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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie zu schlachten und das Fleisch zu verhökern. Wie viel haben Sie bezahlt?«
    »Zwölf Dollar.«
    »Dann wurden Sie übers Ohr gehauen, MacDonald«, warf Cole fröhlich ein.
    Douglas schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir nicht so sicher. Womöglich hat er ein gutes Geschäft gemacht.«
    »Allerdings«, bestätigte Harrison. »Ich hatte wirklich Glück. Wäre ich eine Stunde später gekommen, würde MacHugh nicht mehr leben.«
    »Und deshalb haben Sie ihn gekauft, obwohl Sie ihn vielleicht gar nicht reiten können«, seufzte Cole.
    Doch Mary Rose zog ihre eigenen Schlüsse und flüsterte ihm zu: »Ist er nicht lieb?«
    »Eher strohdumm«, wisperte er zurück.
    Dieser kurze Wortwechsel entging Harrison nicht. Er zuckte die Achseln, dann ging er zum Gatter, und MacHugh folgte ihm auf der anderen Seite des Zauns. Dabei gebärdete sich das Pferd, als wollte es seinem Herrn Arme und Beine ausreißen, aber es stieß ihn nur an, als er den Corral betrat. Eine Zeit lang ließ es reglos den Kopf hängen, und plötzlich geriet es in Panik. Er packte die Zügel und beruhigte es.
    Doch sobald Douglas näher kam, begann MacHugh nervös umherzutänzeln. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, befahl Harrison. »Warten Sie, bis er zu Ihnen geht! Wenn Sie sich nicht rühren, tut er Ihnen nichts.«
    Douglas nickte. Breitbeinig stand er da und beobachtete den Hengst. Allzu lange musste er sich nicht gedulden.
    Sobald Harrison die Zügel aus der Hand gab, sprengte Mac-Hugh auf Douglas zu. Nur mühsam konnte Mary Rose einen Warnruf unterdrücken. Cole sah das wilde Funkeln in den Pferdeaugen und griff blitzschnell nach seiner Waffe. Bei Gott, er würde dieses verdammte Biest erschießen, bevor es seinen Bruder zu Tode trampelte. »Bist du denn verrückt geworden, Douglas?«, flüsterte er.
    Dicht vor Douglas blieb MacHugh stehen, aber er hatte sein beängstigendes Manöver keineswegs beendet. Zweimal musste er sich noch aufbäumen, ehe er beschloss, etwas bessere Manieren zu zeigen. Mary Roses Knie waren weich geworden. Erleichtert lehnte sie sich an Cole.
    »Wenn Sie wollen, können Sie ihn jetzt anfassen«, sagte Harrison zu Douglas und trat neben den Hengst. »Niemals würde er Ihnen was antun. Das habe ich doch erklärt. Er spielt sich nur gern ein bisschen auf. Alles in Ordnung?«, fragte er, als er bemerkte, wie blass der junge Mann geworden war.
    Bevor Mary Roses Bruder antworten konnte, musste er schlucken. »Aber Sie haben nicht erwähnt, dass er mir eine Heidenangst einjagen würde.« Er streckte eine Hand aus, um den Hengst zu tätscheln. Prompt stieß MacHugh ihn zurück, und Douglas brüllte vor Lachen. Dann versuchte er es noch einmal. »Aus der Nähe sieht man erst, was für ein hübsches Pferd das ist, trotz der vielen Narben. Da haben Sie eine gute Wahl getroffen.«
    »Es war nicht meine, sondern seine Entscheidung.« Eine nähere Erklärung gab Harrison nicht ab, und Douglas stellte keine Fragen. Er schien alles zu verstehen.
    »Fast siebzehn Handbreit hoch, was?«
    »In Schottland haben wir noch größere Pferde.«
    »Kommen Sie von dort?«
    Harrison nickte. »Und Sie sind Ire, nicht wahr?«, fragte er und hoffte, Mary Roses Bruder würde nun seine Herkunft erläutern.
    Erstaunt hob Douglas die Brauen. »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Ihre Schwester.«
    »Dann bin ich wohl ein Ire«, entgegnete Douglas grinsend. »Manchmal.«
    Was zum Teufel sollte das heißen? Danach wollte Harrison sich lieber nicht erkundigen, denn jetzt las er wachsames Misstrauen in Douglas’ Augen. »Lassen Sie sich bloß nicht von MacHugh zum Narren halten! Er ist nur sanftmütig, wenn er will. Und er kann ein mörderisches Temperament entwickeln, vor allem, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt.«
    »So wie viele Menschen.« Dann stellte Douglas sich vor und fügte hinzu, es würde ihn nicht stören, wenn Harrison zum Essen nach Rosehill käme. Schon jetzt bahnte sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden Männern an, die auf Douglas’ Liebe zu allen Tieren und auf Harrisons offenkundiger Schwäche für MacHugh basierte.
    Natürlich mochte Cole nicht zurückstehen. Wenn Douglas sich in die Nähe dieser Höllenbestie wagte, würde er das auch schaffen. Ein paar Minuten später hatte er die gleichen Qualen erlitten wie sein Bruder, und es dauerte sogar noch etwas länger, bis sein Gesicht wieder die normale Farbe annahm.
    Jetzt wollte Mary Rose ihr Glück versuchen. Beide Brüder befahlen ihr, außerhalb des Corrals zu bleiben.
    »MacHugh

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