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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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bis fast an die Decke spritzte.
    »Hä? Ich bin ganz normal reingekommen«, antwortete Miguel. Er lehnte lässig im Türrahmen und musterte sie amüsiert. Matilda holte tief Luft. Vermutlich stimmte das. Die Spülmaschine machte wirklich einen Höllenradau.
    »Mann, hast du mich erschreckt!«, beschwerte sie sich. Miguel grinste: »Das nächste Mal zieh ich meine High Heels an, damit man es klappern hört.« Er ging ins Wohnzimmer, legte die neue CD von Gossip ein und drehte die Anlage so laut, dass man die Musik trotz des Rappelns der Spülmaschine noch gut in der Küche hörte.
    »Ich hoffe, du hast dich nicht gefürchtet heute Nacht«, brüllte Miguel über die Geräuschkulisse hinweg.
    »Nö«, rief Matilda zurück. »Ich werde dich auch nicht bei Helen verpetzen. Aber nur, wenn du heute endlich den Rasen mähst. Der wird sonst zu hoch.«
    »Du redest schon wie meine Mutter.« Miguel schlenderte zurück in die Küche, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    »Na logisch. Ich bin hier ja auch die Vertretung deiner Mutter«, grinste Matilda, ging aber nicht weiter auf sein Ablenkungsmanöver ein, sondern hakte nach: »Mähst du nun heute noch den Rasen?«
    »Ja, reg dich ab, ich regle das«, antwortete ihr Cousin jetzt sichtlich genervt. Er trug ein paar saubere Bierkrüge zurück in den Gläserschrank im Wohnzimmer. Als er zurückkam, fragte er: »Hast du vorhin etwa mich gemeint?«
    »Wann, vorhin?«
    »In deinem Selbstgespräch?«
    »Welches Selbstgespräch?«
    »Du hast gesagt: ›Der hat sie nicht mehr alle.‹ Oder so was in der Art.«
    Matilda stemmte die Hände, die in rosa Gummihandschuhen steckten, in die Seiten und sah Miguel kopfschüttelnd an. »Typisch Mann. Denkt, dass sich die ganze Welt nur um ihn dreht. Nein, ich hab nicht von dir gesprochen, sondern von Patrick, dem Typ aus meiner Schule, der gestern auch hier war.«
    »Der blonde Poser?«
    »Genau der. Findest du, dass er ein Poser ist?«
    »Bisschen. Hast du dir mal seine Schuhe angesehen? Diese braunen Retro-Dinger mit den weißen Litzen?«
    »Ja. Und?«
    »So was tragen nur Poser.«
    »Hm.« Matilda waren Patricks Schuhe im Moment ziemlich egal – und auf Miguels Urteil in Sachen Mode konnte man ohnehin nichts geben. Für ihn, der ausschließlich Jeans, schwarze T-Shirts, schwarze Kapuzensweatshirts und ausgelatschte Chucks trug, waren alle Jungs, die von diesem Stil abwichen, eitel und oberflächlich.
    »Er hat mir ’ne SMS geschrieben, in der er mich seine Süße nennt«, erzählte Matilda Miguel nun empört, jedoch gleichzeitig froh, die Neuigkeit mit jemandem teilen zu können.
    »Ja, und? Ist doch süß von ihm«, fand Miguel und griff ohne Aufforderung nach einem Tuch, um die frisch gespülten Gläser abzutrocknen.
    »Hey, ich bin nicht seine Süße, was bildet der sich ein?«, regte sich Matilda erneut auf.
    »Na ja…«, meinte Miguel achselzuckend, ». . . so, wie ihr zwei gestern rumgemacht habt, ist die Anrede jetzt auch nicht ganz so weit hergeholt.«
    Matilda riss erstaunt die Augen auf. »Hä? Was meinst du mit rumgemacht?«
    »Rumgeknutscht. Euch geküsst. Euch gegenseitig die Zungen in die Hälse gesteckt… nenn es, wie du willst.«
    Matilda tippte sich mit ihrem Gummihandschuh-Zeigefinger an die Stirn, eine Schaumflocke blieb zurück. »Jaja, schon klar. Träum weiter. Wir haben ganz artig auf der Gartenbank gesessen, weiter nichts.«
    »Gartenbank?«, wiederholte Miguel, während er die große Salatschüssel abtrocknete. »Ich rede von der Couch im Fernsehzimmer, auf der ihr euch fast aufgefressen habt.«
    »Schwachsinn!«
    Miguel lachte. »Du hast ’nen Filmriss!«, erkannte er. »Kein Wunder, du hast ja auch ganz schön hingelangt bei den Drinks.« Ihr Cousin betrachtete sie amüsiert.
    »Ich hab keinen Filmriss und ich hab nicht mit Patrick rumgeknutscht!«, widersprach Matilda, aber ihre Worte klangen schon nicht mehr ganz so überzeugt. Während sie mit heftigen Bewegungen eingetrocknete Essensreste von einem Teller schrubbte, versuchte sie, den Verlauf des gestrigen Abends zu rekonstruieren: Sie hatte mit Patrick auf der Bank gesessen, ja. Dann war da dieser Christopher gewesen, den sie so gut gefunden hatte – und der Frust darüber, dass er mit der Blonden abgezogen war. Und danach? Danach war sie in die Küche gegangen, wo Juliane ihr ein oder zwei Drinks gemixt hatte. Oder drei? Später hatte sie auch noch getanzt, fiel ihr ein. Hatte sie tatsächlich getanzt? Doch, ja, sie erinnerte sich vage daran. Du

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