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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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mich geschlagen. Sie haben schon Recht. Erfahre ich zumindest, wer mich beschattet?"
    „Keine Angst, mein Junge, es sind Agenten vom BND (Bundesnachrichtendienst), die wirst du gar nicht bemerken."
    „BND? Meinen Sie nicht, das ist ein bisschen übertrieben? Wir haben doch noch nicht mal eine Leiche."
    „Vincent, glaubst du etwa, dass die beiden Funde das Ende sind?"
    „Nein, bestimmt nicht."
    „Siehst du, das denke  ich auch und deshalb habe ich den BND mit ins Boot geholt, und keine Angst, die halten sich raus aus diesem Fall. Sie beobachten nur und werden euch nicht im Weg sein."
    „Ihr Wort in Gottes Ohr." Vincent glaubte kein Wort. Die Wichser vom BND konnte er noch nie leiden. Sie wollten ihn schon einmal abwerben. Doch mit dem arroganten Pack wollte er nichts zu tun haben. Die glaubten, sie wären die größten und er nur ein kleiner Bulle, denen SIE eine Chance geben wollten.
    „Chef, kann ich jetzt gehen?"
    „Moment noch. Die vom BND denken, dass du keine Ahnung hast. Also hat diese Unterhaltung hier nicht stattgefunden. Alles klar?"
    „Ja, alles klar." Vincent drehte sich um und ging aus dem Büro. Draußen wartete Thomas. Sie sahen sich beide an und Thomas wusste sofort, dass er nicht erfahren würde, was da gerade im Büro abgegangen war. So sagte er nur: "Können wir los?"
    Vincent war sichtlich erleichtert, dass sein Freund ihn nicht mit Fragen löcherte. "Schauen wir mal, was wir dort noch finden werden."
05.02.1990
    Michael war auf der Uni und studierte Medizin im dritten Semester. Er war ein Genie, soviel stand schon mal fest, denn vier Klassen überspringt man nicht so schnell. Sogar die Medien waren auf ihn aufmerksam geworden. So einige Reporter klopften schon an die Haustür von Michaels Mutter und seinem Stiefvater, um mit dem Wunderkind ein Interview zu bekommen, doch kein Reporter war bereit, die horrenden Summen zu bezahlen, die sein Stiefvater eingefordert hatte. Michel war auch nicht daran interessiert, in die Öffentlichkeit gezogen zu werden. Er plante schließlich schon seit geraumer Zeit den Tod seiner Eltern. Jetzt öffentlich bekannt zu werden, würde diesen Plan zunichte machen und das konnte er auf gar keinen Fall zulassen. Es musste also ein Plan B her, falls doch ein Radio oder Fernsehsender auf die Idee kommen würde, einen Bericht über ihn zu veröffentlichen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es Michael nur Vorteile gebracht, übermäßig intelligent zu sein, obwohl er selbst das nicht so sah. Er hatte die ersten Jahre abartig viel lernen müssen, doch ab der vierten Klasse lief alles irgendwie von alleine. Wenn er seine Mutter und seinen Stiefvater jetzt töten würde, würde es bestimmt nicht lange dauern, bis die Medien darüber berichteten. Michael sah schon die Schlagzeile in der Zeitung: Eltern von Wunderkind ermordet aufgefunden.
    Dass er sie verschonen sollte, kam ihm nicht in den Sinn, dafür haben sie ihn zu sehr betrogen.
    Es war kurz nachdem er Tommy eine gehauen hatte. Klaus war sehr stolz auf seinen Sohn, als seine Lehrerin ihm erzählt hatte, was aus ihrer Sicht passiert war. Michael musste wieder in der Küche Platz nehmen und dachte schon, dass er nun doch bestraft würde. Doch nichts mit Bestrafung, sein Vater lobte ihn dafür, dass er Tommy eine gehauen hatte.
    „Keiner beleidigt unsere Familie! Mein Sohn, das hast du gut gemacht, der wird sich nie wieder mit dir anlegen. Du hast dir Respekt verschafft und das ist eine Lektion, die sehr wertvoll ist, diese Lektion konnte dir nur das Leben beibringen."
    Etwas verunsichert bedankte er sich bei seinem Stiefvater. Womit Klaus nicht gerechnet hatte, war, dass der Vater von Tommy das gar nicht lustig fand. Er glaubte den Aussagen seines Sohnes natürlich mehr als den Ausführungen der Lehrerin. Somit machte er sich auf den Weg, ein ernstes Wort mit Michael zu sprechen und seinen Eltern mal zu zeigen, was für ein missratenes Kind sie in die Welt gesetzt hatten. Es klingelte. Michael ging zur Tür und drückte den elektrischen Öffner.
    Unten im Hausflur hörte er schon an den Schritten, dass da nichts Gutes auf ihn zukommen würde. Komischerweise wusste er sofort, dass es der Vater von Tommy war. Er freute sich schon auf diesen unerwarteten Besuch. Jetzt würde er wohl doch noch bestraft werden. Tommys Vater würde die Wahrheit sagen und sein Vater würde ihn wieder in die Küche zitieren, dann würden seine starken Hände ihn wieder niederstrecken. Als der Vater von Tommy vor der Wohnungstür stand, kam

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