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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Felsboden auf. Bitte, wirf mich nächstes Mal nicht vom Pferd. Sag einfach nur, ich soll mich ducken.«
    Diesmal ließ er sie vorausreiten, um ihr seine Verletzung zu verheimlichen. Unter seinem Hemd spürte er feuchte Wärme, schaute hinab und entdeckte einen Blutfleck, der sich aber nur langsam ausbreitete. Das wertete er als gutes Zeichen. Er zerrte seine Lederweste aus der Satteltasche, zog sie an und schnitt eine Grimasse, weil die Bewegung einen heftigen Schmerz verursachte. Dann zwang er sich zu einem Lächeln, denn Mary Rose drehte sich um. »Falls du frierst, gebe ich dir Corries Decke.«
    »Nicht nötig.«
    »Hast du den Schuft erwischt, der uns töten wollte?«
    »Nein.« Er warf ihr einen scharfen Blick zu. »Du tust so, als würde so was alle Tage passieren.«
    »So ist es nicht.«
    »Warum bist du dann so gelassen?«
    »Es genügt doch, wenn du dich aufregst. Du bist wütend, weil der Schurke dir entwischt ist, nicht wahr?«
    »Klar. Er ist in den Fluss gesprungen und wahrscheinlich ertrunken. Hattest du keine Angst?«
    »Doch.«
    »Herzlichen Glückwunsch! Du kannst deine Gefühle viel besser verbergen als ich.«
    »Cole hat mir eingeschärft, ich müsse stets mit Überraschungen rechnen. Das ist sehr wichtig, wenn man in der Wildnis überleben will.«
    »Was glaubst du, was dieser feige Heckenschütze von uns wollte?«
    »Unsere Pferde oder unser Geld.«
    »Verdammt!«
    »Ärgere dich nicht mehr über ihn. Jetzt ist er verschwunden. Reden wir über was anderes. Ich bin immer noch tief gerührt über Corries Fürsorge. Immerhin musste sie einen weiten Weg zurücklegen, um uns die Steppdecke zu bringen. Was für eine tapfere Frau …«
    »Die Decke war für dich bestimmt, nicht für uns.«
    »Wie kannst du das wissen?«
    •
    Statt einer Antwort zuckte er nur die Achseln. Natürlich wusste er es. Corrie hatte das Mädchen zugedeckt. Doch er mochte nicht zugeben, dass er die Frau beobachtet hatte. Mary Rose sollte glauben, sie würde die Erste sein, die ihre Freundin zu Gesicht bekam – falls Corrie sich jemals zeigen würde.
    »Du schaust immer noch wütend drein, Harrison.«
    »Kein Wunder! Vorhin wurde auf dich geschossen. Wenn dir etwas zugestoßen wäre …«
    »Ja?«
    Er seufzte. »Dann würden deine Brüder mich umbringen.«
    »Fällt es dir sehr schwer, mir zu gestehen, du würdest mich vermissen?«
    »Natürlich würde ich dich vermissen.«
    Mary Rose lächelte zufrieden und wechselte wieder das Thema. »Inzwischen habe ich beschlossen, deinen Rat zu befolgen und mit Travis zu sprechen. Er soll sich nicht übermäßig über Eleanor aufregen. Auch mit ihr werde ich reden, und zwar sehr energisch. Sie darf meine Brüder nicht herumkommandieren. Sicher wird Travis auf mich hören – Eleanor wahrscheinlich nicht. Trotzdem will ich’s versuchen. Bald hat er Geburtstag. Deshalb wird er sich so gut wie möglich benehmen, und ich gebe ihm ein hübsches Geschenk.«
    »Wann hat er Geburtstag?«
    »Am 11. Juli. Ich stricke einen Pullover für ihn, der ist schon fast fertig und wird ihm ganz bestimmt gefallen. Die Farbe passt zu seinen Augen. Natürlich interessiert ihn das nicht. Ihm kommt’s nur darauf an, dass die dicke Wolle ihn warm hält. Wann hast du Geburtstag?«
    »Am 17. Februar.« Nach Mary Roses Geburtstag fragte er nicht, denn er vermutete, sie würde das genaue Datum nicht kennen und ihre Brüder hätten irgendeinen Tag erfunden, um mit ihr zu feiern. Außerdem wusste er bereits, dass Lady Victoria am 2. Januar geboren war.
    »Am z. Januar.«
    Das sprach sie aus, kurz nachdem er an dieses Datum gedacht hatte, und er traute seinen Ohren nicht. »Was hast du gesagt?«
    »Am z. Januar habe ich Geburtstag. Stimmt was nicht damit? Warum starrst du mich so verdutzt an?«
    Harrisons Stimme versagte, seine Kehle war wie zugeschnürt. Verdutzt? Welch eine Untertreibung! Seine Gedanken überschlugen sich. Wieso kannte sie ihren Geburtstag?
    »Adam ist am 20. November geboren, Cole am 15. April«, fügte sie hinzu, »doch da ist er sich nicht ganz sicher, weil er kein Dokument besitzt. Doch ein Nachbar glaubte sich an den Tag zu erinnern, und so blieb Cole bei diesem Datum. Douglas begeht seinen Geburtstag am 31. März. So, jetzt habe ich niemanden ausgelassen, oder?«
    »Hast du deinen Geburtstag auch erfunden, oder gibt es Beweise?«
    »O ja, ich habe Papiere.«
    Beinahe wäre Harrison aus dem Sattel gefallen. Sie hatte Papiere …
    Auf der Ranch wurden sie ungeduldig erwartet. Eleanor rannte von

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