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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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grässlicher als alles, was bisher geschehen war. Kurz nachdem sie die demütigende Attacke überstanden hatte, saß sie ganz allein in Morrisons Salon, die Füße auf einem Schemel. Catherines Mutter hatte sich entfernt, holte Wasser und einen Waschlappen, um Mary Roses Gesicht zu waschen, und eine Wundsalbe. Inzwischen unterhielt sich Catherine mit den anderen Gästen am Küchentisch.
    Aber ich verdiene das Leid, das ich nun ertragen muss, dachte Mary Rose bedrückt, weil ich so unfreundlich über Catherine geredet habe … Natürlich konnte sie sich jetzt nicht beklagen, denn das abscheuliche Benehmen des Mädchens entsprach voll und ganz ihren Erwartungen.
    Als Mary Rose mit ihrem blutverschmierten Gesicht ins Haus gekommen war, hatte Catherine Mitleid geheuchelt, um sich vor ihrem männlichen Publikum aufzuspielen, und sogar Krokodilstränen vergossen. Aber Mary Rose ließ sich natürlich nicht zum Narren halten.
    Schon vor langer Zeit hatte sie Catherine durchschaut, die in Gegenwart ihrer Eltern und der Clayborne-Brüder stets ein Engel gewesen war. Aber sobald sie ihr den Rücken gekehrt hatten, fiel sie über Mary Rose her, kratzte sie und riss sie an den Haaren.
    Bedauerlicherweise hatte sich ihr Charakter im Lauf der Jahre nicht gebessert. Ihr Mitleid mit Mary Rose erlosch in dem Augenblick, wo Mrs Morrison die Männer in die Küche führte. Achtlos warf Catherine ein Handtuch, das die Mutter ihr gegeben hatte, in Mary Roses Gesicht und machte sich an Harrison heran.
    Travis, Cole und Harrison saßen um den Küchentisch herum und aßen die Brombeerpastete, die Mrs Morrison soeben aus dem Backofen genommen hatte, und bald gesellte sich Dooley zu ihnen. Durch die offene Salontür konnte Mary Rose deutlich sehen, wie Catherine um Harrison herumschwirrte. Als sie ihm einen gefüllten Teller servierte, legte sie eine Hand auf seinen Arm und neigte sich über seine Schulter. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie sich wieder aufrichtete, und das schien ihm überhaupt nichts auszumachen.
    Es war die reine Hölle, machtlos mit anzusehen, wie Catherine schamlos flirtete. Auch Travis bemühte sich um ihre Aufmerksamkeit und überschüttete sie mit Komplimenten, was sie sichtlich genoss.
    »Wirklich, Harrison, ich dachte, Sie hätten den Verstand verloren, als Sie’s mit all diesen Kerlen gleichzeitig aufnahmen«, bemerkte Dooley.
    Harrison schüttelte den Kopf. »O nein, ich wusste genau, was ich tat.«
    »Wer hätte das gedacht! Ein hochgelehrter Anwalt – und kann so großartig kämpfen.«
    Coles Atem stockte. »Er ist Anwalt?«
    »Klar«, bestätigte Dooley.
    Langsam legte Cole seinen Löffel auf den Tisch und wandte sich zu Harrison. Dann schlug er ihm die Faust aufs Kinn.
    Harrison zuckte zusammen. »Warum haben Sie das getan?«
    »Weil Sie ein Anwalt sind«, erwiderte Cole und griff wieder nach seinem Löffel. »Warum zum Teufel haben Sie uns das nicht erzählt?«
    »Das war kein Geheimnis.« Dooley ging zum Herd und lehnte sich dagegen. In der Küche war kein Stuhl mehr frei, und er hätte in den Salon gehen müssen, um sich zu setzen. Aber natürlich wollte er kein Wort versäumen, das am Tisch gesagt wurde, um dann alle Klatschgeschichten brühwarm in der Stadt zu verbreiten. Einen Teller in der Hand, schob er einen voll gehäuften Löffel in den Mund. »Jeder in Blue Belle weiß, womit Harrison sein Geld verdient, Cole. Und wir haben sogar besprochen, dass er gegenüber dem Laden eine Kanzlei eröffnen könnte, was, Sir?«
    »Wenn Sie mich noch mal schlagen, puste ich Ihnen das Hirn aus dem Schädel, Cole«, warnte Harrison.
    »Ich hasse Anwälte.«
    »Offensichtlich. Und wieso?«
    »Cole hasst alle Leute, Mister«, warf Dooley ein. »Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?«
    Es war Travis, der Harrisons Frage beantwortete. »Wir hassen Anwälte, weil sie ständig ihre Nasen in Dinge stecken, die sie nichts angehen.«
    Wieder einmal schaute Harrison in den Salon hinüber, um zu sehen, wie es Mary Rose ging. Das tat er alle paar Sekunden. Es dauerte endlos lange, bis Mrs Morrison die Sachen zusammengesucht hatte, die sie benötigte, um das Mädchen zu verarzten.
    »Wohin starren Sie denn?«, fragte Cole.
    »Oh, ich überlege mir nur, ob ich Ihrer Schwester helfen soll.«
    »Überlassen Sie das Mrs Morrison.«
    »Aber die braucht verdammt lange …«
    Travis warf einen kurzen Blick in den Salon. »Sorgen Sie sich nicht um Mary Rose, Harrison, die ist in Ordnung.«
    »Und Sie wollen also die Juristerei

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