll gehen. Ich möchte sofort in die Badewanne.“
    „Ist es so schlimm, Kind?“
    „Ja.“
    „Gut, mein Liebling. Aber erst werde ich mich auf der Chaiselongue drapieren und mich von Bayne als Luxusweib titulieren lassen. Das brauche ich einfach.“
    Die Worte klangen locker, scherzhaft, aber Jenna sah das Mitgefühl in den Augen ihrer Mutter und fühlte sich verstanden. Falls Jenna ihrer Mutter mitteilte, wie weh Bayne ihr getan hatte, würde diese für ihre Tochter kämpfen wie eine Löwin. Darauf wollte Jenna es jetzt jedoch nicht ankommen lassen.
    „Wo ist Vater?“, erkundigte sie sich.
    „Er ist nach Haus gegangen, er konnte angeblich den Lackgeruch nicht mehr ertragen. Das war natürlich eine Ausrede, in Wirklichkeit führt er einen Feldzug gegen die Kaninchen, die seinen Gemüsegarten als Eigentum betrachten. Ich frage mich, wer diesen Krieg mehr genießt, er oder die Karnickel. Ich rufe ihn an und sage ihm, dass du zurück bist. Nimm in Ruhe dein Bad, wir sprechen uns später.“
    Jenna nickte müde und stieg die Treppe zu ihrer kleinen, vollgestellten Wohnung hinauf. Flüchtig betrachtete sie die neuesten Zuwächse an Mobiliar, offenbar überzählige Stücke aus der Werkstatt ihres Vaters. Sie warf ihre Tasche auf eine Kommode und ging ins Bad.
    Müde drehte sie die Wasserhähne auf, goss ein wenig Badeöl in die Wanne und zog sich aus. Als sie sich in dem warmen, duftenden Wasser ausstreckte, seufzte sie tief auf. Warum war Bayne ihr gefolgt? Sie wollte nicht, dass er ihr ruhiges, geordnetes Leben noch mehr durcheinanderbrachte.
    Aber du liebst ihn, sagte ihre innere Stimme.
    Unsinn, ich kenne ihn ja kaum, widersprach die andere.
    Es war aussichtslos. Warum war Bayne ihr nachgereist? Um sich zu entschuldigen? Das hätte er einfacher haben können. Und was gingen sie seine Bedürfnisse an? Sie hatte genug mit ihren eigenen zu tun.
    Jenna hatte die ganze Fahrt über nachgedacht und war zu keinem Ende gekommen. Wie war es möglich, dass sie bei diesem Mann immer wieder schwach wurde? Vielleicht lag es doch an den Nachwirkungen des Busunfalls, vielleicht war sie seelisch noch zu labil. Aber das Grübeln führte zu nichts. Die Zeit würde auch diese neuen Wunden heilen.
    Jenna stieg aus dem kalt gewordenen Wasser, trocknete

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