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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Grenzüberschreitungen mehr geben. Doch das hier war eindeutig ein neuer Annäherungsversuch. War sie in der Nacht wach geworden, weil die Gartenpforte gequietscht hatte, als Patrick die Rose hier platzierte? Was, zum Teufel, war mit diesem Kerl los, dass er zu unmöglichen Zeiten unterwegs war und Brötchen und Rosen verteilte? Hatte er die Blume gekauft oder aus dem eigenen Garten abgeschnitten? Sie versuchte, sich an die Rosen zu erinnern, an denen Patricks Mutter neulich herumgeschnitten hatte. Hatten die so ausgesehen wie diese hier? Sie wusste es nicht mehr und letztendlich war es ja auch egal, woher er sie hatte. Matilda ging noch einmal ins Haus zurück und stellte die Rose in ein Weißbierglas mit Wasser. Mit dem Gedanken, heute Abend vielleicht Christopher wiederzusehen, im Hinterkopf konnte sie Patrick nicht richtig böse sein. Außerdem war es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Christopher merkte, dass es durchaus Jungs gab, die auf Matilda standen. Und irgendwie war es ja auch nett, eine Rose geschenkt zu bekommen. Dennoch wurde Matilda dieses leise Gefühl des Unbehagens, das beim Anblick der Rose von ihr Besitz ergriffen hatte, nicht los, als sie sich auf ihr Fahrrad schwang und Richtung Schule radelte.

15
    »Du siehst toll aus«, sagte Patrick in der Pause zu ihr. Matilda bedankte sich für das Kompliment. Die Rose erwähnte sie mit keinem Wort. Diese Taktik hatte sie sich auf dem Weg zur Schule überlegt: Sie würde seine Aufmerksamkeiten einfach ignorieren. Dann würde ihm die Lust an solchen Aktionen sicher bald vergehen.
    Nach der Schule hieß es, sich beeilen, denn das Spiel gegen Serbien begann schon um halb zwei, also zwanzig Minuten nach Schulschluss. Die Gruppe von über dreißig Schülern schaffte es mit den Rädern gerade noch rechtzeitig: Fünf Minuten vor dem Anpfiff erreichten sie die Stadionbrücke. Der weitläufige Platz vor der Großleinwand war schon dicht bevölkert, als sie ankamen, aber mit etwas Ellbogeneinsatz fand sich für alle ein Stehplatz mit guter Sicht.
    Das änderte sich, als sich in der 35. Spielminute ein hochgewachsener Typ vor Matilda und Nicole aufbaute, der ein schwarz-rot-gelbes Irokesen-Haarteil trug und ein ehemals weißes Fußballtrikot, auf dessen Rücken Podolski stand.
    »He, Poldi! Zieh den Kopf ein oder mach die Fliege!«, rief Nicole. Der Angesprochene reagierte nicht. Matilda tippte ihm auf die Schulter und sagte: »Kannst du dich bitte woanders hinstellen, wir sehen nämlich gar nichts mehr.«
    Jetzt drehte sich der Lulatsch um und blickte die zwei Mädchen aus alkoholfeuchten, geröteten Augen an. Er hatte ein Bier in der Hand und fragte: »Hä? Passt euch was nicht?«
    »Ja. Wir sehen nichts mehr!«, wiederholte Nicole.
    »Dein Problem«, antwortete der Typ und wandte sich wieder der Großbildleinwand zu.
    »Arschloch!«, zischte Nicole.
    »Komm, lass«, flüsterte Matilda. »Der ist besoffen.«
    Doch so besoffen, um die Beleidigung zu überhören, war der Irokese dann auch wieder nicht. Erneut drehte er sich um, den Blick nun stier auf Matilda gerichtet.
    »Was hast du gesagt, Schlampe?«
    »Ich habe gar nichts gesagt!«, stellte Matilda klar und Nicole fügte hinzu: »Verpiss dich einfach.«
    Patrick, der hinter ihnen gestanden hatte, schob Nicole und Matilda zur Seite und baute sich vor dem Betrunkenen auf. »Was hast du da gerade zu meiner Freundin gesagt?« Der betrunkene Irokese musterte Patrick und grunzte: »Hast du ’n Problem, Alter?«
    »Allerdings. Du wirst dich jetzt bei ihr entschuldigen.«
    »’nen Scheiß werd ich!«
    Die beiden standen sich nun beinahe Nase an Nase gegenüber. Sie waren ungefähr gleich groß, wobei Podolski im Vergleich zu dem sportlich durchtrainierten Patrick eher schlaksig wirkte. Er war etwas älter als Patrick.
    »Die Schlampe hat Arschloch zu mir gesagt!«, rechtfertigte sich Podolski .
    »Hab ich nicht!«, entgegnete Matilda und sagte zu Patrick: »Vergiss es einfach, der ist doch besoffen.«
    »Deswegen darf er dich noch lange nicht beleidigen.« Obwohl Patrick mit Matilda redete, blickte er dabei seinen Widersacher aus schmalen, hasserfüllten Augen an. Inzwischen hatte sich ein kleiner Kreis um die beiden gebildet. Auch Jonas rief jetzt seinem Freund zu: »Patrick, lass den Typ in Ruhe, der weiß doch gar nicht mehr, was er sagt.«
    Doch Patrick schien ihm gar nicht zuzuhören. »Du entschuldigst dich auf der Stelle bei meiner Freundin oder ich brech dir alle Gräten im Leib«, drohte er mit

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