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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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und fing in Gedanken schon an zu rechnen. Er müsste 200 Typen die Schwänze lutschen, bevor er tausend DM zusammen hätte. Und da er ja sein kindliches Aussehen schon fast verloren hatte, würde es ewig dauern. So drehte er sich wieder zu Michael und sagte nur:
    „Für tausend DM lutsche ich dir deinen Schwanz vor den Augen deiner Eltern."
    Michael musste anfangen zu lachen, nicht, weil er das so witzig fand, sondern weil es schon fast zu einfach war, er hätte nie gedacht, dass es schon beim ersten Mal klappen würde. Er hatte so ein Glück, dass er gleich beim ersten Versuch einen gefunden hatte, der etwa das gleiche Alter und die gleiche Größe hatte wie er. Als Bonbon hatte Karsten sogar die gleiche Haarfarbe.
    „Dann sind wir im Geschäft?" Karsten kam auf ihn zu und streckte seine Hand aus.
    „Schlag ein", sagte er nur. Michael gab ihm seine Hand und beide besiegelten den Vertrag mit einem kräftigen Handschlag. Michael nahm einen Fünfhunderter und gab diesen Karsten.
    „Die anderen fünfhundert bekommst du nach Gethaneer Arbeit."
    „Okay, man, kein Problem. Also, was soll ich tun?"
    „Wir gehen zu mir nach Hause, dann stelle ich dich als meinen Uni-Kumpel vor. Und erst später am Abend lassen wir die Bombe knallen. Ich denke, dass sich alles von selbst ergibt."
    „Du bist der Boss. Doch eine Frage hätte ich noch."
    „Was denn?"
    „Wie alt bist du denn? Du siehst nicht so aus, als würdest du schon die Uni besuchen."
    „Ich bin heute 16 geworden, habe halt ein paar Klassen übersprungen." Das sagte Michael, ohne auch nur eine Spur arrogant zu wirken. Karsten akzeptierte das so, denn im Grunde war ihm es auch egal, nach diesem Tag würde er um 1000 DM reicher sein. So setzten sie sich beide in Bewegung. Michael war zu diesem Zeitpunkt sehr aufgeregt, weil sein Plan Gestalt annahm. Jetzt musste er nur noch alle drei ins Auto bekommen, dann würde alles seinen Gang nehmen.
Das Erwachen
    Sie öffnete langsam und zögerlich ihre Augen und hoffte, dass alles nur ein böser Traum gewesen war. Doch als sie sich ihre Augen reiben wollte, musste sie feststellen, dass sie gefesselt auf ihrem Bett lag. Nun bemerkte sie auch einen leichten Schmerz in der Halsgegend, doch der war nicht das Schlimmste.
    Das Schlimmste war, dass sie jetzt schon wusste, dass ihr kein Happy End bevor stehen würde. Sie hatte immer wieder dieses Bild von ihrer Mutter vor Augen, oder besser das Bild von ihrem Kopf. Und nun lag sie gefesselt auf ihrem Bett. Sie horchte in sich, um zu spüren, ob sie vielleicht Schmerzen im Schambereich hatte, denn sie befürchtete, dass sie vergewaltigt worden war, als der Mörder ihrer Mutter sie betäubt hatte.
    Doch dort fühlte sie nichts. Sie fühlte nur einen Schmerz in der Halsgegend, der jetzt nach und nach immer stärker wurde. Doch ihr Adrenalinspiegel in ihrem Blut war sehr hoch und verhinderte somit, dass sie die volle Wucht des Schmerzes sofort zu spüren bekam.
    Sie überlegte, ob es klug wäre, um Hilfe zu schreien, doch ihr Verstand sagte ihr, dass sie damit nur ihren Peiniger auf sich aufmerksam machen würde. Und wenn sie alles wollte, nur das nicht. Doch zu spät, denn sie hörte wie die Tür aufging und jemand in den Raum kam. Sie hatte noch einen Funken von Hoffnung, dass es ihr Retter sein würde.
    „Guten Morgen, Nicole, schön das du aufgewacht bist." Mit diesen Worten war auch dieser letzte Funke auf Rettung zerstört.
    Nicole wollte ihren Kopf anheben um zu sehen, wer da auf sie zukam, doch sobald sie ihre Halsmuskulatur anspannte, spürte sie einen heftigen Schmerz, der ihr den Atem raubte, sie war nicht in der Lage zu lokalisieren, wo genau er herkam, doch sie hatte auch keine Zeit, genau darüber nachzudenken, denn sie hörte, wie ihr Peiniger immer näher kam.
    Dann verstummten die Schritte. Sie hatte bis dahin ihre Augen geschlossen, sie wollte sie geschlossen halten, doch ihre Neugier war einfach zu groß. Sie öffnete sie langsam, aber sie konnte ihn nicht richtig erkennen, weil sich in ihren Augenhöhlen zu viel Tränenflüssigkeit gesammelt hatte. Nicht weil sie traurig war, sondern weil sie voller Hass war.
    Hass und Hilflosigkeit, das war eine extreme Mischung. Wenn sie gekonnt hätte, würde sie ihre Mutter rächen, sie würde ihm ohne zu zögern seinen Kopf von den Schultern schlagen. Doch jetzt, in diesem Augenblick, konnte sie nichts tun, nur hoffen, dass er einen Fehler machte, um dann gnadenlos zuzuschlagen.
    Sie kniff ihre Augen zu und die Tränen ergossen

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