Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
Versuchskaninchen bist. Im Gegenteil. Mit dir eine Freundschaft einzugehen, das wäre auf Grund der territorialen Nähe schon auch reizvoll. In meinen Augen bist du auch attraktiv.“
„Danke, das war konkret, offen und ehrlich. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen sollte.“
„Soll ich jetzt besser gehen oder noch bleiben?“
„Ich weiß es auch nicht.“ Ralf klang traurig.
„Eigentlich dachte ich ja, wir machen wieder was zusammen.“
„Im Moment habe ich gar keine richtige Lust. Ich bin jetzt auch gar nicht mehr so richtig geil nach dem Thema.“
„Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich gehe, oder ich mach dich wieder geil.“
„Dann mach mal.“
Die Uhr zeigte 04:45 Uhr an. Benny fuhr langsam und leise in die Hofeinfahrt. Er stellte den Motor ab, stieg aber nicht aus. Er war vollkommen fix und fertig.
Nachdem sie lange geredet hatten und Ralf ihm seine Meinung kundgetan hatte, hätte er eigentlich wissen müssen, was zu tun war. Aber dann, nach dem sie noch gut 4 Stunden zusammen im Bett waren und Ralf ihn dreimal so richtig durchgeknattert hatte, war er sich wieder über nichts mehr klar. Ralf hatte ihm sogar einen geblasen. Dieses Mal war es komplett anders als am Vorabend. Zumindest kannte er jetzt wieder einige neue Spiel- und Macharten. Wie sollte das nur alles weitergehen? In 20 Stunden würde er in Franks Bett liegen und ihm auch wieder seine Begeisterung gestehen. Irgendwie hatte er Angst davor. Frank würde sicher auch intensiv mit ihm zusammen sein wollen. Doch ob das nach dem, was da gerade mit Ralf gelaufen war, auch funktioniert, dessen war er sich noch nicht sicher. Ihm tat alles weh. Seine Kimme brannte fast wie Feuer. Irgendwann stieg er dann aus und schlich sich leise ins Haus. Geduscht hatte er noch bei Ralf, das war auch dringend nötig gewesen, also putzte er sich nur noch schnell die Zähne und warf sich ins Bett.
Einer geht und einer kommt
Franks Wecker klingelte 8 Uhr. Er sprang aus dem Bett und marschierte schnurstracks ins Bad. Unter der Dusche kam ihm in den Sinn, er hatte den ganzen Abend nichts von Benny gehört. Keine SMS, keinen Anruf, nichts. Aber auch er hatte keinen triftigen Grund gesehen, sich bei ihm zu melden. Wenn der wirklich auf einem Polterabend war, dann wäre es da sicher laut gewesen und er wusste auch nicht, ob der das Handy deshalb vielleicht sogar im Auto gelassen hatte. Außerdem hätte das zu sehr nach Kontrolle ausgesehen. Aber beruhigen konnte ihn das absolut nicht.
Er fragte sich jetzt auch, warum er heut Nacht den mehr als netten Taxifahrer nicht mit nach oben genommen hatte. Der war das ganze Gegenteil von dem von der Hinfahrt. Der schien wirklich nicht abgeneigt zu sein, zumindest hatte er verdächtig zweideutige Anspielungen gemacht. Und er hatte ihm noch unaufgefordert seine Karte gegeben, das ließ tief blicken. Nur purer Geschäftssinn war das garantiert nicht.
Schlagartig verdrängte er all diese Gedanken aus seinem Kopf, er musste sich jetzt auf das konzentrieren, was heute anstand. Er durfte keinen Fehler machen. Die ganze Sache war perfekt organisiert und jedes Rad musste korrekt in das andere greifen.
Er schaltete den Kaffeeautomat ein und holte sich frische Sachen aus dem Schrank. Der Tag schien schön und auch warm zu werden, demzufolge kam ein leichtes Shirt in Frage. Er entschied sich für ein unauffälliges schwarzes.
Während er den ersten Kaffee schlürfte, starrte er auf sein Handy. Es gab keine Nachrichten und keine verpassten Anrufe. Er suchte Roberts Nummer aus dem Speicher und wählte ihn an. Nicht, dass die es doch noch verschliefen. Es war besetzt.
Sekunden später rief Robert zurück. Er hatte im gleichen Moment wohl auch bei Frank angerufen, nur um zu sagen, dass alles pünktlich laufe. Das war ihm letztens mit Benny auch schon passiert. Gab es diese Gedankenübertragung denn wirklich? Egal. Hauptsache die waren munter und pünktlich hier.
09:05 Uhr. Robert meldete, sie würden in einer Minute losfahren. 09:09 Uhr. Frank hatte das Tiefgaragentor gerade geöffnet, Roberts Auto steuerte auf ihn zu. Er parkte auf dem freien Platz neben ihm ein und stieg aus. Frank sah nirgends Pascal. Dann öffnete Robert den Kofferraum, aus dem Pascal schließlich hervorkroch. Sie schütteten sich vor Lachen aus.
„Ihr seid mir ja schon zwei Nasen.“
„Wir dachten, diese Variante wäre am sichersten.“
„Und wolltet mir damit
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