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Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Ihren Namen angeben, die Adresse, Haarfarbe, wo Sie waren, was Sie so mögen, ob Sie eine eigene Fliegerbrille und Windeln besitzen. Haben Sie Blähungen? Wie sieht es mit Ihrem Hinterteil aus?«
    Grandma reichte mir ein Stück rosa Papier mit einem lächelnden Gesicht darauf.
    »Ich werde es augenblicklich ausfüllen, Mrs Earhart.«
    »Tun Sie das. Mein Assistent wird sich wieder an Sie wenden.«
    Henry kam heraus und lächelte mir zu. »Hi, Isabelle! Du bist hübsch!«, rief er und winkte. Er trug eine Fliegermontur, die Momma ihm gekauft hatte, damit er mit Grandma Flugzeug spielen konnte.
    Er setzte seine Fliegerbrille auf. »Startklar!«, rief er und zog eine rosa Baseballkappe über seine braunen Locken.
    »Startklar!«, rief Grandma. Beide sprangen von den Eingangsstufen auf den Rasen. Grandma hockte sich vor Henry. Beide hüpften auf und ab, während sie Motorengeräusche von sich gaben, dann rannte Grandma los, und Henry folgte ihr. Sie breiteten die Arme aus wie Flügel und sausten über den Rasen.
    Während ich ihre Flugmanöver beobachtete, war ich mir sicher, ebenfalls dement zu werden. Momma ebenso.
    Ich lachte. Wer weiß? Vielleicht würde Momma eines Tages glauben, sie sei Mary Poppins, und nur noch mit einem Regenschirm herumlaufen.
    Nee. Eher würde sich Momma in Attila den Hunnen verwandeln. Oder in Graf Dracula.
    Henry und Grandma liefen gebückt unter der Weide hindurch.
    Ach, zum Teufel, wenn die Demenz mich in jemanden verwandelte, der mit seinem Dasein so glücklich war wie Grandma, würde ich mich nicht beschweren.
    Ganz und gar nicht.
    Aber dann wollte ich auch einen Kopiloten, der genau so ist wie Henry.

    »Cupcakes«, sagte ich.
    »Cupcakes?«, wiederholten Janie und Cecilia.
    »Jawoll. Die Cupcakes werden das neue Markenzeichen von Bommaritos Bäckerei«, verkündete ich.
    Es war sechs Uhr morgens an einem Sonntag, und wir hielten ein Bommarito-Schwestern-Treffen ab.
    »Wir machen doch schon Cupcakes«, sagte Cecilia, nahm einen weiteren Schluck Kaffee und griff nach einem Donut.
    »Damit meine ich nicht unsere üblichen, gewöhnlichen Cupcakes«, sagte ich. »Nein, andere. Riesige. Wie kleine Kuchen, aber wir nennen sie Cupcakes.«
    Cecilia und Janie blinzelten mich an.
    »Wir werden sie so verzieren, dass sie ein richtiges 3-D-Bild oben drauf haben. Ich kann mir Meerjungfrauen und Monster vorstellen, Eidechsen und Spinnen, Gespenster und Vampire. Kreativ verzierte, riesige Cupcakes. Was Besonderes. Lecker. Bommaritos himmlische Cupcakes.«
    Ich wartete. Cecilia und Janie starrten mich an.
    Ich riss die Augen auf, breitete die Hände aus. »Hallo! Sind wir noch zusammen auf dem Planeten Erde, oder ist ein kleiner Marsmensch in eure Münder gekrochen und hat eure Zungen an den Zähnen festgebunden?«
    Weiteres Schweigen.
    Schließlich sagte Janie: »Ich überlege, was für Glasuren ich für riesige Cupcakes machen kann. Wir könnten Schokoladenraspel wie eine Skulptur drauf häufen oder ein Häubchen aus Baisermasse mit Erdbeeren draufsetzen.«
    Cecilia sagte mit belegter Stimme: »Wir könnten winzige Szenen auf den Cupcakes darstellen. Zwei Mädchen in einem Garten. Oder eine Waldszene, in der ein Waschbär auf einen Fisch im Teich starrt.«
    Wir verharrten noch sekundenlang in unserem Cupcake-Himmel.
    »Prost«, sagte ich zu meinen Schwestern.
    »Prost! Auf Bommaritos himmlische Cupcakes!«, rief Cecilia.
    »Eins, zwei, drei, vier«, sagte Janie. »Ich bin immer noch hier.«
    Ich verdrehte die Augen.
    Wir hoben unsere Kaffeetassen und stießen damit an. Cecilias zerbrach, und der Kaffee ergoss sich über den Tisch.
    Typisch für die Bommaritos.

12. Kapitel
    Um unser Angebot bekanntzumachen, schalteten wir in der Lokalzeitung eine Anzeige mit Fotos von fünf unterschiedlich verzierten Cupcakes.
    Um drei Uhr am Donnerstag, dem Zeitpunkt, den wir für den Verkauf dieser Cupcakes angegeben hatten, bildete sich eine Schlange vor dem Laden.
    Innerhalb einer Viertelstunde waren wir ausverkauft.
    Das fanden die Leute gar nicht gut.
    »Ich habe eine Stunde lang auf den Cupcake mit dem Eichhörnchen gewartet.«
    »Ich habe meiner Tochter versprochen, ihr den Cupcake mit dem Tintenfisch und den blauen Zuckerblasen zu kaufen …«
    »Meine Eltern haben Hochzeitstag, der Cupcake mit den Motorrädern wäre genau das Richtige für sie, weil sie selbst Motorrad fahren …«
    »Mein Gartenclub trifft sich heute Abend, und ich brauche diese Cupcakes mit den lächelnden Blumen …«
    »Kommt schon.

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