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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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goldblondes Haar. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, umarmte seine Frau, von maßloser Erleichterung erfüllt. Endlich war Mary Rose da, wo sie hingehörte. Seine Begrüßung klang nicht gerade liebenswürdig. »Warum zum Teufel hast du dir so lange Zeit gelassen?«
    Weil ihr ein heißer Kuss den Mund verschloss, konnte sie nicht antworten. Sie wehrte sich nicht, schlang die Arme um seinen Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn genauso leidenschaftlich.
    »Um Himmels willen, Mary Rose!«, wisperte Eleanor, die hinter ihr stand. »Die Leute gaffen uns schon an. Hör sofort auf!« Nach einer Weile trat sie zur Seite. Wenn die beiden diese peinliche Szene nicht beenden wollten, würde sie eben einfach so tun, als hätte sie nichts mit ihnen zu tun. Wusste Mary Rose denn nicht mehr, wie sich eine anständige junge Dame benahm? Was Harrison betraf, war ohnehin Hopfen und Malz verloren. Das verriet der hungrige Ausdruck in seinen Augen. Nein, jeder Versuch, ihn zur Vernunft zu bringen, wäre sinnlos.
    Endlich hob er den Kopf und erkannte beglückt, dass der Kuss seine Frau ebenso aus der Fassung gebracht hatte wie ihn selbst. »Meine Süße, ich habe dich so vermisst.«
    »Ich dich auch. Nun werden wir so bald wie möglich miteinander reden. Zwischen uns hat sich alles geändert, und wir müssen von vorn anfangen. Ich will mich bemühen, die Situation zu meistern, aber es ist schwierig.«
    »Über deine Sorgen sprechen wir später«, entgegnete er und küsste sie wieder.
    »Oh, um Himmels willen!«
    Nun erregte Eleanors Missfallen seine Aufmerksamkeit. Ohne Mary Rose loszulassen, begrüßte er ihre indignierte Freundin. »Wie war die Reise, Eleanor?«
    »Sehr angenehm, danke. Wenn Sie Ihre Frau so fest an sich pressen, kriegt sie keine Luft, Harrison. Außerdem sollten wir von hier verschwinden. Bald wird es regnen. Wir beide sind müde von der Reise, und wir würden uns sehr gern häuslich niederlassen, bevor die Nacht hereinbricht. Fahren wir zu ihrem Vater?«
    Mary Rose befreit sich aus Harrisons Armen. »Eigentlich möchte ich ihn erst morgen sehen. Oder erwartet er mich schon heute Abend? Es ist fast dunkel, und ich brauche noch etwas Zeit, um mich auf diese Begegnung vorzubereiten.«
    »Dafür hattest du zwei lange Monate Zeit, Mary Rose«, erwiderte Harrison.
    »Eine Nacht brauche ich noch«, beharrte sie.
    »Dein Vater erwartet dich ohnehin erst morgen, also kannst du dich beruhigen. Heute Nacht bleibst du mit Eleanor bei mir.«
    »Hoffentlich verfügen Sie über ein geräumiges Quartier, Harrison«, warf Eleanor ein, »Mary Rose hat mir erklärt, sie würde auf einem eigenen Zimmer bestehen, weil sie Ihnen immer noch grollt …«
    »Also wirklich, Eleanor, ich kann für mich selber sprechen«, fiel Mary Rose ihr ärgerlich ins Wort und wandte sich wieder an Harrison. »Aber sie hat Recht, ich bin dir böse.«
    Seine Augen verengten sich, dann ergriff er ihren Arm und führte sie zur Straße, wo die Droschken warteten. »Du schläfst bei mir, in meinem Bett«, flüsterte er ihr zu. »Zwei Monate musste ich warten, verdammt noch mal, und ich werde mich keine Sekunde länger gedulden als unbedingt nötig.«
    »Was ist denn mit unserem Gepäck?«, jammerte Eleanor.
    »Dafür ist bereits gesorgt«, entgegnete Harrison. »Hör auf, den Kopf zu schütteln, Mary Rose, ich meine es ernst.«
    In der Öffentlichkeit wollte sie nicht mit ihm streiten. Später, unter vier Augen, würde sie ihm ihre Entscheidung mitteilen. Da er ein intelligenter Mann war, würde er verstehen, was sie empfand.
    »Das waren keine zwei Monate«, protestierte Eleanor, »sondern nur fünf Wochen. Eigentlich wollte Mary Rose erst Ende September die Reise antreten, aber Adam erlaubte ihr nicht, so lange zu zögern.« Abrupt blieb Harrison stehen. »Du wolltest bis Ende September warten?«
    »Da siehst du, was du getan hast, Eleanor!«, schimpfte Mary Rose. »Du hast ihn aufgeregt. Großer Gott, Harrison, wenn wir uns nicht beeilen, werden wir noch klatschnass. Bei dir zu Hause können wir über alles reden.«
    In diesem Augenblick begann es in Strömen zu gießen, und als sie in der Droschke saßen, waren sie bis auf die Haut durchnässt. Dreißig Minuten später erreichten sie Harrisons Stadthaus, ein imposantes einstöckiges Gebäude aus roten Ziegeln. Ein schwarz gekleideter, junger Mann namens Edward öffnete die Tür, der als Harrisons Butler fungierte – eine Leihgabe von Lord Elliott.
    Hocherfreut, weil ihr ein

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