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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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Adahan betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn. »Du gibst uns deine ... Revolver?«
    »Bei dem, was ich vorhabe, würden Schüsse mich nur verraten, weshalb sollte ich sie also mitschleppen.« Jason zuckte die Achseln.
    »Soll das heißen, daß du im Regen draußen herumschleichen willst? Und wozu soll das gut sein?« erkundigte sich Bren Adahan.
    »Denk doch mal nach, Baron«, sagte Jason. Er freute ihn, daß Adahan das Offensichtliche übersehen hatte, das gab Jason Gelegenheit, ihn zu belehren. »Salket ist bis jetzt von diesem Krieger und seinen Mitstreitern auffällig links liegen gelassen worden. Jane - und sie kennt ihren Vater besser als sonst jemand - ist überzeugt, daß Salket ihr nächstes Ziel sein wird.
    Dasselbe glauben auch die Sklavenhändler: Sie haben ihre übrigen Niederlassungen auf der Insel geschlossen und bieten diese hier als Köder an. Ich habe bestimmt recht. Wir reiten in die Stadt, und das größte Gasthaus ist bis unters Dach von Sklavenhändlern mit Beschlag belegt, die uns ausdrücklich unter die Nase reiben, wer und was sie sind, falls es uns entgangen sein sollte. Erkennst du eine Falle nicht, wenn du sie siehst?
    Und wir haben sie aufgeschreckt, unseretwegen hat ihre Wachsamkeit noch zugenommen. Glaubst du, sie haben die Signalraketen nicht bemerkt? Ob er unsere Nachrichten gefunden hat oder nicht, das Vernünftigste, was Vater unter den gegebenen Umständen tun könnte, wäre, Salket zu verlassen.
    Nun, jemand der wirklich gerissen ist, würde sie im eigenen Saft schmoren lassen. Würde sie warten und warten lassen, bis sie schwarz werden.
    Aber Vater ist nicht so gerissen. Seine bevorzugte Methode, Sklavenhändler das Fürchten zu lehren, hat immer darin bestanden, sie umzubringen. Davon wird er hier nicht abgehen. Irgend jemand muß auskundschaften, wo sie die Falle aufgebaut haben und wie sie beschaffen ist.«
    »Walter Slowotski ist bei ihm«, wandte Durine ein. »Er ist ein besserer Kundschafter als Ihr.«
    Jason schnalzte mit der Zunge. »Aber wenn er noch gar nicht hier ist? Außerdem kann ich heute nacht im Schutz des Unwetters herumstöbern. Morgen ist es damit vorbei.« Vielleicht hatte er nicht einmal die ganze Nacht Zeit, ein Unwetter konnte so schnell abziehen, wie es losgebrochen war.
    Durine kramte in seinem Packen, bis er einen langen schwarzen Stoffstreifen zum Vorschein brachte. »Am besten verbindest du dir die Augen, bis du gehst, damit sie sich an die Dunkelheit gewöhnen.«
    Jason nickte. »Gute Idee.«
    Bren Adahan wirkte immer noch nicht sehr begeistert. »Kaum daß du trocken bist, willst du schon wieder in das Schweinewetter hinaus und herausfinden, wo die Fallen aufgebaut sind?«
    Nein, hätte Jason ihm gerne geantwortet. Ich bin siebzehn Jahre alt, und ich habe solche Angst, daß ich die Hinterbacken zusammenkneifen muß, um mir nicht in die Hose zu machen. Doch als es das erste Mal drauf ankam, habe ich Reißaus genommen, und ich habe mir geschworen, daß es bei diesem einen Mal bleibt. Es ist mein Schicksal, der Sohn von Karl Cullinane zu sein, und das bedeutet, daß ich tue, was getan werden muß, kaltblütig, ob es nun darum geht, einen rebellischen Baron Mores zu lehren oder meinen eigenen Hals zu riskieren.
    Sein Vater war eine Legende. Eine Legende war, vor allem anderen, eine Lüge. Und Jason war der Sohn der Legende. Doch vielleicht konnte man Lügen in Wahrheit verwandeln, konnte man das Universum zu der gewünschten Form kneten und die Wirklichkeit der Sage anpassen - wenn es einem nur gelang, das Beben in der Stimme und das Zittern der Hände zu unterdrücken.
    »Aber natürlich will ich das, Baron«, erwiderte er, stand auf und zog sich die feuchte, muffige Wolldecke um die Schultern wie einen Krönungsmantel. »Ich bin ein Cullinane.«
    Der Baron wußte nicht recht, wie er darauf reagieren sollte, also zwang Jason sich, ihm in die Augen zu schauen, bis der Baron den Blick abwandte.
    »Es scheint so«, meinte Bren Adahan.

Kapitel dreiundzwanzig
Rat mal, wer ...
    Bin ich ein Gott? Ich sehe so klar! Johann Wolfgang von Goethe
    Seine Kleider waren noch unangenehm feucht gewesen, als er in den strömenden Regen hinaustrat, aber seinen Bauch wärmte eine letzte Tasse Tee, die er so heiß hinabgestürzt hatte, daß er sich Zunge und Hals verbrannte.
    Inzwischen stapfte er, wieder völlig durchnäßt, durch das regenschwere Gras hinter dem Goldenen Ochsen und trat schließlich in den Schutz des überhängenden Balkons.
    Zwischen den aufzuckenden

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