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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie will, steigt sie nicht aus. Schon zwei Stunden lang schmort sie da drin.«
    »Wer ist sie denn?« Vergeblich versuchte Douglas, durchs Kutschenfenster zu spähen. Ein dunkler Vorhang versperrte ihm die Sicht.
    »Miss Border!« Ein Schauer rann über Clives Rücken, als er diesen Namen flüsterte.
    »Eleanor?« Ungläubig runzelte Mary Rose die Stirn. Was um alles in der Welt trieb Eleanor Border auf Rosehill?
    »Die Eleanor!«, rief Douglas entsetzt und starrte seine Schwester an.
    Bevor sie antworten konnte, zerrte Clive an ihrem Arm. »Jedenfalls muss ich sie loswerden. Tun Sie doch was. Ich flehe Sie an, Miss Mary!«
    Cole war der einzige Clayborne-Bruder, der sich amüsierte. Die berüchtigte Zimmergenossin seiner Schwester – das Mädchen, das ihr im Internat jahrelang das Leben schwer gemacht hatte, kam zu Besuch. Was für eine interessante Abwechslung.
    »Was hat sie denn hier verloren?«, fragte Travis ärgerlich.
    »Hast du sie eingeladen?«, wollte Douglas wissen.
    »Gewissermaßen«, antwortete Mary Rose ausweichend.
    »Was soll das heißen?«, fauchte Douglas.
    »Ich hab sie eingeladen, aber nur, weil ich mir sicher war, dass sie nicht hierher kommen würde. Ständig hat sie betont, sie würde den barbarischen Wilden Westen hassen. Starr mich nicht so an, Douglas! Jetzt lässt sich nichts mehr ändern.«
    »Oh, ich könnte dir den Hals umdrehen, Mary Rose!«, stöhnte Travis. »Warum hast du ihr bloß deine Gastfreundschaft angeboten?«
    »Sei nicht so kindisch! Sprich nicht so laut! Womöglich hört sie uns, und wir wollen doch ihre Gefühle nicht verletzen.«
    Da brach Cole in schallendes Gelächter aus.
    »Bringen Sie Miss Border nach Blue Belle, Clive«, schlug Douglas vor. »Dann kann sie ein Zimmer über dem Saloon mieten.«
    »Um Gottes willen, seid doch vernünftig!«, mahnte Mary Rose. »Über dem Saloon wohnen nur Trunkenbolde, und Eleanor ist eine vornehme Lady.«
    »Hier versteht wohl niemand mein Problem!«, rief Clive. »Ich muss sie loswerden, sonst komme ich heute Abend nicht rechtzeitig zu Morton Junction. Dort werde ich von meinen Fahrgästen erwartet.«
    »Ja, natürlich«, versuchte Mary Rose ihn zu besänftigen. »Wir helfen Ihnen gleich.«
    »Und wenn die Leute rausfinden, dass ich mich nicht an meine Regel gehalten und diese Frau bis vor die Tür gebracht habe, kann ich mich nie wieder in Blue Belle blicken lassen.« Erbost wandte er sich zu den Brüdern. »Mit dieser Miss Border will ich nichts mehr zu tun haben. In meinen besten Hut hat sie ein Loch geschossen. Ein Glück, dass er da nicht auf meinem Kopf saß! Und dann drohte sie, wenn ich mich schlecht benähme, würde sie mich wie einen Hund niederknallen. Führt sich eine vornehme Dame so auf, Miss Mary? Schaffen Sie sie doch endlich da raus!«
    »Sofort«, versprach Mary Rose. »Reiß dich zusammen, Douglas, und denk an die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Claybornes. Es ist schon unhöflich genug, die arme Eleanor so lange warten zu lassen.«
    »Glaubst du etwa, ich heiße sie willkommen, nachdem sie meinen Bruder so schändlich behandelt hat?«
    »Sie hat’s eben nicht verstanden …«
    »Was?«, fiel Travis seiner Schwester ins Wort. »Clive hat ihr doch erklärt, dass Adam dein Bruder ist.«
    »Offensichtlich hat sie ihm nicht geglaubt«, entgegnete Mary Rose.
    »Und sie hat sogar angekündigt, sie würde ihn auch erschießen«, ergänzte Clive.
    Da erlosch Coles Grinsen. »Was?«, brüllte er.
    »Reg dich nicht auf, Cole!«, bat Mary Rose. »Ich habe niemandem von meiner Familie erzählt, weil ihr mir ständig einschärft, ich dürfe nicht über meine Brüder reden. Sicher wird sich Eleanor bei Adam entschuldigen.«
    »Oder?«, fragte Travis.
    »Oder sie muss abreisen«, versprach Mary Rose.
    »Und ich, Miss Mary?« Empört zupfte Clive an ihrem Ärmel.
    »Sie hat mich einen Esel genannt und behauptet, ich würde nicht einmal wissen, was eine Badewanne ist. Dann sagte sie noch andere hässliche Dinge, die ich lieber nicht wiederhole. Und dabei habe ich nichts weiter versucht, als sie an der Station abzusetzen. War das etwa ein Verbrechen? Sie kennen doch meine Grundsätze, Miss Mary?«
    »Ja, natürlich, und niemand wird erfahren, dass Sie gegen Ihre Regeln verstoßen haben. Auch bei Ihnen wird sich Eleanor entschuldigen und einen brandneuen Hut für Sie kaufen. Sind Sie dann zufrieden?« Er sah aus, als würde er vor Dankbarkeit in Tränen ausbrechen, und Mary Rose tätschelte seine Hand. »Es war wirklich

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