Rose
einer Rose.“ Frau Schulze griff zu ihrer Brille, die auf dem Wohnzimmertisch lag und setzte sie auf.
„ Ah ja, jetzt sehe ich das auch. Sieht schön aus, doch warum zeigen Sie mir das?“
„Weil diese Rose hier bei Ihnen im Hausflur klebt. Zwischen dem ersten und zweitem Stockwerk.“
„Nein, das kann nicht sein, die hätte ich doch gesehen. Als ich gestern vom Einkaufen zurückkam, war da noch nichts. Das weiß ich ganz genau, weil ich dort immer eine kleine Pause machen muss. Wissen Sie, die alten Knochen wollen nicht mehr so, wie ich das will.“
„Ja, das verstehe ich.“ Jetzt war sich Vincent zu hundert Prozent sicher, dass die Rose irgendetwas mit diesem Fall zu tun hatte. „So, Frau Schulze, wir müssen dann auch wieder los. Hier, ich gebe Ihnen noch meine Karte, wenn Ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, sollte es Ihnen noch so unwichtig erscheinen, dann rufen Sie mich bitte an.“
„Ach, schade, dass Sie schon gehen. Wollen Sie nicht noch ein wenig bleiben? Ich kann uns ja noch schnell was zu essen machen.“
„Das ist ganz lieb von Ihnen, doch wir müssen echt los.“
Traurigkeit legte sich auf das Gesicht der alten Dame.
„Dann bringe ich Sie noch zur Tür.“
Vincent und Thomas verließen das Haus und setzten sich ins Auto. „Und, Tommy, was ist deine Meinung zu diesem Fall?“
„Wir haben einen Finger, der sauber abgetrennt worden ist, wo die Fingerabdrücke weggeätzt worden sind. Dann haben wir so viel Blut im Wohnzimmer, dass du damit eine Badewanne füllen könntest. Wir haben nicht eine Spur. Keiner der Nachbarn hat irgendetwas gesehen oder gehört. Wir haben nichts!“
„Doch, wir haben was. Wir wissen, dass der Finger auf keinen Fall der verstorbenen Mieterin gehört, denn der Finger ist nicht so alt. Das sieht sogar ein Blinder. Dann haben wir die Rose auf der Hausflurwand, die....... und darauf möchte ich wetten, uns noch öfter begegnen wird. Und wir haben ´ne Menge DNA im Labor. Ich glaube nicht, dass es Tierblut ist. Du etwa?“ Thomas schüttelte seinen Kopf.
„ Ich kann kaum glauben, dass keiner den Täter gesehen hat. Dreißig Liter, die trägst du doch nicht mit einmal nach oben in den dritten Stock! Da musst du schon ein paarmal laufen. Na, mal sehen, was die Befragungen ergeben. Thomas, hast du Bescheid gegeben, dass die Kollegen die umliegende Nachbarschaft auch befragt?“
„Was glaubst du, wer ich bin? ... Ein Anfänger? Natürlich habe ich das.“ Vincent warf Thomas einen Luftkuss zu und lächelte.
„ Sonst können wir heute eh nichts mehr machen.“
„Doch, kannst du.“
„Wieso ich? Was ist mit dir?“
„Ich sag nur ein Wort: Date!“
„Okay, Okay, das sehe ich ein. Was soll ich denn noch machen?“
„Gehe ins Internet und schau mal nach, ob du diese Rose findest. Ich weiß, dass die Chancen gering sind etwas zu finden, doch versuche es bitte.“
„Mach ich.“
„So, Harry, und jetzt fahr mich nach Hause. Ich muss mich ausgehfein machen. Hopp, Hopp.“
Erstes Date
Claudia war ganz schön aufgeregt. Sie stand vor ihrem Badezimmerspiegel und begutachtete sich selbst. „Schöne feste Titten und ´nen knackigen Arsch hast du auch, somit kann ja nichts mehr schief gehen“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und schlug sich selbst mit der flachen Hand auf ihren Hintern.
Sie war eine hübsche Frau, ein Jahr vor der magischen vierzig, wie sie es selbst immer sagte, aber sportlich. Sie achtete sehr auf sich. „165 cm geballte Lebensfreude“, sagte sie immer, wenn sie mit ihren Freundinnen unterwegs war.
Sie war kein Kind von Traurigkeit. Zwar hatte sie schon eine Tochter, doch das sah man ihr nun wirklich nicht an. Der Vater war ein grober Fehler. Noch bevor ihre Tochter zur Welt kam, hatte sie diesem Idioten den Laufpass gegeben. Der hatte sich dann auch nicht mehr gemeldet und Unterhalt hatte er natürlich auch nicht gezahlt. Nun war das schon sechzehn Jahre her und Claudia schaute trotzdem gerne zurück, denn sie und ihre Tochter waren immer ein gutes Team.
Sie hatte die anderen Mütter nie verstanden, wenn die irgendetwas von pubertären Schwierigkeiten erzählten.
„ Na, Mama, soll ich dir die Haare machen?“ Claudia erschrak, denn sie hatte nicht mitbekommen, dass ihre Tochter ins Bad gekommen war.
„ Musst du mich so erschrecken, schau mal hierhin, ist schon wieder eine Falte dazu gekommen, nur weil du dich so anschleichen musstest!“ Dabei zeigte sie mit ihrem Zeigefinger auf ihr Gesicht.
„ Wie? dazu gekommen? Du
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