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Romy Schneider - die Biographie

Romy Schneider - die Biographie

Titel: Romy Schneider - die Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenter Krenn
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Elisabeth hinnehmen muss. Zwei ihrer Kinder sterben zu ihren Lebzeiten, eine Tochter mit zwei Jahren, ihr Sohn, Rudolf, der österreichische Thronfolger, nimmt sich gemeinsam mit seiner jungen Geliebten Mary Vetsera 1889 das Leben. 1898 wird Elisabeth von dem italienischen Anarchisten Luigi Lucheni in Genf mit einer Feile erstochen. Durch den Kult um die
Sissi
-Filme von Ernst Marischka entsteht neues Interesse an der historischen Figur, die sich als vielschichtigfaszinierende, tragische Persönlichkeit offenbart.
    Nur eine kurze Zeit glaubt Schneider daran, dass sie eine Identifizierung ihrer Person mit Sissi werde vermeiden können. Zeitungsschlagzeilen prophezeien 1955, dass sich das Publikum in Romy Schneider verlieben werde. In einem kurzen Promotionfilm sieht man Magda und Romy Schneider auf einem Pferdewagen in den Kinderzoo fahren, wo Romy mit Entenküken posiert. Für Sekunden zeigt die Kamera dem Publikum ihr ungeschminktes sommersprossiges, wesentlich jünger als im Film wirkendes Gesicht. Der Erfolg des Films manifestiert sich in märchenhaften Verkaufszahlen, die sich von Helsinki bis Madrid wiederholen. In einer Publikumsumfrage nach der beliebtesten Schauspielerin Deutschlands landet Romy im November 1955, also knapp anderthalb Jahre nach ihrem Filmdebüt, hinter Maria Schell auf Platz zwei und verweist Ruth Leuwerik auf Platz drei. Im Dezember reist sie nach Paris, schwärmt von der Stadt, die später ihre zweite Heimat wird, wird von »Le Figaro« interviewt. Als Ehre empfindet sie das Angebot Luis Buñuels, in seinem Film
Der Tod in diesem Garten
mitzuspielen, was sie, wie sie schreibt, aus Termingründen ablehnen muss. Die Hintergründe dafür liegen vermutlich eherin der Karriereplanung ihres häuslichen Managements. Die Rolle einer leidenden Taubstummen, noch dazu unter dem für seinen verstörenden Realismus berüchtigten Buñuel, scheint Magda Schneider aus Imagegründen zu riskant.
    Bei der Premiere von
Sissi
in München kann sie den Film nicht mehr genießen. »Ich hatte ihn schon fünf- oder sechsmal gesehen vorher, und jetzt hatte ich bereits an fast allen Szenen etwas auszusetzen. Es gibt immer einiges, das man noch besser hätte machen können.« 116 Nach der umjubelten Aufführung gibt es einen Empfang im »Bayrischen Hof«, wo Romy zwei Jahre zuvor erstmals logierte. Sie vergibt den ersten Tanz an Karlheinz Böhm, der die Party jedoch bald verlässt, um zu seiner Frau und seiner Tochter zu fahren. Böhm erinnert sich: »Als wir nach der Premiere in einem Münchner Kino auf die Bühne gingen, ging ein Applaus los, wie ich ihn als Schauspieler noch nie gehört hatte. Für mich kam das unerwartet. Die Dreharbeiten verliefen gut, aber diesen Erfolg hatte ich nicht erwartet. Es gab weitere Premieren in vielen verschiedenen Städten, ich bekam immer mehr Autogrammwünsche. In den fünfziger Jahren gab es Tage, an denen ich zwischen 150 und 200 Fanbriefe beantworten musste, manchmal sogar mehr. Es war eine Popularität, die ich nie vorausgesehen hatte. Dann bot man mir den zweiten Film an, den ich mit Abstand für den besten der Trilogie halte. Ich war langsam beunruhigt, dass sich meine Popularität ganz auf die
Sissi
-Filme reduzierte. Ich habe damals im Jahr vier bis fünf Filme gedreht, darunter einige, die durchaus nicht schlecht waren, aber ich hatte ein Image erhalten, bei dem mich die Menschen immer mit dem Kaiser Franz Joseph identifizierten. Ich hatte viele Gespräche mit Ernst Marischka, weil ich eines noch nicht begriffen hatte, das ich heute verstehe. Diese drei Filme haben mit dem Kaiser Franz Joseph von Österreich und der Kaiserin Elisabeth relativ wenig zu tun, sie sind keine historischen Dokumente. Aber die Filme sind einfach phänomenal. Von Ernst Marischka, der ein Genie war in dieser Beziehung, und, ich kann reinen Herzens dieses Wort benützen, als Unterhaltungsfilmegedreht, in denen man gerne lacht und weint, ohne sich dafür zu schämen – und das bereits in der dritten Generation. Und sie waren mit hochqualifizierten Schauspielern besetzt.« 117
    Am 7. März 1956 widmet »Der Spiegel« Romy Schneider eine Titelgeschichte. Mit Spitzenkragen, Federhütchen, einer Plastikrose in der Häkelhandschuhhand, den Blick über einem strahlendem Lächeln nach oben gerichtet, hält Romy auf dem Cover eine von einem Goldkettchen gezierte Hand an den Kopf gelegt. »Die Jungfrau von Geiselgasteig« prangt als Bildunterschrift, untertitelt mit »Mutter, Tochter und ein Gastronom: Romy

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