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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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möchte ich normal sein, und sei es nur für einen kurzen, gestohlenen Augenblick. Er wird für die Ewigkeit reichen müssen. Außerdem war ich noch nie ein »anständiger Kerl«. Warum sollte ich also ausgerechnet jetzt damit anfangen, nachdem Ariel mich geradezu anfleht, unanständig zu sein? »Also schön«, sage ich.
    Sie schaut mich an. »Ja?«
    »Ja.«
    Ihr Lächeln ist allerliebst. »Gut.«
    Nein, nichts ist gut. Aber für einen Rückzieher ist es zu spät. »Dann geh wieder in die Kabine. Ich hole jetzt etwas, was wie für dich gemacht ist.«
    »Und dann verschwinden wir von hier«, sagt sie.
    »Dann verschwinden wir.«
    »Und gehen, wohin ich will.«
    »Wir gehen, wohin du willst«, bestätige ich.
    »Und tun, was ich will.«
    Ich hole tief Luft. »Wir tun, was immer du willst.«
    Sie lächelt und geht seelenruhig wieder in ihre Kabine zurück. Ich sehe ihr bewundernd nach, auch wenn ich es hasse, sie fortgehen zu sehen.

Ariel
    Z uerst denke ich, er macht einen Witz. »Das ist ein Hochzeitskleid«, stelle ich fest. Meine Hand zuckt vor dem Bügel zurück, als würde sich unter dem Kleid eine giftige Schlange verstecken.
    »Ich weiß.« Er steckt den Kopf durch den Vorhang und macht ein enttäuschtes Gesicht, als er sieht, dass ich noch in Jeans und T-Shirt bin. Wir schauen uns an, und es kribbelt auf meinen Lippen. Ich will ihn küssen. Schon wieder. »Zieh es an«, befiehlt er.
    »Aber … «
    »Es ist perfekt.«
    »Aber ich … «
    »Vertraust du mir?«
    Ja. Voll und ganz. Also nehme ich das Kleid, kämpfe mich durch die Krinoline, schlängle mich hinein und schließe unzählige Haken und Ösen und diverse Reißverschlüsse.
    Als ich es endlich geschafft habe, bin ich froh, dass ich auf ihn gehört habe.
    Fasziniert starre ich mein Spiegelbild an. Der tiefe V-Ausschnitt ist fast schon skandalös, er betont formvollendet das wenige, was ich obenherum vorzuweisen habe. Das Oberteil schmiegt sich eng um meine Taille, und die Rüschen, die auf der linken Hüfte beginnen und sich um den Rock ranken, sehen nicht etwa albern aus, sondern ganz im Gegenteil, durch sie wirkt das Kleid, als würde es schwingen, obwohl ich mich nicht bewege. Als würde ich tanzen. Wie fantastisch wird es erst aussehen, wenn ich in Romeos Armen über die Tanzfläche schwebe?
    Genau dort möchte ich sein, in seinen Armen, nirgends sonst. Ich zerre am Reißverschluss.
    »Höre ich da etwa einen Reißverschluss?«, fragt er hinter dem Vorhang. Ich muss grinsen. Bei der Vorstellung, wie er ungeduldig darauf wartet, dass ich endlich aus der Kabine komme, wird mir wieder heiß.
    »Es passt. Ich ziehe jetzt wieder meine Jeans an.«
    »Willst du es mir denn nicht zeigen?«
    »Nicht vor dem Hochzeitstag«, witzle ich und ziehe am nächsten Reißverschluss.
    »Aber ich möchte es gern sehen!«
    »Morgen Abend.« Ich öffne die Haken in der Taille und lasse das Kleid zu Boden gleiten. Wie eine Wolke bauscht es sich um meine Knöchel. Ich angle nach meiner Jeans. »Es ist lustiger, wenn es eine Überraschung bleibt.«
    »Du hast eine grausame Vorstellung von lustig.« Er schnieft. »Na schön. Ich muss es nicht sehen. Ich weiß auch so, dass es an dir fantastisch aussieht, genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.« Er klingt aufrichtig gekränkt. Er muss Kleider wirklich lieben. Ich kann mir gut vorstellen, öfter mit ihm shoppen zu gehen. Er könnte mir zeigen, wie man sich kleidet, wie ein guter Freund, den ich nie hatte. Ein guter Freund, der mir beibringt, was Verlangen und Begierde ist.
    Wie sehr ich ihn begehre. Es ist wie eine Droge. In der letzten halben Stunde habe ich unglaubliche Dinge gesagt, aber ich bedaure kein einziges Wort. Ich bin bereit und kann es kaum erwarten.
    Ich nehme das Kleid und halte es durch den Vorhang. Sofort vergeht mir das Grinsen, Romeo ist verschwunden. Ich suche mit den Augen den Laden ab. Vielleicht steht er ja an der Kasse und bezahlt seinen Smoking. Aber dort ist er nicht, auch nicht bei den Schuhen oder den Anzügen …
    Dann sehe ich seine dunklen Locken in der Haushaltswarenabteilung. Er steht bei den Töpfen und Pfannen und hat mir den Rücken zugedreht. Anscheinend unterhält er sich mit jemandem. Aber mit wem? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dylans Freunde hier einkaufen. Tanners Eltern sind reich und die von Jason Kim sind sogar stinkreich und mindestens so gut betucht wie Gemmas Familie. Das riesige Anwesen der Kims umfasst sechs Hektar und liegt unmittelbar neben dem der Sloops. Die Kims

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