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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Mylord«, verkündete Murphy und stellte eine volle Brandy-Flasche auf den Tisch. »Und während Sie hören, was er zu sagen hat, werden Sie einen Drink brauchen. Zumindest hat er das behauptet. Soll ich einschenken?«
    »Nur zu, Murphy, wenn Harrison glaubt, dass ich’s wirklich nötig habe.«
    Harrison war dankbar für die Unterbrechung. Plötzlich kamen ihm Bedenken. Er fand, es wäre keine gute Idee, die Neuigkeit einfach auszusprechen, denn die Aufregung könnte einen Herzanfall seiner Lordschaft heraufbeschwören.
    Wenig später verließ Murphy die Bibliothek, und Elliott nippte an seinem Brandy. »Nun?«
    »Ich habe geheiratet.«
    »Was?« Beinahe ließ der Lord sein Glas fallen, und sofort bereute Harrison seine unverblümte Mitteilung. Nun hatte er seinen Freund doch aufgeregt, obwohl er gerade das zu vermeiden suchte. »Großer Gott, wann denn?«, flüsterte Elliott.
    »Vor zwei Wochen. Damit wollte ich eigentlich nicht anfangen. Es gibt eine andere, viel wichtigere Neuigkeit, und ich …«
    Elliott fiel ihm ins Wort. »Nichts kann wichtiger sein. Ich nehme an, die junge Dame ist Amerikanerin?«
    »Ja, aber …«
    »Wie heißt sie?«
    »Mary Rose.«
    »Mary Rose«, wiederholte Elliott. »Wartet sie unten? Ich muss gestehen, ich bin enttäuscht, weil ich bei deiner Hochzeit nicht in der Kirche war. Wie gern hätte ich an deiner Seite gestanden …«
    »Wir haben nicht in der Kirche geheiratet?«
    »Nein? Und wer hat euch getraut.«
    »Ein Richter namens Burns, der normalerweise Verbrecher an den Galgen bringt. Das klingt seltsam, ich weiß. Aber du würdest ihn mögen. Er hat sehr präzise Vorstellungen von Recht und Unrecht, und ich war sehr stolz, als ich an seinem Gericht einen Angeklagten vertreten durfte.«
    »Hast du gewonnen?«
    »Ja.«
    Elliott nickte voller Genugtuung. »Was anderes hätte ich auch gar nicht von dir erwartet. War es eine Mussheirat?«
    »Gewissermaßen. Ich zwang Mary Rose, mich zu heiraten. Anfangs bekämpfte ich die Anziehungskraft, die sie auf mich ausübte. Ich dachte, ich hätte nicht das Recht, sie zu umwerben. Doch letzten Endes konnte ich ihr nicht widerstehen.«
    »Natürlich war es dein gutes Recht, sie zu umwerben, Harrison, und sie darf sich glücklich schätzen, weil sie dich bekommen hat. Bedenk, wer dein Vater war! Jede Frau müsste stolz auf dich sein. Oder fand ihre Familie, du wärst ihrer nicht würdig? Welch ein Unsinn!«
    »Nein …«
    Elliott ließ seinen jungen Freund nicht zu Wort kommen. »Oh, ich kann’s immer noch nicht fassen! Nachdem Edwina eure Verlobung gelöst hatte, dachte ich, die Lust an der Ehe wäre dir ein für allemal vergangen. Nun freut es mich, dass meine Sorge unbegründet war. Offenbar kann die richtige Frau die Gesinnung eines Mannes ändern. Wo ist deine Mary Rose?«
    »Immer noch in Amerika.«
    »Und warum hast du sie nicht mitgebracht?«
    »Das wurde von gewissen Umständen verhindert. Sie lebt mit ihren Brüdern auf einer Ranch in Montana, außerhalb von Blue Belle.«
    »Also hast du ein Mädchen vom Land geheiratet?«, rief Elliott ungläubig.
    »Nur keine Bange, Mary Rose ist sehr gebildet – und alles, was ich mir jemals von einer Frau erträumt habe.«
    »Mein Sohn, ich wollte keineswegs andeuten, sie würde nicht zu dir passen. Wenn du dich entsinnst – auch ich habe eine Landpomeranze geheiratet. Meine Agatha stammte aus deinem schottischen Hochland. Und weil sie auf einer Farm aufwuchs, konnte sie sich ihr reines Herz bewahren.« Versonnen blickte Elliott vor sich hin, und Harrison wartete eine Weile, bevor er ihn in seinen Erinnerungen störte.
    »Wie du weißt, fuhr ich nach Montana, um deine Tochter zu suchen. Diesmal war die Reise nicht vergeblich.«
    »Allerdings nicht. Du bist zwar wieder einer falschen Spur gefolgt, aber deiner Mary Rose begegnet. Welch ein hübscher Name! Du liebst sie doch sehr?«
    »Über alles. Auch du wirst sie lieben.«
    »Daran zweifle ich nicht.«
    Harrison beugte sich in seinem Sessel vor. »Diesmal war es keine falsche Spur. Ich habe deine Tochter geheiratet.«
     
    Mary Rose und Eleanor kamen am 21. Juli in England an. Die heiße, schwüle Luft roch nach Regen. Mittlerweile war Harrison am Ende seiner Geduld. Er hatte bereits beschlossen, eine Schiffsreise nach Amerika zu buchen, als er ein Telegramm von einem Gentleman namens John Cohen erhielt, der ihn über Mary Roses Abreise aus Boston und das Datum ihrer Ankunft in England informierte.
    Sobald sie von Bord ging, entdeckte Harrison ihr

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