Rose
für uns hat.“
„Das dauert mir zu lange. Du hast doch selbst mitbekommen, dass es vor nächster Woche nichts wird.“ Thomas merkte, dass Vincent nicht nur sauer war, sondern auch Angst hatte. Er hätte es ihm niemals gesagt, aber Vincent hatte sich in der Vergangenheit nie so aufgeregt. Deutlicher hätte er es ihm kaum noch sagen können.
„Hey, Alter, beruhige dich erst mal. Wir haben doch noch den Finger und die Säure.“
Vincent wusste, dass Thomas Recht hatte. Doch so ein mulmiges Gefühl hatte er noch nie.
„Ich schmeiße mich jetzt noch mal an den Rechner und schaue, ob ich noch irgendetwas finde. Was macht denn eigentlich dein Date?“
„Die Traumfrau? Sie ist gerade mit Peter beim Röntgen.“
„Ah, Krankenhaus Köpenick. Pass auf, Alter, dass er wirklich nur ihren Knöchel röntgt.“
„Mach ich.“ Vincent hat den Aufheiterungsversuch von Thomas nicht wirklich mitbekommen, denn er war in Gedanken immer noch bei dieser verfluchten Rose.
„Wir quatschen morgen weiter, würde ich sagen. Und Vince? Vergiss diese Rose für heute, denn du musst dich um eine Frau kümmern. Das andere wird schon nicht so schlimm sein.“
„Du hast Recht, wird schon nicht so schlimm sein.“ Beide Männer wussten, dass sie sich angelogen hatten, sie wussten, dass mit so etwas nicht zu spaßen war. Sie wussten, dass es ernst war.
„Danke, Thomas, wir sehen uns morgen im Büro.“
„Dann bis morgen, und noch viel Spaß mit deinem Date. Wie heißt sie überhaupt?“
„Claudia.“
„Na dann, viel Spaß noch mit Claudia und bis morgen.“
Vincent steckte sein Handy wieder in die Tasche. Den Zettel mit der Rose hätte er am liebsten zerrissen und in den Müll geworfen und dann so getan, als ob nichts passiert wäre.
Er schaute die Rose ganz intensiv an. „Wer bist du? Und was willst du von mir?“
Da öffnete sich die Fahrstuhltür, Claudia und Peter kamen mit Gelächter heraus. Claudia war immer noch im Rollstuhl und hatte einen großen braunen Umschlag auf dem Schoß. Vincent stand auf, steckte den Zettel mit der Rose wieder ein und begab sich zu ihnen. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was ihm auch nicht schwer fiel, als er seine Liebste sah. „Und was sagen die Röntgenbilder?“ Dabei zeigte er auf den Umschlag. „Die gute Nachricht ist“, sagte Peter und machte eine extra lange Pause um die Spannung zu steigern, „sie hat sich nichts gebrochen.“
„Und die schlechte?“, fragte Vincent.
„Die schlechte Nachricht ist“, wieder versuchte Peter eine Pause zu machen um die Spannung nochmals zu steigern, doch diesmal unterbrach ihn Claudia: „Man, mach es doch nicht so spannend.“
„Schon gut. Die schlechte Nachricht ist, dass Claudia sich ihren Knöchel schwer verstaucht hat und deshalb ist in den nächsten Wochen erst mal Schluss mit tanzen gehen. Also ich gebe dir jetzt noch eine Salbe mit, sie hat eine abschwellende und kühlende Wirkung. Doch vorher werde ich dir erst mal einen Stützverband machen, den du bitte erst morgen Mittag abmachen solltest.“
Er schob sie den Flur entlang in ein Behandlungszimmer, Vincent folgte ihnen.
Er sah zu, wie Peter Claudia behandelte. „So, fertig, nun gebe ich dir noch zwei wunderschöne Krücken, damit du wieder mobil bist.“ Peter ging in den Nebenraum und kam nach kurzer Zeit mit zwei grauen Krücken zurück. „Schön sind sie nicht, aber praktisch.“
Er passte die Krücken noch auf die Körpergröße von Claudia an und übergab sie mit einem breiten Grinsen. Claudia war alles andere als begeistert, aber schließlich hatte sie ja keine andere Wahl. „Also, von mir aus können wir los. Vincent, ich will aber noch nicht nach Hause, wir haben uns doch zum Essen verabredet.“
Vincent war sehr erleichtert, denn er hatte schon Angst, dass sein Date hier im Krankenhaus enden würde.
„Wenn du mich ganz doll darum bittest, werde ich mit dir noch zum Essen fahren.“ Claudia hob ihren Zeigefinger und winkte Vincent zu sich heran. „Ich hab da was, was dich bestimmt überzeugen wird.“ Als er in ihrer Nähe war, griff sie mit beiden Händen seinen Hals und küsste ihn so leidenschaftlich, dass er sofort einen Ständer bekam. Peter stand auf und verließ das Behandlungszimmer mit den Worten, dass sie ja nun alleine klar kommen würden. Claudia und Vincent mussten sich beide bremsen, dass sie nicht gleich vor Ort übereinander herfielen. So riss sich Vincent schweren Herzens los und sagte: „Wir wollten doch essen gehen.“
„Ich
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