Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
Vom Netzwerk:
paar Mark, nur um ihr Gewissen zu beruhigen.
    „Schau mal der arme Junge, komm schon gib ihm ein paar Mark, uns geht es doch gut und so kommen wir auch in den Himmel." Diesen Spruch hat er mindestens tausend Mal gehört. So konnte er sich immer was zu essen und trinken leisten, sogar ab und zu ein paar Klamotten aus einem Secondhand-Laden.
    Doch im Winter waren nicht mehr so viele Touris in der Stadt. Kriminell werden, das war nichts für ihn, doch es musste eine Lösung her. Er wollte nicht mehr draußen in der Kälte schlafen. Er hätte in ein Wohlfahrtsheim gehen können, doch er war noch ein Kind und er wollte das Risiko nicht eingehen, dass er vom Jugendamt erwischt wurde und zurück zu seinem verrückten Vater musste.
    Was also tun? Zum Glück hatte er mit Drogen nichts am Hut, dafür hatte er bei seinem Vater gesehen, was diese aus einem machen konnten. Doch das Geld reichte gerade mal, um sich was zu essen zu kaufen. Er wollte in einem richtigen Bett schlafen und das nicht nur für eine Nacht, doch das billigste Hotel nahm schon 32 DM pro Übernachtung.
    Ein Freund von ihm schaffte es, jeden Abend in so einem Hotel zu übernachten. Er fragte ihn, wie er sich das leisten kann. Er antwortete, dass er abends auf den Kinderstrich ginge. Es sei zwar widerlich, doch so könnte er sich einiges leisten. Und er lässt sich nicht ficken, sondern er bläst den Typen nur einen, das ist zwar eklig, doch 50 DM in maximal 15 Minuten, das ist dann wiederum schon ein Anreiz, das zu tun.
    „Schnell verdientes Geld", sagte er Karsten. So entschloss er sich, auch mal mitzugehen und da er doch noch sehr kindlich aussah, dauerte es nicht lange, bis er seinen ersten Freier hatte. Es war widerlich, genauso, wie es sein Freund gesagt hatte, doch die 50 DM trösteten ihn recht schnell darüber hinweg. Ab diesem Zeitpunkt war Karsten wieder flüssig, er konnte sich ein Hotel leisten und darüber hinaus auch noch einen recht angenehmen Lebensstil.
    Es mussten nun nicht mehr die Klamotten aus dem Secondhand-Laden sein, sondern er konnte ganz normal einkaufen gehen. Doch jedes Mal, wenn er zu so einem Perversen ins Auto stieg, war ein Teil seiner Seele gestorben. Er redete sich zwar ein, dass das alles nicht so schlimm ist, doch abends in seinem Bett musste er immer öfter weinen und es überkamen ihn immer mal wieder Selbstmordgedanken.
    Er hatte erkannt, dass er trotz seines Geldes, ganz unten angekommen war. Somit faste er an seinem 16. Geburtstag den Entschluss, das meiste Geld zu sparen, um damit ein neues Leben anzufangen. In zwei Jahren würde er 18 Jahre alt sein und mit diesem Alter müsste er sich nicht mehr verstecken.
    Dann wäre er frei und könnte noch mal von vorne anfangen. Wie es der Zufall so wollte, kam einen Tag nach seinem 16. Geburtstag ein Jugendlicher auf ihn zu. Er war keiner von ihnen, das sah man schon an seinem Gang, denn der war gerade und voller Stolz.
    „Hi, ich bin Michael und wer bist du?" Karsten wollte sich eigentlich nicht mit Michael unterhalten, doch seine Aura umschloss ihn ganz und gar und bettete ihn auf weichen Wolken, er fühlte sich wie Eisenspäne, die von einem Magneten angezogen werden.
    „Hi, ich bin Karsten. Was willst du hier? Ich sehe doch sofort, dass du hier nicht hingehörst." „Karsten, ich freue mich dich kennen zu lernen.“ Michaels Stimme war ganz sanft.
    „Ich habe da ein Problem und hoffe, dass du mir helfen kannst es zu lösen." Karsten konnte gar nicht glauben, was er da hörte.
    „Alter, du hast keine Probleme, das kannst du mir glauben."
    „Da gebe ich dir absolut Recht. Doch ich brauche dich wirklich." Nun konnte sich Karsten aus den Fängen des Magneten befreien und seine Gedanken waren wieder bei ihm.
    „Okay, ich helfe dir. Für 100 DM helfe ich dir bei jedem Problem, was du hast."
    „Ich gebe dir 1000 DM, wenn du das tust, was ich dir sage." Karsten wandte sich nun von Michael ab und war im Begriff zu gehen, denn Karsten wurde klar, dass Michael ein Verrückter sein musste.
    „Karsten, das ist mein Ernst. Schau her, hier sind sie." Michael holte aus seiner Manteltasche fünf Einhundert- DM-Scheine und wedelte damit herum.
    „Siehst du, die können dir gehören. Und um dich gleich zu beruhigen, ich will keine kranken Sexsachen mit dir machen. Du musst nur mit mir mitkommen und so tun, als ob du mein Freund wärst. Also, mein schwuler Freund. Meinen Eltern will ich es mal so richtig heimzahlen. Na, was meinst du?"
    Karsten brauchte ganz dringend dieses Geld

Weitere Kostenlose Bücher